Der ukrainische Schachgroßmeister Stanislav Bogdanovich und seine Freundin wurden in ihrer gemeinsamen Wohnung in Moskau tot aufgefunden. Das Paar war umgeben von Luftballons.
- Der Schachgroßmeister Stanislav Bogdanovich wurde gemeinsam mit seiner Freundin tot in ihrer Wohnung aufgefunden
- Das Paar lag in Mitten von Luftballons
- Die Polizei vermutet, dass die jungen Schachprofis an einer Überdosis gestorben sind
Moskau - Die Schach-Welt trauert um Schachgroßmeister Stanislav Bogdanovich (27). Gemeinsam mit seiner Freundin Alexandra Vernigora wurde der Schachprofi in Moskau tot aufgefunden. Laut dem britischen Nachrichtensender BBC befand sich das Paar in der gemeinsamen Wohnung umgeben von Luftballons gefüllt mit Lachgas, auch unter der chemischen Bezeichnung Distickstoffmonoxid bekannt. Das farblose Gas sorgt eigentlich für einen kurzen Rausch, bei einer Überdosis kann es jedoch tödlich sein.
Schachgroßmeister stirbt an Überdosis Lachgas
Der ukrainische Schachgroßmeister Stanislav Bogdanovich hatte im Schach beachtliche Erfolge erzielt. Er gewann die ukrainische Meisterschaft U18, wurde 2010 Schachmeister seiner Heimatstadt Odessa und erzielte auch internationale Erfolge. Besonders begabt war der junge Schachgroßmeister in der Disziplin Blitzschach. Die Schwach-Welt bedauert den großen Verlust und auf Twitter sprach die International Chess Federation ihr Beileid gegenüber der Familie und Freunden des jungen Paars aus.
We were saddened to learn about the tragic passing of GM Stanislav Bogdanovich and his girlfriend.
— International Chess Federation (@FIDE_chess) March 6, 2020
Ukrainian Rapid Champion & the champion of his native Odesa, Bogdanovich was especially strong in the shorter time controls.
Our condolences to their friends and family. #RIP pic.twitter.com/ql3YFVTmxu
Stanislav Bogdanovich hat sein Jura-Abschluss an der Universität Odessa absolviert, seine Freundin Alexandra Vernigora studierte an der Moskauer Staatlichen Universität und war auch erfolgreich im Turnierschach.
Lachgas als Todesfolge: Junges Schach-Paar tot aufgefunden in Moskau
Medienberichten zufolge sollen Stanislav Bogdanovich und Alexandra Vernigora in ihrer gemeinsamen Wohnung in Moskau tot aufgefunden worden sein. In der Nähe des Paares befanden sich Ballons gefüllt mit Lachgas. Über den Köpfen des Paares waren demnach Plastiktüten gestülpt. Derzeit geht die Polizei davon aus, dass das Paar ohne äußere Einwirkungen gestorben ist.
Lachgas ist eine immer beliebter werdende Partydroge. Ein Grund dafür ist, dass es legal und günstig zu erwerben ist. Das Gas wird inhaliert über befüllte Luftballons oder auch aus den Kapseln von Sahne-Dosen. Die Wirkung tritt schnell ein und hält nicht lange an. Der Effekt der Droge ist schwache Halluzinationen, Wärme- und Glücksgefühle. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen unter anderem Schwindel, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen und ein Druckgefühl auf den Ohren. Im schlimmsten Fall ist Lachgas tödlich. Eine Überdosis Dickstoffmonoxid, wie das Gas auch bezeichnet wird, führt zu Sauerstoffmangel und hat Erstickung zur Folge.
Schachgroßmeister wurde vor seinem Tod stark kritisiert
Anfang März berichtete das ukrainische Sport-Nachrichtenportal sport.ua über die jüngsten Auseinandersetzungen auf Facebook zwischen dem Schachmeister Stanislav Bogdanovich und den Usern. Der aus der Ukraine stammende Schachprofi spielte in einem Schachturnier zwischen Ukraine und Russland für die russische Seite. Seine Wahl gegen sein Heimatland führte zu viel Kritik. Stanislav Bogdanovichh betonte in einem Facebook-Post, dass er das mache, was für das Geschäft am besten ist, sagte aber auch, dass jeder dazu beitragen sollten den Konflikt zwischen den Ländern zu beenden. Ob ernstzunehmende Drohungen unter der Kritik war, ist nicht geklärt. Nach Aussage der Staatsanwaltschaft liegen keine Beweise vor, die darauf schließen lassen würden, dass in der Wohnung ein Kampf oder ein Angriff auf das Paar stattgefunden hat. Bis jetzt wird angenommen, dass eine Überdosis des Lachgas zu Sauerstoffmangel führte und das junge Paar aus Folge dessen erstickt ist.