Sonja Zietlow ist einem Shitstorm auf Facebook ausgesetzt. Die Moderatorin wehrt sich gegen die Verschwörungstheorien und trifft eine weitreichende Entscheidung.
- Sonja Zietlow hat ihren Facebook-Account gelöscht.
- Die Dschungelcamp-Moderatorin wurden von einigen Usern heftig angegangen.
- Etliche bezeichneten sie demnach als Verschwörungstheoretikerin.
Sie wurde diffamiert, angegangen und als Verschwörungstheoretikerin betitelt. Sonja Zietlow ist gezeichnet von den letzten Wochen. „Ich muss mir leider selbst den Vorwurf machen, dass ich Facebook unterschätzt habe“, erzählt sie niedergeschlagen. Die Wucht mit der etliche User auf der Online-Plattform verbal auf sie eingeschlagen hätten, sei für die Dschungelcamp-Moderatorin nicht mehr auszuhalten. Sie habe sich deshalb entschieden, „diesem digitalen Watschen-Karussell bis auf weiteres den Rücken zu kehren“, wie sie gegenüber der Bild erklärt.
Doch was war genau passiert? Welche Anfeindungen musste Zietlow auf Facebook ertragen? Wieso blieb aus ihrer Sicht notgedrungen nur der Rückzug? Schließlich passt dies eigentlich nicht ins Bild. Denn Sonja Zietlow* verkörpert in ihren Sendungen die Schlagfertigkeit in Person. Bissige Kommentare in ihre Richtung retourniert sie spielend. Dennoch braucht sie nun Abstand. „Mit zunehmender Besorgnis, habe ich beobachtet, was mit meinen Postings gemacht wurde und was unter meinen Postings stattfand“, schildert sie.
Coronavirus: Sonja Zietlow erlebt schweren Shitstorm
Die Dschungelcamp-Moderatorin hatte zuletzt auf Facebook mehrere kritische Beiträge geteilt. Darin werden insbesondere die von der Regierung getroffenen Maßnahmen zur Ausbreitung des Coronavirus hinterfragt. Speziell sorgt sie sich um die Freiheitsrechte der Bürger. Gleich mehreren misstrauischen Stimmen bot sie so auf ihrer Seite eine Plattform. Ihr Ziel sei es gewesen, ihre Follower für das Thema zu sensibilisieren. Politische Ratschläge seien nie beabsichtigt gewesen. Zudem sei sie dazu auch gar nicht in der Lage. Im Interview stellt sie klar, dass sie „keiner politischen Partei angehöre.“ Dennoch seien ihre Aussagen für politische Zwecke missbraucht worden. Sie fühle sich instrumentalisiert. „Ich lasse mich auch nicht, vor allem ungefragt, vor einen politischen Karren spannen“, fügt sie hinzu.
„Ich glaube, Existenzängste, Arbeitslosigkeit und Isolation können krank machen. Genauso wie Sars-Cov-2“, erklärt Zietlow. Deren Posts die schwerwiegenden Folgen der Corona-Krise offen legen sollten, ohne dabei das große Ganze aus den Augen zu verlieren. Allerdings konnten einige Menschen offenbar ihren Gedanken auf Anhieb nicht folgen. Weshalb sie Zietlow als hirnrissig abstempeln. „Bin ich deswegen eine Verschwörungstheoretikerin? Entscheidet selbst“, begegnet sie ihren Kritikern argwöhnisch.
Coronavirus: Aussagen von Zietlow lassen Raum für Interpretationen
Allerdings können manche Veröffentlichungen der 51-Jährigen auf den ersten Blick durchaus als Kritik an den Entscheidungen der Politiker aufgefasst werden. So postete Zietlow beispielsweise eine Einschätzung der Ärztin Barbara Dirhold. Die Medizinerin fordert darin: „Abschirmen der Risikogruppen und Bewegungsfreiheit für gesunde Arbeitnehmer zur Ausübung ihres Berufes und damit Aufrechterhaltung unserer Wirtschaft und mittelfristig auch unseres Gesundheitswesens.“ Zudem teilte sie einen längeren Beitrag eines Krankenpflegers. Aus dessen Sicht sei das Coronavirus nicht gefährlicher als eine Grippe und ältere Menschen würden nun einmal sterben müssen. Damit bot Zietlow den Facebook-Usern eine Angriffsfläche, die von einigen wohl rücksichtslos genutzt wurde.
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