WDR-Reporter lebt jetzt als Frau: Wichtiger Schritt geschafft

Mutiger Schritt: Eine deutsche TV-Größe, die über Jahrzehnte als Mann Karriere machte, lebte privat immer als Frau.

  • Georgine Kellermann, die als Georg Kellermann beim WDR Karriere machte, wagt mit 62 Jahren ihr Coming Out.
  • Sie lebt privat schon lange als Frau, jetzt auch beruflich.
  • Jetzt hatte sie endlich ihren ersten Auftritt als Frau vor der Kamera (Update vom 24. März).
  • Großer Schritt: Auch die rechtlichen Änderungen folgen jetzt (Update vom 4. September).

Update vom 4. September, 18.57 Uhr: Für die WDR-Reporterin Georgine Kellermann ist nach ihrem mutigen Transgender-Coming-out ein weiterer wichtiger Schritt erreicht. Denn ab jetzt stehen der Vorname Georgine und das weibliche Geschlecht auch ganz offiziell in der Geburtsurkunde. Das teilte die Journalistin mit ihren Fans auf Twitter. Im Standesamt Ratingen wurden die Daten am Freitag geändert und das macht Kellermann ziemlich zufrieden: „Wisst Ihr, wie glücklich ich gerade bin?“, schreibt sie zu einem Foto des geänderten Dokuments.

Georgine Kellermann: Ihren ersten Auftritt als Frau teilt sie stolz mit den Fans

Update vom 24. März um 9:10 Uhr: Es war ein langer Weg für Georgine Kellermann bis zum Coming-Out. Nun hatte die Reporterin ihren ersten Auftritt im Fernsehen, als Frau. Stolz teilte sie diesen ganz besonderen Moment mit ihren Fans. 

Transgender-Coming-Out: TV-Reporter lebte jahrzehntelang heimlich als Frau

Erstmeldung: Essen - Schluss mit dem Versteckspiel! Die Karriere einer WDR-Größe war eigentlich fest mit dem Namen Georg Kellermann verbunden, sie war Korrespondent und Reporter in unter anderem Washington und Paris, wurde dann Studioleiter in Bonn, Duisburg und schließlich Essen beim WDR. Doch was kaum jemand wusste: Kellermann fühlte sich im falschen Körper. Jetzt das mutige Transgender-Outing: Georg Kellermann tritt auch öffentlich als Georgine Kellermann auf. Ein spätes Coming Out mit 62, das sich für sie so befreiend anfühlt.

Georgine Kellermann: „Heute merke ich, was ich eigentlich verpasst habe“

Davon erzählt sie unter anderem in einem Beitrag bei „Aktuelle Stunde“. Sie hatte lange gezögert, sich nicht getraut, so Kellermann. „Ich habe mich ja immer versteckt. Ich bin nicht in die Oper, nicht ins Schauspiel, nicht ins Theater, weil ich mich nicht getraut habe, als Frau dahin zu gehen. Heute merke ich, was ich eigentlich verpasst habe im Leben. Und das wird es nicht mehr geben.“

Mitgespielt hat wohl auch die Befürchtung, dass sich die öffentliche Wahrnehmung der Person ändern könnte. „Ich hatte Sorge, dass man über mich lacht. Dass man das nicht mehr trennt - die journalistische Kompetenz und die soziale Kompetenz. Und dass alles in einen Topf geworfen wird. Wie kann man dem noch glauben?“, sagt sie auf wdr.de. Unter der Überschrift „Das Coming-out einer Transgender-Chefin im WDR“.

Georgine Kellermann: „Ich wusste schon sehr früh, du bist anders“

Kellermann spürte schon in der Pubertät, dass sie im falschen Körper steckt, erklärt sie weiter. „Ich wusste schon sehr früh, du bist anders.“ Als Frau lebte sie nur im Privaten, ihre Familie und ihr Bekanntenkreis wussten Bescheid. Beruflich kam es allerdings zum Versteckspiel. „Ich habe in den letzten Jahren die Pumps immer angehabt, bis ich in die Tiefgarage im Studio fuhr. Dann habe ich sie ausgezogen, habe Sorge gehabt, dass ich es mal vergesse. Dann bin ich arbeiten gegangen. Ich hatte immer Damensachen an, die Jeans waren aus der Damenabteilung, die Blusen waren aus der Damenabteilung.“

Im September 2019 sei dann der Entschluss gefallen. Im USA-Urlaub konnte Kellermann ungestört Frau sein. Jetzt das Coming Out mit 62. Das bei Kollegen auf große Anerkennung stößt. „Da war sie wahnsinnig offen, mutig, hat sich allen Fragen gestellt, alle konnten kommen“, so eine Redakteurin aus dem Studio. Ein anderer zollt ihr „riesigen Respekt“.

Respekt verdient übrigens auch „Verbotene Liebe“-Schauspieler Jo Weil. Der TV-Star überraschte ebenfalls mit einem Outing.

Georgine Kellermann: WDR-Studioleiterin will anderen Mut machen

„Ich habe noch viel nachzuholen“, sagt Georgine Kellermann. „Wenn jemand ein Problem mit mir hat, dann ist das sein Problem.“ Sie will anderen Mut machen. „Ich hoffe, dass das dann auch Mut macht oder etwas auslöst. Weil: So frei wie ich mich jetzt fühle, sollen andere sich auch fühlen.“

Jetzt leistete sich der WDR einen Faux Pas: Der umgedichtete Text für den WDR-Kinderchor bescherte dem Sender einen echten Shitstorm.

lin

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser