Eine neue Studie hat Erstaunliches über Nilpferde zutage befördert. Obwohl sie ausgesprochen schwerfällig wirken, sollen die Tiere beim Laufen sogar kurz abheben können.
Nilpferde sind längst nicht so dick, schwerfällig und träge, wie häufig angenommen wird. Sie gehören vielmehr zu den gefährlichsten Tieren der Welt und sorgen in Afrika jedes Jahr für hunderte Todesopfer. Aber auch ihre Laufgeschwindigkeiten haben es in sich: Kurze Strecken im Wasser legen die Dickhäuter mit bis zu 50 km/h zurück, an Land erreichen sie im Galopp immerhin Geschwindigkeiten von bis zu 30 km/h. Da sie jedoch die meiste Zeit im Wasser verbringen, ist über ihre Fortbewegung an Land bisher nur wenig bekannt. Eine Gruppe aus Wissenschaftlern vom britischen Royal Veterinary College (RVC) in London wollte das ändern und hat sich die Bewegungsabläufe von Nilpferden an Land genauer angesehen – mit einem erstaunlichen Ergebnis.
Nilpferde können beim Laufen mit ausreichend Schwung abheben
Im Rahmen ihrer Studie werteten die Forscher Videomaterial von Nilpferden in einem Zoo in Yorkshire sowie Online-Videomaterial von insgesamt 32 Nilpferden aus. Neben dem Ergebnis, dass Nilpferde sich fast ausschließlich trabend fortbewegen, kamen die britischen Fachleute zu dem Schluss, dass die Hippos mit ausreichend Schwung sogar vom Boden abheben können. Das berichtet der Spiegel unter Berufung auf die Veröffentlichung der Studienergebnisse.
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Die Auswertungen des Videomaterials zeigten, „dass Nilpferde von der Erde abheben können, wenn sie schnell genug traben“, so Spiegel. Dabei befänden sich alle ihre Beine für etwa 0,3 Sekunden gleichzeitig in der Luft – in diesem kurzen Zeitraum heben die Nilpferde also tatsächlich ab und fliegen. „Wir waren angenehm überrascht zu sehen, wie Flusspferde abheben, wenn sie sich schnell bewegen – das ist wirklich beeindruckend“, sagte John Hutchinson, Professor für evolutionäre Biomechanik und Hauptautor der Studie.
Nilpferde sprengen „die Grenzen dessen, was riesige Landtiere tun können“
„Elefanten zum Beispiel, die die größte Größe erreichen, können nur typisch gehen (nicht traben) und nie mit allen vier Füßen den Boden verlassen, können aber dennoch recht schnell ‚laufen‘“, heißt es vom Royal Veterinary College. Flusspferde hingegen könnten traben und sich in der Luft fortbewegen, „wodurch sie die Grenzen dessen, was riesige Landtiere tun können, scheinbar sprengen, obwohl sie amphibisch sind“, so das RVC im Hinblick auf ihre überraschenden Erkenntnisse. Eine Überraschung mit einem Nilpferd erlebte auch diese Hyäne.
