US-Kunden verrückt nach deutscher „Winternacht“-Ware von Aldi - doch ein Produkt irritiert

Weihnachtsgebäck wird bei Aldi in den USA erst ab Mitte November verkauft.
 ©picture alliance/dpa / Holger Hollemann

Weihnachten heißt in den USA „Winternacht“ - zumindest bei Aldi. Im November kommen deutsche Leckereien in die Läden. Die US-Kunden sind verrückt danach. 

  • Aldi Süd betreibt in den USA rund 2.000 Filialen
  • Der Discounter ist dort extrem beliebt - besonders zur Weihnachtszeit
  • Unter der Marke „Winternacht“ finden sich auch wenig weihnachtliche Artikel

2,4 Millionen Facebook-Fans hat Aldi Süd in den USA. Regelmäßig präsentiert das deutsche Unternehmen dort aktuelle Angebote und Belege dafür, wie günstig man dort einkaufen kann - am liebsten mit gefüllten Einkaufswagen. Mitte November stellte Aldi USA nun die neue „Winternacht“-Kollektion vor und die US-Kunden rasteten sofort komplett aus - vor Begeisterung. 

Allein die Ankündigung der Winternacht-Ware löste Freudensprünge aus. Mittlerweile sind die Produkte in den Märkten angekommen und die Begeisterung reißt nicht ab. „Danke Aldi für deine Spekulatius. Ich esse sie jeden Tag, wenn ich kann“, kommentiert ein Mann. Ein anderer Fan schreibt: „LOVE LOVE LOVE the Pfeffernüsse!!!“ 

Winternacht: Aldi bringt deutsche Produkte in den USA auf den Markt

Unter dem Label „Winternacht“ bringt Aldi in den USA Weihnachtsgebäck und -süßigkeiten in den Handel, die deutschen Kunden erstaunlich vertraut sind. Es gibt Winternacht Marzipan-Brot (Dark Chocolate Marzipan Log), gefüllte Lebkuchenherzen (Milk Chocolate Gingerbread Hearts), Spekulatius, Zimtsterne (Cinnamon Star Cookies), Winternacht Butter Almond Stollen und mit original deutschem Titel „Oblatenlebkuchen glasiert und schokoliert“ sowie Pfeffernüsse - insgesamt 20 Produkte.

Video: Typisch deutsche Produkte bei Aldi in den USA

Lebkuchen und Co.: US-Kunden lieben Aldi-Produkte aus Deutschland

Eine Frau berichtet: „Mein Sohn hat die ganze Box Schokoladen-Lebkuchen in zwei Tagen verdrückt. Meine deutschen Verwandten lieben Aldi und ich bin so glücklich, dass ich dank Aldi USA Familientraditionen weiterpflegen kann.“ Überhaupt ist auffällig, dass unter den vielen positiven Kommentatoren viele mit deutschen Namen sind beziehungsweise auf ihre deutschen Wurzeln verweisen. 

Nach Angaben des US-Zensus-Büros von 2017 gelten 43 Millionen Einwohner der USA als „deutschstämmig“. Jeder siebte Amerikaner hat demnach deutsche Vorfahren.

Erinnerungen an Kindheit in Deutschland durch Aldi Winternacht-Produkte

Eine andere deutschstämmige Frau schreibt: „Danke Aldi. Ich bin mit diesen besonderen Freuden aufgewachsen und so glücklich, dass Du sie anbietest. Voraussichtlich werden bei uns drei Boxen jeden Dezember vertilgt.“ 

„Jedes Jahr erinnern mich all die Weihnachts-Leckereien an meine Kindheit in Deutschland und viele Erinnerungen, die ich mit meiner Familie geteilt habe. Danke Aldi“,  kommentiert eine Frau mit deutschen Wurzeln. 

In Deutschland muss sich Aldi immer wieder mit Kunden-Beschwerden auseinandersetzen. In den USA schlägt dem Unternehmen dagegen eine Welle der Sympathie entgegen. Eine US-Kundin kann die Weihnachts-Angebote gar nicht mehr erwarten: „Jemand hat uns einen Beutel mit Winternacht Gefüllte Herzen Vollmilch geschenkt und sie waren soooo gut. Ich habe ein Foto von der leeren Tüte gemacht, um mehr herauszufinden. Produziert Ihr die noch?“ Der Frau konnte geholfen werden. Die gefüllten Herzen sind im Angebot und tatsächlich weihnachtlich. 

Deutsche Kunden irritiert: Zwei Aldi-Produkte in den USA fallen aus der Reihe

Ganz anders sieht es mit zwei Produkten aus, die in den USA als Weihnachtsgebäck „Winternacht“ verkauft werden. Die dort angebotene Waffelmischung sowie die Waffel- und Plätzchenmischung gibt es auch in Deutschland - allerdings das ganze Jahr durch und ohne einen weihnachtlichen Beigeschmack. 

Alle Weihnachts-Produkte „Winternacht“ sind übrigens „Made in Germany“ und werden auch in Aldi-Märkten in Deutschland vertrieben. Dort ist der Markenname übrigens „Wintertraum“. Mit Rabattaktionen setzt Aldi auch in Deutschland die Konkurrenz unter Druck. 

Aldi in den USA auf Erfolgskurs - bald mehr Filialen als in Deutschland 

Längst ist Aldi zu einem ernsthaften Konkurrenten der etablierten US-Ketten wie Walmart geworden. Aldi macht nach Angaben des Branchenportals supermarkt-inside.de an rund 2.000 Standorten in den USA einen Nettoumsatz von fast 18,5 Millionen Dollar (2018). Ein Markenkern: die vielen deutschen und europäischen Produkte, nicht nur zu Weihnachten

Ein Aldi-Plakat sorgt derweil in Bonn für Diskussionen: Dass es an einer Kirche angebracht ist, irritiert vor allem Gläubige. 

von Jan Schmitz

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