Radarfalle auf der Brennerautobahn: Vorsicht auf dem Weg nach Österreich oder Italien

Eine Geschwindigkeitskontrolle auf der Brennerautobahn sorgt für Unmut bei Autofahrern – bis zu 1500 Bußgelder werden pro Tag ausgesprochen.

Schönberg – Auf der Brennerautobahn A13 nahe der Schönberg-Galerie wird derzeit gnadenlos geblitzt, wie mehrere Medien berichten, darunter rainews.it. Grund dafür ist eine Radarfalle, die aufgrund von Bauarbeiten eingerichtet wurde. Die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt dort bei gerade einmal 40 km/h – ein für Autobahnen ungewöhnlich niedriges Tempolimit. Wer es außerdem richtig übertreibt, der riskiert nicht nur ein Bußgeld, sondern in Österreich seit März 2024 auch die Beschlagnahmung des Fahrzeugs.

Seit Juni 2024 wurden im Durchschnitt zwischen 1000 und 1500 Fahrer täglich geblitzt. Die Folge: Über 120.000 Anzeigen und eine Bußgeldsumme von mindestens 4,2 Millionen Euro. Laut Bernhard Knapp, dem Leiter der Tiroler Verkehrsabteilung, ist die Maßnahme aufgrund der Gefahrenlage gerechtfertigt. Das Tempolimit diene dem Schutz der Arbeiter an den Tunnelportalen und der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Mehrere Einfahrten in den Baustellenbereich erhöhen das Unfallrisiko. Doch viele Fahrer fühlen sich unfair behandelt, zumal die Radarboxen schwer zu erkennen sind. Nicole Eller, Mitarbeiterin einer Tankstelle in der Nähe, berichtet gegenüber dem ORF: „Es hat sich herumgesprochen, dass die Geräte sehr genau messen.“ Und trotzdem: Obwohl die Blitzer bekannt sind, fahren viele Autofahrer zu schnell. Das lässt bei der ASFINAG die Kassen klingeln.

Blitzer auf der Brennerautobahn: Millionen-Einnahmen und hoher Verwaltungsaufwand

Die Einnahmen aus den Bußgeldern fließen überwiegend an die ASFINAG – der Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft – die den Autobahnbetrieb verwaltet. Zwanzig Prozent gehen laut ORF an das Innenministerium. Trotz der lukrativen Strafen bedeutet die Anzeigenflut für die Behörden einen erheblichen Verwaltungsaufwand. Referatsleiter Markus Pallestrong erklärt gegenüber dem ORF: „Es kommen ständig Anrufe und E-Mails. Die Leute wollen Informationen oder auch Beweisbilder. Diesen Aufwand muss man abdecken, derzeit schaffen wir das gerade noch.“

Für ausländische Temposünder gestaltet sich die Vollstreckung der Strafen oft kompliziert. Zwar können EU-Mitgliedsstaaten Bußgelder grenzüberschreitend eintreiben, doch das funktioniert erst ab einem Mindestbetrag. So müssen beispielsweise italienische Fahrer erst ab einer Strafe von 70 Euro mit Konsequenzen rechnen. „Mit Deutschland hat sich Österreich auf eine Grenze von 25 Euro geeinigt“, schreibt der ORF.

Politische Forderungen nach mehr Verkehrsentlastung: Bauarbeiten bis Dezember 2024

Die Tiroler Volkspartei hat die Einnahmen aus den Radarstrafen in die politische Debatte eingebracht. Verkehrssprecher Florian Riedl fordert gegenüber dem ORF, dass die ASFINAG das Geld für Lärmschutzmaßnahmen und die Entlastung der Tiroler Transitrouten verwendet. Derzeit fließen die Mittel vorrangig in die Überwachung des Straßenverkehrs.

Die Radarfalle dürfte noch bis Mitte Dezember 2024 aktiv bleiben. Dann sollen die Bauarbeiten an der Schönberg-Galerie abgeschlossen sein, und das Tempolimit könnte angehoben werden. Bis dahin sollten Autofahrer auf der A13 besonders wachsam sein, um unerwarteten Bußgeldern zu entgehen. (ls)

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