Der Coronavirus hat auch Auswirkungen auf den Zugverkehr: Die Deutsche Bahn lockert ihre Stornierungsregeln.
- Aufgrund des Coronavirus lockert die Deutsche Bahn ihre Stornierungen für Fahrgäste erneut
- Supersparpreise und Sparpreise werden zu vollem Preis in Gutscheine eingelöst
- Bahn-Vorstand Richard Lutz will den Bahnbetrieb bis zuletzt aufrecht erhalten
Die Deutsche Bahn weitet angesichts der Coronavirus-Pandemie ihre Kulanzregeln für Fahrgäste erneut aus. Ab Montag soll es für Fahrgäste auch unabhängig von Risikogebieten oder der Absage von Großveranstaltungen die Möglichkeit geben, die sonst nicht umtauschfähigen Sparpreis- und Supersparpreistickets in Gutscheine umzutauschen. Damit wolle die Bahn ein wichtiges Signal zur Beruhigung aussenden, sagte Bahn-Vorstand Richard Lutz am Freitag in Berlin.
„Natürlich haben wir Verständnis dafür, wenn unsere Kunden in der aktuellen Situation ihre gebuchte Reise noch einmal überdenken wollen", erklärte Lutz. Aus diesem Grund habe sich die Bahn entschieden, eine deutschlandweite Sonderkulanz-Regelung einzurichten. Das bringt zahlreiche Erleichterungen mit sich.
Coronavirus: Bahn kündigt diese Erleichterungen bei Stornierungen für Kunden an
- So können Kunden, die ihre Reise nicht mehr antreten möchten, ab Anfang kommender Woche ihre gebuchten Tickets kostenfrei in einen Reisegutschein im Wert ihres Tickets umwandeln lassen.
- Kunden, die ihre Reise innerhalb Deutschlands verschieben wollen, können das gebuchte Ticket bis zum 30. Juni 2020 flexibel nutzen.
- Bei Sparpreisen wird die Zugbindung aufgehoben.
Gelten soll dies für alle Supersparpreise und Sparpreise für Reisen bis einschließlich 30. April. Betroffene Kunden sollten sich dazu an die Kundenservice-Kanäle und die Verkaufsstellen der Bahn wenden, erklärte der Konzern. Um unnötige Wartezeiten in Reisecentern zu vermeiden, werden die Kunden gebeten, alle digitalen Wege für den Umtausch der Tickets zu nutzen.
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Deutsche Bahn fährt trotz Coronavirus: Betrieb soll so lange wie möglich aufrecht bleiben
Zugleich bekräftigte Lutz am Freitag bei einer Pressekonferenz, dass die Bahn von ihrer Seite aus den Betrieb wegen des Coronavirus* nicht einschränken werde. Der Konzern begreife sich als Teil der Daseinsvorsorge, der einen wesentlichen Beitrag zur Mobilität der Menschen und Versorgung der Wirtschaft leiste. Deshalb sei es für die Bahn wichtig, auch in schwierigen Situationen den Betrieb so lange wie möglich und so gut wie möglich aufrecht zu erhalten.
Der Konzernchef betonte, dass die Bahn Wert auf einen bestmöglichen Schutz an Bord der Züge lege und verwies hierbei etwa auf die verstärkte Reinigung der Wagen und die Verfügbarkeit von Desinfektionsmitteln; zudem stünden im Falle von Verdachtsfällen* auf eine Coronavirus-Infektion* Atemmasken zur Verfügung.
Scheuer appelliert: Wegen Coronavirus nur notwendige Bahnreisen antreten
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) rief die Bundesbürger dazu auf, private Reisen auf das absolut Notwendige* zu beschränken. Hierbei appelliere er an die Vernunft, sagte Scheuer. Jeder solle sich vor einer Reise klar machen, ob diese wirklich notwendig sei.
Der bahnpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Matthias Gastel, begrüßte die Ausweitung der Kulanzregeln. Die Bahn werde dem Ernst der Lage gerecht, erklärte er. Es sei zu hoffen, dass mit dieser Regelung im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Corona-Virus in Deutschland verzichtbare Fahrten abgesagt werden.
Erste Erleichterungen bei Stornierungen hatte die Deutsche Bahn bereits am Vortag verkündet:
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Während In Bayern nun sogar alle Schulen und Kindertagesstätten schließen,tauchen gleichzeitig in vielen Wohnhäusern Zettel auf. Die Aushänge rufen zu einer solidarischen Aktion auf.