Der Drogeriemarkt dm hat eine Reihe von Produkten mit einem beliebten Wirkstoff aus dem Sortiment genommen. Konkurrent Rossmann verkauft diese aber vorerst weiter.
„Das Produkt konnte leider nicht gefunden werden“, diese Antwort bekommen dm-Kunden aktuell, falls sie im Online-Shop nach Produkten mit dem Wirkstoff CBD suchen. Der Drogeriemarkt-Riese hat alle Artikel mit dem Stoff, der aus Hanf gewonnen wird, aus dem Sortiment genommen. Konkurrent Rossmann fährt in puncto CBD-Produkten aber vorerst eine andere Linie.
dm nimmt Produkte aus Sortiment: Drogeriekette erklärt Entscheidung
CBD-Produkte erfreuten sich in den vergangenen Monaten steigender Beliebtheit. Sowohl als Tropfen zum Einnehmen, als auch als Zusatzstoff, etwa in Badesalzen. Allerdings ist der rechtliche Status von CBD besonders als Nahrungsmittel weiterhin offen.
Diesem Umstand hat die Discounterkette dm, die auch kürzlich mit einem anderen Angebot für Aufsehen sorgte, nun Rechnung getragen: „Die rechtliche Einstufung der Artikel ist Stand heute noch nicht abschließend geklärt. In Abstimmung mit den zuständigen Behörden haben wir beschlossen, die CBD-Produkte auf unbestimmte Zeit aus dem Verkauf zu nehmen“, erklärte dm-Geschäftsführer Sebastian Beyer der Lebensmittelzeitung.
dm nimmt CBD-Produkte aus Sortiment - Verkauf ist Grauzone
Rein juristisch betrachtet ist der Verkauf von CBD-Produkten aktuell eine Grauzone. Zwar werden sie verkauft, für legal erklärt wurden sie aber noch nicht. Die Europäische Union setzte CBD Anfang Januar auf die Liste der „neuartigen Lebensmittel“. Produkte auf dieser Liste müssen noch geprüft werden.
Deshalb schreibt auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zu CBD: „Aus Sicht des BVL muss für CBD-haltige Erzeugnisse vor dem Inverkehrbringen entweder ein Antrag auf Zulassung eines Arzneimittels oder ein Antrag auf Zulassung eines neuartigen Lebensmittels gestellt werden. Im Rahmen dieser Verfahren ist die Sicherheit des Erzeugnisses vom Antragsteller zu belegen.“
Rossmann bleibt CBD-Produkten treu - eine Änderung jedoch gibt es
Der dm-Konkurrent Rossmann ließ sich dagegen bislang nicht von der Grauzone einschüchtern. Bei Rossmann findet man weiterhin CBD-Produkte, wie Öle oder Kaugummis im Sortiment. Allerdings gibt es laut eines Berichts des Hanfjournals auch bei Rossmann eine Änderung: Es wird nicht mehr auf die orale Einnahme hingewiesen.
Stattdessen soll geraten werden, etwa das Öl mehrmals täglich auf ein Kissen zu träufeln. Mit diesem Schritt könnte Rossmann auf Nummer sicher gehen, falls ein Verbot als Lebensmittel für CBD kommen sollte. Einen weit drastischeren Schritt musste eine bayerische Firma für Kinderprodukte gehen: Sie musste Fingermalfarben zurückrufen.
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Rossmann-Konkurrent Douglas hat außerdem beschlossen, zahlreiche Filialen zu schließen - obwohl diese profitabel sind.
Eine andere Kundin fand Plastik in Babynahrung von dm. Die Reaktion des Unternehmens machte sie „fassungslos“.
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rjs