Ein sehr ernster Rückruf gilt aktuell für mehrere Fischprodukte. Beim Verzehr besteht akute Lebensgefahr - ein Mann liegt bereits im Koma.
Ostercappeln - Bei diesem Rückruf geht es nicht um Kleinigkeiten wie optische Veränderungen an Produkten, es geht um Leib und Leben der Verbraucher. Deswegen fordert ein großer Hersteller von Trockenfischen seine Kunden in Deutschland auf, zahlreiche seiner Produkte keinesfalls zu verzehren. Den ersten schlimmen Vorfall gab es bereits.
Werden die vom Rückruf betroffenen Trockenfische trotzdem gegessen, droht sogenannter Botulismus, also eine lebensbedrohliche Vergiftung, die durch den Verzehr von verdorbenem Fisch oder Fleisch hervorgerufen werden kann. Ohne eine umgehende medizinische Behandlung droht der Tod.
Rückruf von Fisch: Diese Produkte können sehr gefährlich werden
Den Rückruf veranlasst hat die Firma Ozean Fischgroßhandel im niedersächsischen Ostercappeln. Die verkauften Fische dürfen keinesfalls mehr gegessen werden. Vertrieben wurden die Produkte in mehreren Bundesländern, unter anderem in Niedersachsen, Hamburg, NRW und Schleswig-Holstein. Verkauft wurde der Fisch unter anderem in russischen Einkaufsmärkten. Folgende Trockenfische sind betroffen:
- Plötze (rutilus rutilus) unausgenommen; getrocknet und gesalzen, Mindesthaltbarkeitsdatum 12.11.2019
- Plötze (rutilus rutilus) ausgenommen; getrocknet und gesalzen, Mindesthaltbarkeitsdatum 5.3.2020
- Karausche (Carssius Gibelio) getrocknet und gesalzen, Mindesthaltbarkeitsdatum 27.5.2020
- Flussbarsch (Perca Fluvictilis) getrocknet und gesalzen, Mindesthaltbarkeitsdatum 27.5.2020
- Forelle (Oncorhynchus Mykiss) getrocknet und gesalzen. Mindesthaltbarkeitsdatum 9.3.2020
- Hecht (Esox lucius) getrocknet und gesalzen, Mindesthaltbarkeitsdatum 5.3.2020
Gefährliches Fisch-Produkt: Rückruf erfolgt wegen lebensbedrohlicher Vergiftung
Anlass für den Rückruf ist ein konkreter Vorfall. Demnach hat ein Kunde aus dem Landkreis Lippe in NRW einen der Trockenfische verzehrt und erkrankte lebensbedrohlich. Er liegt im Koma. In dem vom Patienten gegessenen Fisch wurde das Gift nachgewiesen, das bei verdorbenem Fisch und Fleisch entstehen kann. Wie es dem Patienten aktuell geht, ist nicht bekannt. Aber es zeigt die große Gefahr durch Verzehr der zurückgerufenen Produkte.
Produkt-Rückruf von Fisch: Diese Symptome deuten auf die Vergiftung hin
Was droht, wenn man betroffene Produkte trotz des Rückrufs isst? Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, verschwommenes Sehen und Doppelbilder, trockener Mund, Sprechstörungen, Schlucklähmung, Verstopfung, Durchfall und Atemnot. In diesem Fall muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Über den Rückruf vom Fisch der niedersächsischen Firma berichtet auch nordbuzz.de*.
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Nicht immer sind Rückrufe wie im aktuellen Fall derart dramatisch. Doch dennoch kommt es regelmäßig dazu, dass Hersteller wegen Gefahren ihre Produkte zurückrufen. So wurde aktuell Plastik in Schokolade gefunden, das Produkt wird zurückgerufen. Und auch bei Eiern droht ernste Gefahr, sodass ein Rückruf die Folge war. Unlängst war außerdem nicht nur Fisch, sondern Fleisch von einem Rückruf betroffen. Diese Rückrufe betreffen zwar nicht immer eine große Anzahl an Verbrauchern - allerdings droht oft eine ernste Gefahr für Leib und Leben, weswegen die Verbraucher entsprechend sensibilisieren. So etwa im Fall eines Schweinefleisch-Rückrufs, das der Supermarkt Rewe ausgesprochen hat.
Aktuell wird auch eine italienische Salami zurückgerufen. Darin wurden Munitions-Rückstände gefunden.
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