Viele Kunden haben sich längst daran gewöhnt - und müssen sich nun umstellen. Ikea plant eine Änderung. Wegen der Umwelt. Und vielleicht wegen Corona.
- Ikea verschickt den jährlichen Katalog künftig an deutlich weniger Kunden.
- Das schwedische Möbelhaus probiert ein neues Konzept für den traditionellen Prospekt aus.
- Anlass sind potenzielle Gewinneinbußen durch die Corona-Pandemie.
Delft - Das schwedische Möbelhaus Ikea ist beliebtes Shoppingziel für viele Deutsche. Für seine Kunden druckt der Möbel-Riese jedes Jahr im August seinen jährlichen Katalog mit allen Angeboten und Ausstellungsstücken - und das seit 69 Jahren. Weltweit wird das Werbebuch mehr als 200 Millionen Mal und in über 35 Sprachen gedruckt.
2020 will Ikea aber einen neuen Weg gehen. Wie der Konzern auf seiner Homepage mitteilt, sollen dieses Jahr weniger Kataloge als üblich verschickt werden.
Ikea geht neuen Weg beim Katalog: Angst vor Gewinneinbußen wegen der Corona-Pandemie
Für gewöhnlich schickt Ikea den Prospekt flächendeckend an Kunden auf der ganzen Welt. In Deutschland will man dies nun erstmals nicht mehr machen. Gleiches gilt für Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien. Im Nachbarland Österreich geht der Konzern einen Schritt weiter und erklärt, dass der Katalog überhaupt nicht mehr automatisiert verschickt werde.
Ausschlaggebend war für den schwedischen Möbel-Giganten zum einen die Nachhaltigkeitsdebatte: Den Katalog gibt es für alle Kunden auf der eigenen Homepage oder in der Ikea-App. So kann das Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit bei der Herstellung sowie bei dem Vertrieb des Katalogs nachbessern.
Das erste Bild vom neuen #IKEA Katalog ist da - wird aber noch streng bewacht. Da wir in diesem Jahr weniger Kataloge als üblich versenden, könnt ihr euer persönliches Exemplar ab sofort online bestellen und wir schicken es euch ab dem 17.8. zu: https://t.co/QwNinhCVAA pic.twitter.com/IUvMJwJrjb
— IKEA_Deutschland (@IKEA_Presse) July 24, 2020
Ikea mit großer Änderung: Ein neuer Weg beim jährlichen Katalog wegen der Corona-Krise
Ein weiterer Punkt für die verringerte Auflage des Ikea-Katalogs ist aber sicherlich auch die Corona-Pandemie*: Während des Lockdowns in Deutschland hatten alle Baumärkte und Möbelhäuser wochenlang geschlossen und litten unter starken Gewinn-Einbußen. Durch die Schließung der 53 Standorte entstanden in Deutschland zunächst 90 Prozent Umsatzeinbußen. Mit verstärktem Fokus auf den Online-Handel konnte Ikea den Einbruch in Deutschland dann immerhin auf 70 Prozent für die Zeit der Schließung wegen des Coronavirus* reduzieren.
Durch eine Digitalisierung des jährlichen Katalogs hofft Ikea also vermutlich zwei Probleme gleichzeitig angehen zu können: Das mit der Nachhaltigkeit. Und das mit den Kosten.
Das neue Konzept bleibt aber nicht die einzige Änderung im August bei Ikea. Währenddessen schockiert in der Hauptstadt Stockholm ein entsetzlicher Vorfall. Ein kleines Mädchen wurde auf offener Straße erschossen. (tko) *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks
Im Video: Menschen-Massen vor Ikea - So verrückt ging es nach dem Lockdown bei Ikea zu