Verbraucherschützer fordern den sofortigen Verkaufsstopp von Babynahrung. In Säuglingsmilch befinden sich Rückstände von Mineralöl, die krebserregend sein können.
Berlin - Darauf, dass die Inhaltsstoffe von Babynahrung in Deutschland besonders geprüft werden, sollten sich Eltern eigentlich verlassen können. Doch die Tests von Verbraucherschützern an Babynahrung haben jetzt Erschreckendes festgestellt.
Verbraucherschützer schlagen Alarm: Krebserregendes Mineralöl in Babynahrung
Milchpulver, dass zahlreiche Eltern ihren Babys täglich ins Fläschchen füllen, kann „krebsverdächtige Mineralöl-Rückstände“ enthalten, so das beunruhigende Ergebnis. In drei von vier Säuglingsmilch-Produkten, die in Deutschland verkauft werden, wurden Rückstände potenziell krebserregender aromatischer Mineralöle (MOAH) gefunden, hieß es. Die Organisation „Foodwatch“ forderte einen sofortigen Verkaufsstopp und Rückruf der Produkte.
Die Verunreinigungen könnten von der Verpackung der Milchpulverprodukte stammen, so „Foodwatch“ weiter. Bei der Produktion der Weißblechdosen würden „Walzöle“ verwendet werden.
Mineralöl in Babynahrung - Verbraucherschützer entsetzt
Die MOAH-Werte in den Proben betragen zwischen 0,5 und 3 Milligramm pro Kilo. Einen gesetzlichen Grenzwert gibt es bislang nicht. Verbraucherschützer fordern allerdings Null-Toleranz beim Gehalt solcher Stoffe in Lebensmitteln - vor allem, wenn es sich dabei um Babynahrung handelt.
Nachgewiesen wurden die Mineralöl-Rückstände in „Beba Optipro Pre, 800 g, von Geburt an“ und „Beba Optipro 1, 800 g, von Geburt an“ von Nestlé sowie in der „Novalac Säuglingsmilchnahrung Pre, 400g“.
Krebserregende Stoffe in Babynahrung: Nestlé äußert sich zu Funden in Säuglingsmilch
Nestlé äußerte sich zu den Vorwürfen - und teilte mit, die Ergebnisse sehr ernst zu nehmen. Eine akute Gesundheitsgefahr würde aktuell aber nicht bestehen, so ein Sprecher von „Foodwatch“ auf Anfrage.
Bei dm wurden in Bio-Babynahrung außerdem Fremdkörper entdeckt. Eltern sollten nun einiges beachten. Einige Wochen davor hatte eine dm-Kundin außerdem vor einem gefährlichen Inhalt in Babynahrung gewarnt - die Reaktion des Unternehmens machte die Mutter „fassungslos“.
Gerade Schwangere und kleine Kinder sollten einen bestimmten Salat von Aldi und Netto auf keinen Fall verzehren. In dem Produkt wurden gefährliche Bakterien gefunden.
dpa