Ein weiteres deutsches Modelabel ist angeschlagen. Nun steht eine einschneidende Änderung bevor.
Update vom 26. Februar: Das Modeunternehmen Esprit will wegen der anhaltenden Verluste bis Ende Juni mehr als 400 Stellen in Deutschland abbauen. Zudem sind Ladenschließungen möglich.
Tom Tailor soll komplett chinesisch werden
Hamburg - Nach Insolvenz-Meldungen über die Mode-Handelskette AWG und die deutschen Modemarken Gerry Weber und Esprit gibt es auch schon die nächsten schlechten Nachrichten für den deutschen Modemarkt. Die Hamburger Bekleidungskette Tom Tailor, die schon länger angeschlagen ist, soll komplett chinesisch werden. Das teilte das Unternehmen am Dienstagmorgen mit.
Großaktionär aus China soll Tom Tailor übernehmen
Der Großaktionär Fosun aus China will das Hamburger Unternehmen zu einer Bewertung von rund 96 Millionen Euro übernehmen. Den Tom-Tailor-Aktionären werden 2,26 Euro je Aktie geboten, teilte das Unternehmen mit. Die Offerte liegt damit knapp fünf Prozent über dem Xetra-Schlusskurs vom Montag.
Kurz vor der Ankündigung einer Übernahmeofferte hatte Tom Tailor bereits bekannt gegeben, dass Fosun seinen Anteil über die Ausgabe neuer Aktien von knapp 29 Prozent auf 25 Prozent erhöht hatte. Dafür mussten die Chinesen knapp neun Millionen Euro auf den Tisch legen. Sollten alle Aktionäre ihre Anteile im Rahmen der Übernahmeofferte anbieten, müsste Fosun weitere etwas mehr als 60 Millionen Euro zahlen.
Tom Tailor steckte schon länger in den roten Zahlen
Tom Tailor kämpfte zuletzt mit einer Reihe von Problemen und steckte vor allem wegen der Marke Bonita tief in den roten Zahlen. Fosun ist seit 2014 an Tom Tailor beteiligt.
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dpa/sp