Die Milchprodukte einer bekannten Marke fliegen bei der Supermarktkette Real plötzlich aus dem Regal. Der Hersteller will nicht mehr liefern - und erhebt Vorwürfe.
- In Supermärkten von Real sind aktuell keine Produkte der Marke Milram zu finden.
- Der Hersteller hat die Lieferung der Produkte eingestellt.
- Grund ist ein Streit über die Lieferpreise.
Zeven/Düsseldorf - Wer zuletzt in den Supermärkten von Real, Familia oder K+K nach einem Milchprodukt der Marke Milram gesucht und nichts gefunden hat, muss sich darauf einstellen, auch in naher Zukunft keinen Käse , Quark und Co. mehr von der Marke kaufen zu können. Grund ist ein Streit über die Lieferpreise zwischen den Supermarktketten und dem Hersteller.
Real: Bekannte Milchprodukte fliegen aus dem Regal - Hersteller erhebt Vorwürfe
Alle Mitglieder des Einkaufsbündnisses „Retail Trade Group“, darunter auch Real, werden ab sofort nicht mehr von dem Milram-Hersteller, die Molkereigenossenschaft Deutsches Milchkontor (DMK), beliefert. Das teilte der Hersteller in der letzten Woche mit. Der Grund: Die DMK verlange laut einem Sprecher „angemessene Produktpreise“, um zu gewährleisten, dass die Landwirtschaft nachhaltig wirtschaften könne.
Real wiederum sieht die aktuelle Situation entschieden anders. „Den Vorwurf, Real betreibe Preisdumping zu Lasten der Landwirte weisen wir entschieden zurück“, sagte ein Real-Sprecher. Die geforderte Preiserhöhung sei laut der Supermarktkette keinesfalls gerechtfertigt. Durch eine Erhöhung würden Real und die übrigen Mitglieder des RTG-Verbunds bei den Preiskonditionen im Vergleich zu den Handelsriesen Edeka, Rewe, Aldi und Lidl weiter benachteiligt, ist man bei der Supermarktkette überzeugt. Stattdessen wolle Real nun andere Waren ins Sortiment aufnehmen, wenn der Milram-Hersteller nicht mehr liefert.
Keine Milram-Produkte mehr bei Real - Streit um Preise keine Seltenheit
Streits zwischen Handelsketten und bekannten Markenherstellern finden aktuell vermehrt statt. So hat beispielsweise auch Edeka Ende Januar bekannt gegeben, weniger Produkte von Coca-Cola anzubieten. Auch hier war ein Preiskampf der Grund.
Sticheleien gab es zuletzt auch zwischen den Discountern Lidl und Aldi. Lidl wetterte in einer außergewöhnlichen Werbung gegen Aldi, Netto und Penny. Doch die Antwort der Konkurrenz ließ nicht lange auf sich warten.
nz/dpa