Ein Test von ADAC deckt gravierende Mängel an mehreren E-Bike-Modellen verschiedener Hersteller auf. Weil hohe Verletzun
- Ein Rückruf für mehrere E-Bike-Modelle startet.
- Wichtige Bauteile drohen bei der Fahrt von dem Elektro-Fahrrad abzufallen.
- ADAC warnt in einem Test vor großen Sicherheitsmängeln.
Kassel - Nachdem ein ADAC-Test von E-Bikes verheerende Sicherheitsmängel bei mehreren Marken zu Tage förderte, haben die Hersteller jetzt Konsequenzen gezogen. Die Unternehmen Kettler Alu-Rad und Hercules rufen fünf Modelle aus ihrem E-Bike-Sortiment zurück. Von dem Rückruf berichtet auch ADAC.
Die von Rückruf betroffenen Räder sollten nicht mehr genutzt werden, raten die Hersteller. Laut ADAC besteht die Gefahr, dass sich ein Bauteil während der Fahrt vom Fahrrad löst.
Rückruf für E-Bike: ADAC warnt vor abfallender Vorderradgabel
Der Grund für den Rückruf ist ein einziges Bauteil. Bei dem Test von ADAC war die Vorderradgabel eines E-Bikes gebrochen. Laut den Experten könnte sich während der Fahrt ein Teil der Gabel vom Fahrrad lösen. Dies könnte gefährliche Stürze und Verletzungen verursachen. „Ein Gabelbruch während der Fahrt kann schwerwiegende Folgen haben“, sagt Dr. Reinhard Kolke, Leiter Test und Technik beim ADAC.
Alle fünf Modelle der beiden Hersteller Hercules und Kettler haben die gleiche Fahrradgabel verbaut. Deswegen haben sich die Unternehmen für den großen Rückruf entschieden.
E-Bike Rückruf: Kunden sollen die Gabel auf jeden Fall austauschen lassen
„Im Rahmen unserer Produktüberwachung wurde festgestellt, dass bei den genannten Modellen die Vorradgabeln verbiegen oder sogar brechen können“, schreibt Kettler in der Pressemitteilung des Rückrufs und weißt darauf hin, dass die dies auch während der Fahrt geschehen könne.
Der Experte rät Kunden, die mangelhafte Gabel sofort austauschen zu lassen. Bis dahin sollten die Besitzer das E-Bike stehen lassen und nicht benutzen. „Dies gilt auch für den Fall, dass Sie keine Auffälligkeiten an der Gabel feststellen“, wird in der Pressemitteilung betont.
Rückruf für E-Bike: Über 600 Räder von Fehler betroffen
Von dem Rückruf betroffen sind die Modelle zweier Hersteller. Es handelt sich jeweils um E-Bikes mit einer Maximalgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometern. Vier Modelle von Kettler und ein E-Bike von Hercules sind betroffen. Laut ADAC sollen über 600 Räder bereits an Kunden ausgeliefert worden sein.
Von Kettler sind die folgenden Modelle betroffen:
- E Street Beltdrive
- E Beltdrive
- E Comp Street
- E Comp
Von Hercules ist nur ein Elektro-Fahrrad betroffen:
- Tessano F8 Lite
Die vom Rückruf betroffenen E-Bike-Modelle werden in fünf verschiedenen Ländern verkauft
Die Kettler Alu-Rad GmbH besteht seit 2015 und hat ihren Sitz in Köln. Auch die Nürnberger Hercules Werke GmbH hat ihren Hauptsitz in Köln. Sie gehören beide zur Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft (ZEG). Einer Einkaufsgemeinschaft von über 1000 Fahrrad-Geschäften in Europa.
Die vom Rückruf betroffenen E-Bike-Modelle sind den folgenden fünf EU-Ländern im Handel:
- Deutschland
- Belgien
- Niederlande
- Österreich
- Schweiz
Rückruf für E-Fahrrad: Besitzer sollen sich an ihren Fachhandel richten
Hercules und Kettler tauschen die Gabel für Besitzer kostenlos um. Kettler empfiehlt, sich an einen Fachhändler zu richten, der Fachhandelspartner von Kettler Alu Rad ist. Der Ersatz der Gabel erfolge auch dann, wenn kein Schadensbild an dem Fahrrad festgestellt werden könne. Das gleiche gilt für Besitzer eines E-Bikes von Hercules, wie der Hersteller in seiner Pressemitteilung zum Rückruf angibt. (Philipp Zettler)
Erst Anfang August gab es bei Aldi einen Rückruf eines E-Bikes*: Der Grund war hier eine defekte Bremse.
Rückruf bei Aldi für E-Bikes*: Nun muss der Discounter viele Räder zurückrufen. Es besteht große Verletzungsgefahr.*hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.