Rückruf: Vorsicht bei Geflügelwiener - Gesundheitsrisiko für einige Verbraucher

Rückruf von Geflügelwiener von Höhenrainer Delikatessen (Symbolbild)
 ©picture alliance / dpa / Sven Hoppe

Bei dieser Geflügelwiener sollten Verbraucher vorsichtig sein. Für Allergiker kann der Verzehr bis zum anaphylaktischen Schock führen.

Täglich gibt es neue Rückrufe von Lebensmittelherstellern. Dieses Mal betrifft es eine Geflügelwiener. DerWursthersteller Höhenrainer Delikatessen ruft eine Sonderabpackung seinerGeflügelwiener zurück. Aufgrund eines Sortierfehlers könnten sich in Berlin und Oberbayern in den Verpackungen nicht nur reine Geflügelwiener, sondern auch Käse-Geflügelwiener befinden. Gefährlich ist die Verwechslung vor allem für Allergiker oder Personen mit Unverträglichkeiten. Beim Verzehr kann es zu allergischen Reaktionen bis zum anaphylaktischen Schock kommen. Das Allergen Milcheiweiß ist auf den Sonderabpackungen nicht abgedruckt. Personen ohne Allergien können die Würste allerdings ohne Bedenken verzehren.

Betroffen von dem Rückruf sind rund 230 Kilo „Geflügelwiener 2. Wahl“ in Großpackungen von 16 Stück zu je 60 Gramm mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 7., 8., 11., 12. und 13. November. Sie wurden den Informationen zufolge in München und Berlin beim Hamberger Großmarkt verkauft, im V-Markt Balanstraße in München sowie im Höver Fleischwarenvertrieb Großhöhenrain waren sie ebenfalls im Sortiment.

Wie produktrueckrufe.de informiert können die betroffenen Produkte bei der Verkaufsstelle zurückgegeben werden. Dies ist auch ohne Kassenzettel möglich.

Lebensmittelskandale nehmen zu. Was muss jetzt passieren?

Rückruf der Geflügelwürste ist kein Einzelfall

Immer wieder kommt es bei bekannten Lebensmittelketten zu Rückrufen. Bei Edeka wurde neulich eine Bockwurst von Gut&Günstig zurückgerufen. Das Problem war hier das Gleiche, wie bei der Geflügelwurst. Sie konnte in Einzelfällen Käse enthalten. Ein großes Problem für Allergiker.

Doch Rückrufe können auch Nichtallergiker betreffen. Denn nicht immer enthalten die Lebensmittel auch essbare Fremdkörper, so wie kürzlich bei Aldi. Ein weiteres Beispiel für einen Wurst-Rückruf. In den „Knackigen Bockwürsten“ wurden Kunststoffstücke gefunden. Eine ernsthafte Gesundheitsgefahr für alle Verbraucher, denn Fremdkörper in Lebensmitteln können zu ernsthaften Verletzungen führen. So rufen Kunststoffteile Verletzungen im Mund- und Rachenraum hervor und führen zu starken Blutungen. Das Problem betraf wohl nicht nur die Bockwürste, denn kurz darauf wurde in einer Salami das gleiche Problem festgestellt.

Skandal bei Wilke: Weitreichender Rückruf im Oktober

Die meisten Rückrufe beziehen sich auf bestimmte Haltbarkeitsdaten oder einzelne Verpackungen und sind somit auch meist auf wenige Geschäfte beschränkt. Doch im Oktober dieses Jahres gab es in Deutschland einen großen Skandal in der Lebensmittelindustrie. So kamen Massen an verseuchter Wurst von Wilke in den Umlauf, wie ein späterer Bericht zeigte. 

In den Produkten wurden Anfang Oktober das erste Mal gefährliche Keime nachgewiesen. Es handelte sich um sogenannte Listerien. Bei Personen mit geschwächten Immunsystem können die Keime tödlich sein. So wurdenmehrere Todesfälle mit dem Verzehr der Wurst in Verbindung gebracht und auch zahlreiche Krankheitsfälle ließen sich auf die verseuchte Wurst zurückverfolgen.

Rückruf bei Wilke: Probleme des Rückrufs

Das Problem an dem Fall war, dass der Name „Wilke“ häufig nicht direkt auf der Verpackung stand, denn die Wilke-Wurst wurde meist als Eigenmarke oder im Großhandel vermarktet. Zudem könnte die verkeimte Wurst auch in anderen Fertigprodukten enthalten sein. Alle Details in diesem Fall sind noch immer nicht geklärt. Mit der Mammutaufgabe der Lebensmittelentsorgung wurde bereits begonnen. Rund 300 Tonnen Lebensmittel sind es, die nach der Entdeckung in den Müll wandern. Die ersten Waren, die vernichtet wurden, waren die Restwaren aus dem Lager. Die Ausmaße des Keimbefalls werden die Behörden wohl noch länger beschäftigen. Ein solch großer Skandal ist glücklicherweise jedoch selten. Währenddessen gibt es aktuell einen Masken-Rückruf - manche Masken erhöhen nämlich das Infektionsrisiko, berichtet hna.de*.

cd/dpa

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