Einige Supermarkt-Filialen schaffen Silvester-Feuerwerk ab - Sophia Thomalla äußert sich mit Foto

Feuerwerk für Silvester ist in einigen Edeka- und Rewe-Filialen schon abgeschafft. Sophia Thomalla meldet sich in der Böller-Debatte zu Wort.

  • An Silvester werden jedes Jahr Multi-Millionen Euro in die Luft gefeuert.
  • Promis wie Sophia Thomalla kritisieren das Feuerwerk.
  • Doch immer mehr Supermärkte verweigern jetzt den Verkauf. 

Update vom 30. Dezember: In einigen Edeka- und Rewe-Filialen gibt es schon in diesem Jahr keine Silvester-Böller mehr, die Baumarktkette Hornbach will ab dem kommenden Jahr kein Feuerwerk mehr verkaufen. Auch die Kette Bauhaus kündigte an, ab 2020 „das Sortiment an Feuerwerk und Böllern in Hinblick auf Nachhaltigkeit komplett zu überarbeiten“.

Kommt es nun zur großen Revolution im Einzelhandel? "Die Knallerei dauert eine Stunde, aber Tierschutz und saubere Luft wollen wir 365 Tage im Jahr. Das passt nicht zusammen", kritisiert der Rewe-Händler Uli Budnik aus Dortmund. Seine Märkte erklärt er deshalb zur böllerfreien Zone, berichtet das Portal W&V. Ebenso macht es der Bochumer Edeka-Händler Alexander Elskamp und der Hamburger Edeka-Kaufmann Benjamin Hirche, wie das Abendblatt berichtet. Hirche beklagt eine "Doppelmoral in der Bevölkerung" beim Thema Feinstaub.

Bereits 2018 hatte ein Rewe-Markt in Rheinland-Pfalz zu „Spenden statt Böller“ aufgerufen - „aus Rücksicht auf die Tiere“. Zusätzlich spendete der Markt 1000 Euro an den Gnadenhof Eifelhof Frankenau.

Das dürfte Edeka- und Rewe-Filialen gefallen: Sophia Thomalla wirbt für Böllerverbot

Die Prominente Sophia Thomalla brachte sich über Instagram in die Debatte ein - mit einem provokativen Bild. Leicht bekleidet sitzt sie auf dem Foto auf einer Rakete und schreibt: „Bin auch dafür. Raketen sollten eindeutig verboten werden“.

TV-Promis melden sich in Debatte um Böllerverbot zu Wort

Mit drastischen Worten schaltet sich außerdem der ehemalige TV-Moderator Tobias Schlegl in die Debatte um das Böller-Verbot ein. Schlegl wurde als Moderator beim Musiksender VIVA, später dann bei der ZDF-Sendung aspekte und bei der Satiresendung extra 3 berühmt. Vor drei Jahren verkündete er seinen TV-Abschied, um als Notfallsanitäterin zu arbeiten. Über Twitter meldet sich Schlegl weiterhin öffentlich zu Wort - so auch in der Böller-Verbot-Debatte. Bei der Böller-Frage bringt er eigene Erfahrungen als Sanitäter ein: „Fahrt gerne einmal an Silvester eine Schicht als Praktikant auf einem Rettungswagen mit und bewundert die abgesprengten Finger und großflächigen Verbrennungen dritten Grades im Gesicht. Warum wird über das Böllerverbot überhaupt noch diskutiert?“

Meinungsumfragen zu Silvester-Feuerwerk: Mehrheit für ein Böllerverbot

Die Deutsche Umwelthilfe will das Thema Böller-Aus für 2020 auf die Agenda setzen. Nun sei die Zeit für Veränderungen gekommen, die Konsumenten seien nun umweltbewusster. Dass es diesen gesellschaftlichen Wandel gibt, unterstreicht auch eine BR-Meinungsumfrage in Bayern. Demnach sind rund 52 Prozent für ein Böller-Verbot zu Silvester, 41 Prozent sind laut der Civey-Umfrage klar dagegen. Die restlichen Befragten sind noch unentschieden. Insbesondere Anhänger der Grünen (71 Prozent), SPD (64 Prozent) und Linken (65 Prozent) sind für ein Verbot. Außerdem wollen 65 Prozent der Befragten privat auf ein eigenes Feuerwerk verzichten.  

Und nicht nur in Bayern gibt es diesen klaren Trend: Auch eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger spricht sich für ein Verbot von Silvesterböllern aus. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov ermittelte, dass 57 Prozent der Deutschen für ein Verbot seien, 36 Prozent sprechen sich dagegen aus, sieben Prozent sind demnach unschlüssig. 

Doch trotz allem: Die Importe von Böllern und Raketen für Silvester insbesondere aus China sind stark gestiegen. Im vergangenen Jahr wurde die Rekordmenge von 47.400 Tonnen Feuerwerkskörpern im Wert von 121 Millionen Euro nach Deutschland eingeführt, teilte das Statistische Bundesamt mit. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die importierte Menge demnach um fast 11 Prozent. Gemessen am Jahr 1999 gar um 48 Prozent. Nun wird es interessant, wie sich diese Importe in den nächsten Jahren entwickeln.

Silvester-Feuerwerk: Baumarkt Hornbach will ab 2020 Böller-Revolution 

Update vom 16. Dezember: Hornbach wird ab dem kommenden Jahr generell keine Silvesterböller mehr verkaufen. Das teilte das Unternehmen der Ippen-Digital-Redaktion auf Anfrage mit. In allen 96 deutschen und 14 österreichischen Märkten werden 2019 letztmals Kracher verkauft. In sieben anderen europäischen Regionen werden demnach schon in diesem Jahr keine Böller mehr verkauft. 

Mit der Entscheidung ist Hornbach nicht allein. Auch Bauhaus kündigte an den Verkauf im nächsten Jahr zumindest zu überarbeiten. Zudem bieten auch einige Supermarkt-Filialen von Rewe und Edeka bereits keine Raketen und Böller mehr an, wie Focus.de berichtet.

Zudem haben einige Städte bereits ein Böllerverbot ausgegeben. In München gilt dieses etwa in der Innenstadt, wie tz.de* berichtet.

Hornbach kündigt an: 2020 kein Silvester-Feuerwerk und keine Böller mehr

Update vom 11. Dezember: Die Baumarktkette Hornbach hat angekündigt, ab 2020 keine Feuerwerkskörper mehr zu verkaufen. Das berichtet auch Ludwigshafen24*. Das Unternehmen teilte auf Nachfrage der Ippen-Digital-Zentralredaktion mit, dass dies in erster Linie aus „Umwelt- und Tierschutzgründen“ geschehe. 

Deutschland und Österreich seien die letzten beiden Nationen, in denen Hornbach (neun Länder, 159 Märkte) in diesem Jahr noch Böller und Raketen verkaufe. Ab 2020 verzichte das Unternehmen auch in diesen Ländern komplett auf den Feuerwerks-Verkauf. 

Bei Aldi Süd werden nach wie vor Böller verkauft. Und damit hagelte es nun Kritik gegen den Discounter. Er wirbt neben den Feuerwerkskörpern auch für ein Produkt, bei dem 15 Cent in den Kampf gegen den Klimawandel fließen. Ein Widerspruch, finden viele.

Kein Feuerwerk an Silvester: In deutschen Läden bahnt sich eine Revolution an

Erstmeldung vom 7. Dezember: Kiel/München - An Silvester ist das Böllern für viele Deutsche immer noch Pflicht: Am 31.12. werden dann zuhauf Raketen in die Luft geschossen und damit das neue Jahr begrüßt. Ob in München, Hamburg, Berlin oder in Köln: Überall erhellt sich der Himmel an Silvester durch ein farbenfrohes Schauspiel. Überall? Nicht nur in Schleswig-Holstein könnte es damit dieses Jahr deutlich dunkler am Himmel werden. 

Silvester: Edeka will komplett auf Feuerwerke verzichten

Im Norden Deutschlands haben nun schon mehrere Supermärkte beschlossen, vollständig auf den Verkauf von Feuerwerk, Silvester-Raketen und Böllern zu verzichten. Darunter sind etwa Edeka-Märkte aus Neumünster, Hamburg und Kiel. „Unsere tierischen Mitglieder der Meyer‘s Familie haben einstimmig entschieden - dieses Jahr gibt es bei uns KEIN Feuerwerk zu kaufen!“, schreibt etwa eine Edeka-Filiale auf Facebook. Sie erntete damit nicht etwa Hass und Häme - sondern eine vierstellige Anzahl an positiven Reaktionen. Die Supermärkte in Schleswig-Holstein sind damit nicht alleine - auch die ersten Baumärkte im Norden haben sich bereits angeschlossen.  

Teilweise wird der Verzicht von Edeka, Bauhaus & Co mit dem Tierwohl begründet, teilweise mit dem Klimaschutz. Denn es ist unumstritten, dass die Feinstaubbelastung an Silvester vielerorts so hoch ist wie sonst im ganzen Jahr nicht. Laut Umweltbundesamt entsteht allein in der Neujahrsnacht eine Feinstaub-Menge, die rund 16 Prozent des gesamten jährlichen Straßenverkehrs entspricht. 

Nach „kriegsähnlichen Zuständen“ 2018 hat nun auch die Stadt München eine klare Silvester-Ansage gemacht, wie tz.de* berichtet.

Feuerwerk sorgt jedes Jahr für einen riesigen Umsatz

Vorreiter des Feuerwerk-Boykotts gab es 2018. Darunter war ein Supermarkt in Rheinland-Pfalz und eine Bauhaus-Filiale in Nordrhein-Westfalen, wie der SWR damals berichtete. Dennoch sind Silvester-Feuerwerke auch immer noch eine Umsatz-Quelle für den deutschen Einzelhandel. 133 Millionen Euro machten die deutschen Händler im Jahr 2018 laut einer Statista-Erhebung an Umsatz - im aktuellen Jahr soll es nach einer Prognose genau so viel sein. Damit liegt der aktuelle Wert immer noch nah an den Höchstständen - und erheblich über dem Tiefstwert von 2004, als nur 87 Millionen Euro buchstäblich in die Luft geschossen wurden. 

Silvester: Städte schränken Feuerwerke radikal ein

Nicht nur Supermärkte schränken die Verbreitung von Feuerwerk - Auch in deutschen Städten darf nicht mehr so uneingeschränkt geböllert werden wie früher. So hat der Stadtrat in München im Dezember 2019 entschieden, dass es ein Böller-Verbot in der gesamten Innenstadt (Merkur.de) geben soll. In zahlreichen Altstädten in Deutschland ist dies schon länger der Fall. 

Im Interview mit Merkur.de* hat sich Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter zu der Diskussion und dem Böller-Verbot in München geäußert. Er stellt klar: „Für mich steht immer die Sicherheit der Menschen an erster Stelle. Was wir letztes Jahr am Marienplatz erlebt haben, als in der dichten Menschenmenge Feuerwerkskörper abgeschossen wurden, noch dazu quer in die Menge, da war es für mich zwingend erforderlich, dass man handelt. “

Die Deutschen sind inzwischen durchaus kritisch beim Thema Silvester. So sagt eine überragende Mehrheit von 86 Prozent der Befragten laut einer aktuellen YouGov-Befragung, dass Silvesterknaller zu viel Müll verursachen. Und eine deutliche Mehrheit von 61 Prozent sagt, dass Böller in den Innenstädten verboten werden sollten - und es in großen Städten nur offizielle Feuerwerke geben soll. Sogar mit der radikalen Meinung „Silvesterknaller sollten komplett verboten werden“ konnten sich 43 Prozent anfreunden. 

Böller an Silvester sorgten für Tote und Verletzte

Und es gibt einen weiteren Grund, warum manche Deutsche das Silvester-Feuerwerk inzwischen kritischer sehen als früher. Viele nennen als Grund für ihre kritische Haltung, dass es an Silvester immer wieder zu gefährlichen Verletzungen und sogar Todesfällen kommt. So etwa im letzten Jahr in München, als noch vor dem Neujahrsabend erste abgerissene Finger und Brandopfer zu beklagen waren, wie Merkur.de berichtete.  

Aus Angst vor Feuerwerk: Hund stirbt in den Armen seines Herrchens - Fotos gehen viral.

Wer nicht mit allen seinen Freunden und Verwandten zusammen das neue Jahr feiern kann, möchte ihnen doch gerne eine Nachricht schicken. Hier gibt es die besten Neujahrswünsche.

Ein Münchner wollte an Neujahr nur spazieren gehen. Was er dabei sah, hielt er in einem bewegenden Video fest. 

Er feierte den Jahreswechsel mit Feuerwerk, offenbar in Form von Raketen des Discounters Aldi Süd. Kurz darauf musste ein Kunde jedoch ins Krankenhaus. Nun äußert sich Aldi Süd.

Nach der Tragödie in Krefeld mit 30 toten Affen ist die Unglücksursache ermittelt. Nun reagiert auch die Supermarktkette Real.

rpp

*Merkur.de, tz.de und Ludwigshafen24 sind Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes

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