Die Experten von Stiftung Warentest warnen im Test von Wasser vor schädlichen Inhalten bei einigen Marken. Das Produkt wird unter anderem von Aldi und Netto verkauft.
- Stiftung Warentest*: Wasser der Kategorie Medium im Test
- Ein Wasser mit bedenklichen Uran-Werten
- Zum ersten Mal konnte Stiftung Warentest in dieser Klasse die Bestnote vergeben
Kassel - Im Test bei der Stiftung Warentest stand zuletzt Wasser auf dem Plan. Knapp 140 Liter verbrauchte jeder Deutsche im Schnitt 2019, das geht aus der Statistik des Verbands Deutscher Mineralbrunnen e.V. hervor. Am meisten wird Wasser mit einem Medium Kohlensäure-Gehalt verbraucht. Über 40 Prozent entfallen auf diese Kategorie, laut der Statistik.
Test von Wasser: Stiftung Warentest untersuchte über 30 Produkte
Der Test von Stiftung Warentest bezieht sich ausschließlich auf Wasser der Kategorie Medium. Im Test waren 31 Produkte von unterschiedlichen Herstellern, von der Discounter Ware bis hin zu den großen Marken wie Gerolsteiner. Überraschend an dem Test waren die Ergebnisse.
Zum ersten Mal erreichten Produkte dieses Typs die Bestnote „sehr gut“. Zudem war keines der Wasser Mikrobiologisch verunreinigt. Stiftung Warentest musste in diesem Test keine Gesamtnote schlechter als „befriedigend" vergeben.
Durstig? Dann braucht Ihr das: 1 Bio-Zitrone, frische Zitronenmelisse, 1 Liter stilles #Mineralwasser.
— Natürlich(es) Mineralwasser (@IDMineralwasser) July 28, 2020
Und so geht’s: Zitrone + Melisse abspülen. Zitrone in Scheiben schneiden, mit der Melisse in eine Karaffe geben. Stilles Mineralwasser zufügen und 1-2 h kühl stellen. pic.twitter.com/aEKF6cY6d1
Wasser im Test: So untersucht die Stiftung Warentest
Wie in jedem Test gewichtete Stiftung Warentest auch hier ihre verschiedenen Untersuchungskategorien. Das Wasser musste vor allem dem sensorischen Urteil standhalten. Dieses schlug mit 40 Prozent in die Gesamtbewertung ein. Hierzu wurde das Wasser einer geschulten Gruppe zum Trinken gegeben.
Die einzelnen Proben wurden bei dem Test in anonymisierten Gläsern verabreicht. Das Team aus sieben beziehungsweise acht Personen bewertete Aussehen, Geruch, Geschmack und das Mundgefühl welches das Wasser auslöst.
Test von Wasser: Stiftung Warentest testete auch auf kritische Stoffe
Am zweitstärksten wurde die Kategorie der kritischen Stoffe gewichtet. Die Stiftung Warentest untersuchte jedes Wasser auf verschiedene unerwünschte Inhaltsstoffe. Bei dem Test richteten sie sich grundsätzlich nach den Grenzwerten der Mineral- und Tafelwasserverordnung. Auf diese Stoffe wurde das Wasser im Test untersucht:
- Arsen
- Blei
- Kadmium
- Nickel
- Uran
- Vanadium
- Chrom
- Nitrat
- Radium 226/228
Stiftung Warentest testet Wasser: Hohe Mikrobiologische Qualität
Mit zehn Prozent ging die Mikrobiologische Qualität in das Gesamtergebnis bei dem Test ein. Hier testete die Stiftung Warentest immer fünf Flaschen Wasser parallel. Grundlage für den Test bildete hier wieder die Mineral- und Tafelwasserverordnung. Hierauf wurde das Wasser im Test untersucht, allerdings war jedes getestete Wasser einwandfrei in Bezug auf die Mikrobiologische Qualität:
- coliforme Keime
- E. coli
- Fäkalstreptokokken
- Pseudomonas aeruginosa
- sulfitreduzierende sporenbildende Anaerobier
- Gesamtkeimzahlen (Koloniezahl)
Test von Wasser bei Stiftung Warentest: Auch auf Verunreinigungen getestet
Insgesamt untersuchte die Stiftung Warentest jedes Wasser in ihrem Test auf 125 verschiedene Substanzen. Bei diesen handelte es sich um Oberirdische Verunreinigungen wie Rückstände oder Abbauprodukte. Wenn Verunreinigungen nachgewiesen werden konnten, wurde das Wasser in dieser Kategorie nur mit ausreichend deklariert und in der Gesamtbewertung um eine halbe Note abgewertet. Nach diesen Stoffen wurde bei dem Test gesucht:
- Pflanzenschutz- und Korrosionsschutzmittel
- stabile Süßstoffe und Trifluoressigsäure
- Glyphosat
- Ampa
- Arznei- und Röntgenkontrastmittel
- Komplexbildner EDTA
- Antiklopfmittel (ETBE und MTBE)
- Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS)
- Leichtflüchtige Halogenkohlenwasserstoffe
Wasser im Test bei Stiftung Warentest: Die Verpackung floss auch in die Bewertung mit ein
Gleich drei Experten von Stiftung Warentest untersuchten die Handhabung der Verpackungen. Im Test wurde das Öffnen, die Entnahme und das Wiederverschließen bewertet. Bei dem Wasser wurden Mehrwegflaschen besser bewertet als Einwegflaschen. Auch auf chlorierte Kunststoffe wurde die Verpackung des Wassers getestet. Zudem wurde auf folgende Stoffe im Flaschenmaterial getestet:
- Acetaldehyd
- Limonen
- Benzol (In keinem vorhanden)
Stiftung Warentest testet Wasser: Auch die Deklaration musste stimmen
Ähnlich wie beim Test der Verpackung überprüften drei Experten Lesbarkeit und Übersichtlichkeit der Angaben auf dem jeweiligen Wasser. Die Experten von Stiftung Warentest prüften in der Kategorie vor allem folgende Punkte:
- Etikettenangaben (vollständig und korrekt)
- Lagerungsempfehlungen
- Trinkempfehlungen
- Werbeaussagen
Test von Wasser bei Stiftung Warentest: Das sind die beiden Premiere Bewertungen
Zum ersten Mal konnten die Experten von Stiftung Warentest die Bestnote ‚sehr gut‘ in einem solchen Wasser-Test vergeben. Die beiden Sieger sind von Aldi Süd und Basinus. Basinus schaffte es trotz seines erhöhten Uran-Gehaltes zur Bestnote. So schnitten die beiden Sieger im Detail ab:
Wasser im Test bei Stiftung Warentest: Das sind die Schlusslichter des Rankings
In dem Test schnitt kein Wasser schlechter als ‚befriedigend‘ ab. 25 der getesteten 31 Produkte schnitten im Stiftung Warentest Ranking mit einer Bewertung ‚gut‘ ab. Am Ende der Bewertungskette steht ein Wasser von Netto und ein Wasser der Naturpark Quelle. Das sind die einzelnen Bewertungen:
Wasser im Test: Nicht nur Stiftung Warentest nahm das Lebenselixier unter die Lupe
Nicht nur Stiftung Warentest machte den Wasser-Test. Auch Öko-Test nahm Wasser unter die Lupe, allerdings nur welches ohne Kohlensäure.
Heiß, heißer, Hitzewelle Sommer 2020. Abhilfe gegen die Hitze in der Wohnung schaffen Klimaanlagen. Ein Test von Stiftung Warentest gibt den Überblick.
Die Experten von Öko-Test* untersuchten zudem die Vor- und Nachteile von Flaschen- und Leitungswasser. Hier kamen sie zu einem eindeutigen Ergebnis. (Lucas Maier) *hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.