WhatsApp-Update wird gefeiert - aber Experte warnt vor einem Merkmal - „Achillesferse“

Viele Anti-Rassismus-Demonstranten sollen aktuell von WhatsApp zu anderen Messengern wechseln. Ein IT-Experte erklärt nun die Gründe.

Mount View/Kalifornien - Viele nützliche Funktionen testet Whatsappaktuell oder baut sie aus: Videochats mit immer mehr Teilnehmern, das Öffnen des Messengers auf mehreren Geräten gleichzeitig oder die gezieltere Suche im Chat-Archiv. Vom Speichern der Nachrichten in der Cloud - verschlüsselt natürlich - ganz zu schweigen. 

WhatsApp: Neues Feature gegen Fake News

„Es gibt sogar ein neues Feature, mit dessen Hilfe man erhaltene Bilder ins Internet weiterleiten kann, um Fake News bekämpfen zu helfen“, freut sich Cybersicherheits-Experte Zak Doffmann in einem aktuellen Artikel für das US-Wirtschaftsmagazin Forbes

WhatsApp: Demonstranten sollen zu andere Messengern wechseln

Eine große Sorge hat er dennoch. Sie sei auch „der stärkste Grund, warum den Demonstranten in den USA und weltweit aktuell geraten wird, von WhatsApp zu einem anderen Messenger zu wechseln“, schreibt er: Metadaten. In Sachen Sicherheit seien sie die „Achillesferse“ von WhatsApp, findet er.

WhatsApp, Metadaten und Proteste: „Werden in die Schlagzeilen kommen“

Was sind Metadaten? Nicht der Inhalt der Chats oder die ausgetauschten Dateianhänge. Sondern weniger konkrete Informationen wie, wem man schreibt und wie oft. „Diese Daten können gespeichert und, theoretisch, an die Behörden gegeben werden“, warnt Doffmann. Metadaten seien ein „mächtiges Werkzeug, um Verhaltensmuster oder Netzwerke zu erkennen“.

Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die WhatsApp einsetzt, zweifelt Doffmann dabei nicht an: „Da gibt es keine Hintertür.“ Andere Messenger jedoch würde die Metadaten gar nicht erst speichern. WhatsApp teile zwar mit, es werde auf „Anfragen der Strafverfolgung die Metadaten überprüfen, validieren und mit ihnen gemäß geltendem Recht und geltender Ordnung“ verfahren. Weshalb sich der Forbes-Autor sicher ist: „Metadaten werden dieses Jahr noch in die Schlagzeilen kommen.“

WhatsApp und Black Lives Matter: „Latte hängt jetzt höher“

Dafür nennt er zwei Gründe. Erstens schwinde das Vertrauen der Demonstranten, dass ihre Metadaten nicht an WhatsApp-Inhaber Facebook weitergegeben werden, beobachtet Doffmann. Ging es vorher eher um eine mögliche kommerzielle Verwertung, hänge „die Latte jetzt höher“. 

WhatsApp hatte erst im Mai Vorwürfe zurückgewiesen, Metadaten seiner Nutzer an Facebook weiterzuleiten, um etwa zielgruppengenauere Werbung auf Facebook zu ermöglichen. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Ulrich Kelber, hatte die Bundesbehörden damals vor einer WhatsApp-Nutzung gewarnt. 

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Metadaten bei WhatsApp und Facebook: „Stand schon vor den Protesten im Fokus“

Zweitens sieht Doffmann die Anstrengungen von Facebook gegen Kindesmissbrauch im Netz kritisch. So wolle Facebook - zunächst in seiner „Messenger“-App -  mithilfe von Metadaten versuchen, Erwachsene zu identifizieren, die Minderjährige kontaktieren. „Facebook sagt zwar, bei dieser Methode mit Verschlüsselung zu arbeiten“, schreibt er. „Das lässt viele Fragen offen - etwa, wie viel über die Kommunizierenden auf beiden Seiten bekannt ist.“ 

Für ihn sei die Initiative zur Zeit die „größte Bedrohung für unbeeinträchtigte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung“. Die Schuld sieht er nicht unbedingt bei den sozialen Netzwerken. Denn der Gesetzgeber überlege, die Plattformen für kriminelle Inhalte auf ihren Portalen zur Rechenschaft zu ziehen - weshalb sie solche eben erkennen können müssten. Nur kollidiere das dann mit dem Prinzip Datenschutz: „Die Verschlüsselung von Nachrichten stand schon vor den Protesten im Fokus - und jetzt umso mehr“. 

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frs 

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