Wer jetzt noch Windows 7 als Betriebssystem nutzt, sollte schleunigst upgraden. Denn die Nutzung könnte ab sofort sehr gefährlich werden.
- Microsoft stellt den ganzen Support für private Windows 7-Nutzer ein.
- Daher wird es für das System keine Software- und Sicherheitsupdates geben.
- Die Nutzung wird dadurch sehr gefährlich.
Update vom 20. Januar 2020: Es gibt eine positive Nachricht für alle, die ihren PC von Windows 7 auf Windows 10 updaten wollen: In den meisten Fällen funktioniert die Umstellung kostenlos und ist zudem legal. Dazu wird nur der Windows 10-Update-Assistent benötigt, wie ein Leser berichtete. Der IT-Fachmann hat es selbst getestet und der Umstieg funktionierte bei seinem Test „einwandfrei“. Eine Garantie für das kostenlose Update gibt es jedoch nicht.
Nutzung von Windows 7 ab sofort brandgefährlich - NSA findet auch andere Sicherheitslücke
Update vom 17. Januar 2020: Microsoft hat eine brisante Sicherheitslücke in seinem Windows-Betriebssystem geschlossen, dank der sich böswillige Schadsoftware als legitime Programme ausgeben konnte. Der Hinweis kam vom US-Abhördienst NSA, der die Schwachstelle entdeckte und dem Softwarekonzern meldete. Die Lücke kann nur durch die Installation des am Dienstag veröffentlichten Updates für Windows 10, 8.1 und Windows Server (2012, 2016 und 2019) geschlossen werden.
Für das veraltete Betriebssystem Windows 7, das noch auf Millionen PCs läuft, wird es dagegen kein kostenloses Sicherheitsupdate mehr geben. In dem Hinweis zum monatlichen Sicherheits-Update verwies Microsoft lediglich darauf, dass der Support für Windows 7 und ältere Server-Systeme am Dienstag (14. Januar) ausgelaufen sei.
Bei US-Geheimdiensten gibt es ein Abwägungsverfahren, in dem entschieden wird, ob eine von ihnen entdeckte Sicherheitslücke stillschweigend ausgenutzt oder zum Schließen gemeldet wird. Vor einigen Jahren wurde eine einst von der NSA genutzte Schwachstelle öffentlich bekannt und machte die Welle von Angriffen mit dem WannaCry-Trojaner möglich. Das Schadprogramm verschlüsselte Computer und forderte Lösegeld. Betroffen waren unter anderem britische Krankenhäuser und Anzeigen auf Bahnhöfen in Deutschland.
Im aktuellen Fall fand die NSA heraus, dass Windows unter Umständen gefälschte Vertrauenswürdigkeitszertifikate von Software akzeptierte. Solche Zertifikate sind in vielen Fällen die Voraussetzung dafür, dass Programme auf Computern laufen dürfen. Dieses System sei grundsätzlich weiterhin sicher, nur seine Umsetzung in diesem konkreten Fall müsse korrigiert werden, betonte die NSA.
Technisch gesehen hat der Fehler bei der Prüfung von Signaturen mit einer Schwachstelle in einer Software-Komponente für die Verschlüsselungstechnik (Windows CryptoAPI) zu tun. Das gilt sowohl für Codesignaturen als auch für so genannte TLS-Zertifikate. Bei einem Angriff habe der Benutzer keine Möglichkeit, eine Datei als bösartig zu erkennen, da die digitale Signatur scheinbar von einem vertrauenswürdigen Anbieter stammt, erläuterte Microsoft.
Microsoft warnt: Nutzung von Windows 7 ist ab sofort brandgefährlich
Erstmeldung vom 14. Januar 2020:
Die private Nutzung von Windows 7 könnte ab Dienstag, den 14. Januar, ein großes Sicherheitsrisiko darstellen. Denn Microsoft stellt den ganzen Support für sie ein.
Support-Ende: Microsoft hat Unterstützung von Windows 7 eingestellt
Viele fragen sich derzeit, ob es sinnvoll ist, auf das neue Windows 10 zu updaten oder ob es reicht, auch mit Windows 7 weiterhin zu arbeiten. Denn wie das Unternehmen auf seiner Support-Homepage schreibt, sind die zehn Jahre Support, für die sich Microsoft verpflichtet hat, ab Dienstag, 14. Januar, beendet. Ab sofort können sie sich mit ihren Investitionen „auf die Unterstützung neuerer Technologien und Anwendungen konzentrieren“, heißt es weiter.
Auch der Kundendienst wird für den technischen Support rund um Windows 7 nicht mehr zur Verfügung stehen, teilt Microsoft mit. Auch zugehörige Dienste, wie zum Beispiel Internet Backgammon oder Internet-Checkers, werden nach und nach eingestellt.
Microsoft rät allen Nutzern dazu, ab sofort auf Windows 10 umzusteigen. Damit könnten Nutzer „einen Service oder Support vermeiden, der nicht mehr verfügbar ist“.
Support-Ende: Wie gefährlich ist Nutzung von Windows 7 ab sofort?
Sollten Nutzer weiterhin lieber Windows 7 verwenden, besteht die Gefahr, Opfer von Cyberangriffen zu werden. PCs sind daher anfälliger für Viren und der Schutz von persönlichen Daten ist durch das Support-Ende nicht mehr gegeben. Der Grund dafür: Es werden ab sofort keine Software- und Sicherheitsupdates mehr für Windows 7 durchgeführt.
Dies gilt jedoch nur für Privatnutzer. Organisationen und Unternehmen können sich bei Microsoft kostenpflichtig eine Frist kaufen, damit weiterhin Updates möglich sind.
Support-Ende: Was können Nutzer machen?
Microsoft empfiehlt allen Nutzern, einen neuen PC mit Windows 10 anzuschaffen. Wer das nicht möchte, kann auf der Support-Seite des Unternehmens durch den Kauf und die Installation der Vollversion der Software auf Windows 10 umstellen. Die Umstellung auf das neue System kostet auf der offiziellen Microsoft-Webseite 145 Euro.
Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt auf Twitter vor einer weiteren Verwendung der Software.
Ab heute beendet #Microsoft den Support für #Windows7. Somit gibt es auch keine Sicherheitsupdates mehr, Rechner mit Windows 7 sind ab heute offen wie Scheunentore für Schadsoftware. Unser Rat: Schnell auf ein anderes aktuelles Betriebssystem umsteigen. https://t.co/YVfl7QSft1 pic.twitter.com/queCyRQRaQ
— BSI (@BSI_Bund) 14. Januar 2020
Es gilt jedoch zu beachten, dass nicht alle Windows 7-PCs mit der neuen Software kompatibel sind. Manchen Nutzern bleibt also nur der Wechsel auf einen neuen PC.
Bereits im Jahr 2018 konnte ein Sicherheitsupdate bei älteren Systemen und Prozessoren zu Leistungseinbußen führen. Zudem konnten Antiviren-Programme die notwendigen Updates verhindern.