Elfer-Drama vor großer Kulisse: Werder-Frauen verlieren knapp, aber verdient gegen Köln

Nach dem 1:2 gegen den 1. FC Köln war die Enttäuschung bei den Werder Bremen-Frauen groß. Im Bild: Sophie Weidauer (li.) und Torschützin Jasmin Sehan.
 ©IMAGO/Oliver Baumgart

Die Bundesliga-Frauen des SV Werder Bremen haben das Spiel im RheinEnergie-Stadion am Sonntagnachmittag mit 1:2 (0:1) gegen den 1. FC Köln verloren. Dabei rückte insbesondere die Schiedsrichterin in den Fokus. Der Spielbericht zur Niederlage.

Köln – Bitterer Nachmittag im RheinEnergie-Stadion: Die Frauen des SV Werder Bremen haben ihr Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln vor 30.123 Zuschauern am Sonntag knapp mit 1:2 (0:1) verloren. Obwohl die Niederlage letztlich in Ordnung geht, weil die Kölnerinnen insgesamt aktiver und torgefährlicher waren, dürften die Grün-Weißen auch mit der Schiedsrichterin Sina Diekmann hadern. Die Unparteiische entschied bei zwei sehr strittigen Elfmeter-Situationen zu Ungunsten von Werder.

Beide Teams schenkten sich von Anfang an nichts und drückten sofort auf das Gaspedal. Werder Bremens Keeperin Livia Peng rettete zweimal überragend (6. und 8. Minute), ehe auch die Bremerinnen in Person von Chiara Hahn nach zehn beziehungsweise zwölf Zeigerumdrehungen gute Chancen liegen ließen. Nach einer etwas ruhigeren Phase sorgte dann Schiedsrichterin Diekmann für Diskussionsstoff: Nach einem Stockfehler von Hannah Nemeth lief Madleen Schimmer plötzlich allein auf das Werder-Tor zu und traf die herausstürmende Peng im Strafraum mit dem Knie im Gesicht. Die Unparteiische zeigte sofort auf den Punkt – eine mehr als fragwürdige Entscheidung. Die Gefoulte trat selbst an und verwandelte den Elfmeter sicher (32.).

Werder Bremen-Frauen liegen nach fragwürdigem Elfmeter gegen den 1. FC Köln verdient zurück

Das 0:1 war ein echter Wirkungstreffer aus Sicht der Werder-Frauen. Der 1. FC Köln übernahm fortan das Zepter, die Grün-Weißen kamen kaum noch aus der eigenen Hälfte. In der 44. Minute hätte der „Effzeh“ die Führung sogar ausbauen können, doch einen traumhaften Freistoß aus 28 Metern der Ex-Bremerin Manjou Wilde lenkte die stark aufgelegte Peng mit den Fingerspitzen an die Latte. Angesichts der vielen Kölner Chancen ging die Führung zur Pause in Ordnung.
 
Werder Bremen kam zwar leicht verbessert aus der Kabine, es waren jedoch die Kölnerinnen, die im zweiten Durchgang erstmals richtig gefährlich wurden: Nach einem Eckball kam Dora Zeller aus kurzer Distanz frei zum Kopfball, setzte die Kugel aber knapp neben das Gehäuse (55.). Insgesamt waren die Geißböcke bis zu diesem Zeitpunkt viel griffiger und auch in den Zweikämpfen präsenter. Das merkte auch Trainer Thomas Horsch, der an der Seitenlinie einen mehr als unzufriedenen Eindruck machte.

Wilde Schlussphase: Werder Bremen-Frauen erzielen erst den Ausgleich, doch der 1. FC Köln kontert schnell

Doch aus dem Nichts erzielte Werder Bremen den Ausgleich! Die eingewechselte Jasmin Sehan kam nach einer Flanke von Nina Lührßen aus kurzer Distanz frei zum Kopfball und nickte die Kugel unhaltbar ein (76.). Doch nur fünf Minuten später folgte der erneute Nackenschlag: Der 1. FC Köln durfte unbedrängt von der linken Seite flanken. Am zweiten Pfosten lauerte Carlotta Wamser, die ohnehin ein starkes Spiel machte, und drückte den Ball aus wenigen Metern über die Linie. In der Nachspielzeit hätte es dann einen Elfmeter für Werder geben können, doch die Pfeife von Sina Diekmann blieb nach einem heftigen Einsatz im Strafraum von Laura Vogt gegen Lührßen stumm. Wenige Sekunden später war Schluss. Thomas Horsch sagte nach dem Spiel: „Heute war mehr drin, aber wir waren insgesamt einfach nicht gut genug heute. Wir haben zu unsauber gespielt, nicht richtig in die Zweikämpfe gefunden und auch die zweiten Bälle waren häufig weg. Dann kommt so eine Niederlage zustande.“
 
Werder Bremen bleibt nach der zweiten Niederlage in Folge bei 20 Punkten und rutscht in der Tabelle auf Rang sechs ab. Für die Grün-Weißen geht es am kommenden Wochenende (Samstag, 14 Uhr im DeichStube-Liveticker) im Heimspiel gegen die SGS Essen weiter. (fwa)

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