Werder Bremen in Noten: Ömer Toprak überzeugt, Josh Sargent bleibt blass

Sehr überzeugender Auftritt von Ömer Toprak im Spiel vom SV Werder Bremen gegen Fortuna Düsseldorf.
 ©imago images / Uwe Kraft

Der SV Werder Bremen hat seine Krise zum Rückrundenauftakt in der Fußball-Bundesliga beendet und damit die direkten Abstiegsplätze verlassen. Die Grün-Weißen gewannen das Kellerduell bei Fortuna Düsseldorf mit 1:0 und kamen damit zu den ersten drei Punkten nach zuvor vier Niederlagen in Serie. Die Einzelkritik.

Jiri Pavlenka: Die neu formierte und neu besetzte Werder-Abwehr hielt viele Bälle fern von dem Keeper (von zu vielen Rückpässen mal abgesehen), aber ein paar Mal kam Düsseldorf doch durch. Gegen Morales zeigte Pavlenka einen guten Reflex (31.), bei Hennings Gewaltschuss stand er richtig (32.). Am Ende stand für ihn das erste Zu-Null-Spiel der Saison. Die Freude darüber wurde jedoch davon getrübt, dass er heftig mit Mitspieler Vogt zusammenrauschte, woraufhin sich dieser offenbar schwer verletzte. Note 3

Ömer Toprak (bis 69.): Endlich wieder da. Erstmals seit dem zehnten Spieltag stand Toprak zur Verfügung. In der Grundformation übernahm er den Part rechts in einer Dreierkette, manchmal war er auch Rechtsverteidiger einer Viererkette. Vor allem war er aber eins: Konsequent in den Zweikämpfen und Kopfballduellen. Dass er im Aufbauspiel auch nicht wusste, wohin er den Ball spielen sollte, war mehr ein Problem seiner Vorderleute. Note 2,5

Kevin Vogt: Am Sonntag in Bremen angekommen, am Mittwoch das erste Training, am Samstag das erste Spiel – für Vogt musste die Anpassung ganz schnell gehen. Kein Wunder also, dass noch nicht alles lief wie geschmiert. Defensiv als zentraler Mann einer sehr wandlungsfähigen Abwehrreihe agierte er mit wenigen Ausnahmen sicher. Im Spielaufbau unterliefen ihm aber ein paar Fehlpässe. Insgesamt ein ordentliches Debüt des Hoffnungsträgers, dass mit einem Schreckmoment endete: Musste mit einer Kopfverletzung vom Platz getragen werden. Note 3

Werder Bremen: Niklas Moisander mit bester Tat der Saison

Niklas Moisander: Der Kapitän stand vor der Bremer Führung goldrichtig, nutzte den Fehler von Fortunas Torwart-Debütanten Kastenmeier und zwang ihn zu einem Eigentor. Seine beste Tat in dieser Saison. Note 2,5

Leonardo Bittencourt (bis 80.): Trotz noch nicht ganz ausgestandener Fußprobleme in der Startelf. Agierte auf der rechten Außenbahn zunächst sehr auffällig. Viele Ballkontakte in der Anfangsphase, aber Bittencourt machte zu wenig draus. Brachte zwar Tempo in die Aktionen, seine Flanken waren jedoch zu unpräzise. Weiteres Manko: Schlechten Ballannahmen verhindern oft gute Aktionen. Note 3,5

Marco Friedl: Musste einmal mehr auf der linken Seite ran. Fiel defensiv nicht negativ auf, wohl aber mit eigenen Ballverlusten. Note 4

Maximilian Eggestein: Wer dachte, er käme wie verwandelt aus der Winterpause, wurde enttäuscht. Eggestein hatte kaum einen Einfluss auf die Partie, womit er im schwachen Bremer Mittelfeld allerdings nicht allein war. Wandelte ab der 60. Minute am Rande einer Gelb-Roten Karte. Note 4,5

Nuri Sahin: Mit seiner Aufstellung war nicht gerechnet worden. In der Vorbereitung war Sahin nur zweite Wahl gewesen, nun rückte er wieder auf die Position des Sechsers. Fiel zunächst nur mit einem Foul auf, für das er Gelb sah (29.). Immerhin hatte er damit gezeigt, dass er die Forderung des Trainers nach mehr körperlichem Einsatz verstanden hat. Gut auch, dass er in der 83. Minute erfolgreich einem Düsseldorfer Schuss im Weg stand. Note 4

Davy Klaassen: Ähnlich wie Eggestein mit zu wenig Ideen und Aktionen. Klaassen könnte der Kopf der Mannschaft sein, ist es aber nicht. Gab zwar den ersten Torschuss der Werder-Rückrunde ab (9.), doch der blieb so harmlos wie das gesamte Bremer Angriffsspiel. Note 4

Werder Bremen: Josh Sargent mit schwachem Auftritt

Josh Sargent (bis 86.): Nach zwei Toren im Test gegen Hannover 96 wähnte man den Stürmer in guter Form für die Rückrunde. Aber Pustekuchen! Sargent spielte unglaublich schwach. Keine Abstimmung mit Sturmpartner Rashica, versprungene Bälle, null Tempo in den Aktionen. Das hatte kein Bundesliga-Niveau. Note 5,5

Milot Rashica: Im Tor der Fortuna stand in Florian Kastenmeier ein Bundesliga-Neuling, aber niemand prüfte ihn – außer Rashica. Er war einzige Bremer, der für Gefahr sorgte. Seinen Kopfball parierte Kastenmeier mit Mühe (54.), wenig später traf Rashica nur das Außennetz. Als Alleinunterhalter schlussendlich aber überfordert. Note 3

Milos Veljkovic (ab 69.): Übernahm Topraks Aufgaben. Wichtige Rettungstat in Minute 81. Note -

Benjamin Goller (ab 80.): Kam für den ausgepowerten Bittencourt, aber zu keiner nennenswerten Aktion mehr. Note -

Yuya Osako (ab 86.): Sturmspitze in den Schlussminuten. Note -

Zur letzten Meldung vom 17. Januar 2020

Voraussichtliche Aufstellung: Werder ohne Fin Bartels, aber mit einem Problemfuß nach Düsseldorf

Werder Bremen spielt zum Auftakt der Bundesliga-Rückrunde gegen Fortuna Düsseldorf. So könnte die Werder-Aufstellung am 18. Spieltag aussehen.

Immer wieder tritt Leonardo Bittencourt hart mit dem rechten Fuß auf. So, als ob er sein Sprunggelenk zwingen wolle, fortan keine Schmerzsignale mehr zu senden. Aber es hilft offenbar nichts, das Procedere zieht sich fast durch das gesamte Abschlusstraining. Zwischen den Sprints und Ballkontakten macht Bittencourt nicht den Eindruck, als sei er absolut fit für den Rückrundenstart des SV Werder Bremen gegen Fortuna Düsseldorf.

Dabei wäre es enorm wichtig, dass der 26-Jährige, der weite Teile der Rückrundenvorbereitung wegen einer leichten Kapselverletzung im Sprunggelenk verpasst hatte, am Samstag voll belastbar ist. Denn auf der rechten Seite, wo die Langzeitverletzten Theodor Gebre Selassie und Michael Lang als Verteidiger nicht zur Verfügung stehen, wird Bittencourt dringend gebraucht. Als Außenspieler in einem 3-5-2, das Werder Bremen vermutlich spielen wird – allein wegen des Wegfalls von Linksverteidiger Ludwig Augustinsson sowie beider Rechtsverteidiger und der neuen Konstellation mit den drei Innenverteidigern Kevin Vogt, Ömer Toprak und Niklas Moisander bietet es sich als taktische Grundordnung an.

Werder Bremen-Aufstellung: Fin Bartels fällt gegen Fortuna Düsseldorf aus

Bittencourt wackelt aber, als Alternativen kämen Benjamin Goller oder einer der Eggestein-Brüder infrage. Wobei Maximilian in der zentralen Mittelfeldposition als Vertreter des verletzten Philipp Bargfrede eingeplant ist. Fin Bartels fällt derweil sicher aus für den Start in die zweite Saisonhälfte. Der 32-Jährige, dessen Kadernominierung der SV Werder am Donnerstag schon verkündet hatte, war beim Abschlusstraining am Freitag nicht dabei und verließ das Stadiongelände in Zivilkleidung.

Für die erste Elf wäre der Angreifer ohnehin kein Kandidat gewesen. In der Offensive ist das Pärchen Milot Rashica und Josh Sargent erste Wahl – unterstützt werden sie aus dem Mittelfeld von Davy Klaassen und möglicherweise Johannes Eggestein, der die rechte Halbposition übernehmen könnte. (csa)

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