Der SV Werder Bremen hat das Bundesliga-Spiel gegen Borussia Dortmund mit 0:2 verloren und steckt immer tiefer im Abstiegssumpf. Die Spieler in der Einzelkritik - mit Noten.
Jiri Pavlenka: Einzige Szene in Halbzeit eins: eine Parade nach einem Guerreiro-Freistoß (43.). Mehr gab es für den Keeper lange nicht zu tun. Beim 0:1 und 0:2 machtlos, ansonsten mit mehreren starken Parade gegen Haaland (55./80./90.+1) und Hakimi (88.). Verhinderte eine höhere Niederlage. Note 2,5
Theodor Gebre Selassie: Spielte, wie man ihn kennt: Zuverlässig, weitgehend fehlerfrei. Note 3
Milos Veljkovic (bis 82.): Machte seine Sache als einer von drei Innenverteidigern insgesamt gut, ließ Thorgan Hazard selten von der Leine. Note 3
Ömer Toprak: Organisierte die Fünferkette und stellte BVB-Wunderstürmer Haaland in der ersten Halbzeit erfolgreich kalt. Beim 0:2 dann aber doch ohne Chance gegen den Norweger. Note 3
Niklas Moisander: Der Kapitän hatte - wie das gesamte Team - bis zum Rückstand ein ganz anderes Auftreten als in Leipzig. Verschaffte sich mit kompromisslosen Zweikämpfen früh Respekt. Note 3
Werder Bremen: Ludwig Augustinsson lange exzellent gegen den BVB
Ludwig Augustinsson: Gut, dass er wieder da ist! Nach zweimonatiger Verletzungspause feierte Augustinsson sein Comeback und machte als Linksverteidiger lange einen exzellenten Job. Zweikampfstark, aufmerksam, bissig. Baute in der zweiten Hälfte aber ab. Kein Wunder, dass das zweite Gegentor über seine Seite vorbereitet wurde. Note 3,5
Leonardo Bittencourt (bis 66.): Weshalb er auf der Sechs, der Position im defensiven Mittelfeld, auftauchte, erklärt sich so: Maximilian Eggestein brummte eine Gelbsperre ab, der als Vertretung vorgesehene Nuri Sahin klagte am Spieltag über Magenprobleme. Also übernahm Offensivmann Bittencourt, der schon als Rechtsverteidiger aushelfen musste, den Job als Nebenmann von Davy Klaassen. Und kurz geurteilt: Mit gewohnter Aggressivität erledigte er die Aufgabe zufriedenstellend. Zudem war sein Pass in die Tiefe auf Theo Gebre Selassie so etwas wie das fußballerische Highlight der ersten Hälfte. Musste schließlich angeschlagen raus. Note 3,5
Davy Klaassen: „Wir sind dem Trainer etwas schuldig“, hatte er vor dem Spiel im Interview mit der DeichStube gesagt. Und so begann Klaassen dann auch. Er kämpfte, wie ein Sechser kämpfen muss, gewann im ersten Durchgang zwei Drittel aller Mann-gegen-Mann-Duelle. Nach vorne entwickelte er aber genauso wenig Kreativität und Durchschlagskraft wie alle anderen. Note 3
Werder Bremen: Kein Durchkommen für Milot Rashica gegen den BVB
Yuya Osako (bis 90.): Die wegen des kurzfristigen Sahin-Ausfalls nötig gewordenen Umstellungen sorgten dafür, dass der Japaner in der Startelf blieb. Agierte im Mittelfeldzentrum und rehabilitierte sich wenigstens zum Teil für vorangegangene schwache Vorstellungen. Aber es gab in wenigen Szenen auch den anderen Osako zu sehen – den, der stehenbleibt und zuguckt. Note 4
Milot Rashica: Der Matchwinner des Pokalspiels hatte einen schweren Stand, denn auf ihn passten die Dortmunder ganz besonders gut auf. Auf der linken Seite gab es für Rashica kein Durchkommen. Nur einmal kam er dem Dortmunder Tor nahe, aber gegen BVB-Keeper Bürki auch einen Schritt zu spät (45.). Versuchte es später mit frechen, aber letztlich harmlosen Distanzschüssen. Note 4
Davie Selke: Mittelstürmer ohne Sturmszenen. Selke war meistens 30, 40 Meter vor dem Tor in Zweikämpfe verstrickt (von denen er die meisten verlor) sowie in Defensivaufgaben eingebunden. Muss sich ankreiden lassen, dass er beim 0:1, der spielentscheidenden Szene, zwar Zagadou bewachte, aber überhaupt nicht eingriff. Note 5
Johannes Eggestein (ab 66.): Kam für Bittencourt und verzeichnete in der 79. Minute einen Torschuss, der in anderen Bundesliga-Spielen nicht mal Erwähnung finden würde, bei Werder aber als gefährlichste Aktion geführt werden musste. Note -
Josh Sargent (ab 82.): Konnte auch nichts mehr bewegen. Note -
Nick Woltemade (ab 90.): Eine Einwechslung ohne Bedeutung. Note -
(csa)
Zur letzten Meldung:
Werder Bremen: Aufstellung gegen Borussia Dortmund
Update (22. Februar 2020, 14.30 Uhr): Die Startelf ist da! Mit dieser Aufstellung tritt Werder Bremen gegen Borussia Dortmund an - alles dazu im Live-Ticker!
Bremen - Der SV Werder Bremen spielt am 23. Spieltag der Fußball-Bundesliga gegen Borussia Dortmund. So könnte die Aufstellung aussehen.
Keine Woche ohne Personal-Puzzle, ohne erzwungene Umstellungen in der Startelf - diese wenig erfreuliche Serie setzt sich für Werder Bremen auch vor dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr) fort.
Werder Bremen-Aufstellung: Ömer Toprak ersetzt Kevin Vogt gegen BVB
In der Abwehr muss Werder-Trainer Florian Kohfeldt den Ausfall von Kevin Vogt (Sehnenverletzung) verkraften. Für den 28-Jährigen wird Ömer Toprak gegen seinen Ex-Club wieder in die Anfangsformation rücken und neben Niklas Moisander (links) und Milos Veljkovic (rechts) die zentrale Position in der Dreierkette bekleiden. In Leipzig hatte Toprak zunächst nur auf der Bank gesessen, weil er sich im Training zuvor am Oberschenkel verletzt hatte. Nun ist er wieder fit.
Gleiches gilt für Linksverteidiger Ludwig Augustinsson, der nach rund neun Wochen Verletzungspause wegen zwei aufeinanderfolgender Muskelfaserrisse vor dem Comeback steht. Für Marco Friedl ist in der ersten Elf dann kein Platz mehr. Als Rechtsverteidiger spielt Theodor Gebre Selassie, Werder Bremen kann also endlich mal wieder auf den Außenverteidiger-Positionen auf seine Bestbesetzung zurückgreifen.
Werder Bremen-Startelf: Milot Rashica und Davie Selke stürmen gegen Borussia Dortmund
Weil Maximilian Eggestein das BVB-Spiel wegen einer Gelbsperre verpasst und Philipp Bargfrede (Wadenprobleme) weiterhin verletzt ausfällt, dürfte Nuri Sahin nach zwei Partien ohne Einsatz in die Startelf zurückkehren und auf der Sechserposition agieren. Als Nebenmann von Davy Klaassen auf der Achterposition kommt Leonardo Bittencourt infrage.
Der Sturm von Werder Bremen gegen den BVB wird wohl aus Milot Rashica und Davie Selke bestehen. Der Winter-Neuzugang hat seine Gelbsperre gegen Leipzig abgesessen und dürfte für den zuletzt schwachen Yuya Osako ins Team rücken. Für Johannes Eggestein und Josh Sargent bleibt wieder ein Platz auf der Bank. (dco)