Bremen - Werder Bremen hat das Bundesliga-Spiel mit 3:2 gegen den VfL Wolfsburg gewonnen. Hier gibt es unsere Einzelkritik mit Noten.
Jiri Pavlenka: „Krake“ – seinen Spitznamen hatte sich Pavlenka in den vergangenen Wochen nicht verdient. In Wolfsburg schon. Zwei ganz starke Paraden in Halbzeit eins gegen Joao Victor und Guilavogui, aber auch eine Unsicherheit, die jedoch folgenlos blieb. Nach der Pause mit weiteren Glanztaten gegen William und Weghorst. Formtief überwunden? Es scheint so. Trotzdem kassierte der Werder-Keeper wieder zwei Gegentore, an denen er allerdings schuldlos war. Note 1
Theodor Gebre Selassie: Ließ auf seiner Seite zunächst nicht viel zu, was sich aber im zweiten Spielabschnitt änderte. Der Tscheche blieb ziemlich konsequent hinten, weil offensiv Bittencourt die rechte Flanke gehörte. Note 3
Milos Veljkovic: Spielte lange einen guten Part in der Innenverteidigung. Stand fast immer richtig, agierte unaufgeregt, wenngleich es nicht gelang, Weghorst sicher an die Kette zu legen. Note 2,5
Christian Groß: Nach drei Spielen, in denen er nicht berücksichtigt worden war, kehrte die frühere Notlösung in die Innenverteidigung zurück. Dort aber mit Unsicherheiten und einem großen Fehler, den Pavlenka ausbügelte (17.). Zudem der Verlierer des Kopfballduells mit Brooks vor dem 1:1. Note 4
Ludwig Augustinsson: Gut, dass er wieder fit ist. Konnte auf der linken Seite gegen die robusten Wolfsburger gewiss nicht alles verteidigen, behielt aber meistens die Ruhe. Genauso cool bereitete er mit einer gefühlvollen Flanke das 2:1 von Bittencourt vor. Note 2,5
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Werder Bremen: Starkes Bremer Mittelfeld gegen den VfL Wolfsburg
Maximilian Eggestein: Im Pendelverkehr zwischen der Doppelsechs (mit Bargfrede) und der rechten Halbposition bei offensiven Aktionen. Sehr aktiv, aber leider auch sehr nervös beim Abschluss. Wie sonst ist es zu erklären, dass er den Ball in der 78. Minute über das Tor jagte? Aber dann: Balleroberung am eigenen Sechzehner, Sprint über den ganzen Platz, Pass auf Rashica, Tor! Und Eggestein hatte es vorbereitet. Note 3
Philipp Bargfrede (bis 76.): Erstmals in dieser Saison bekam er den Vorzug vor Nuri Sahin und agierte im defensiven Mittelfeld sehr konsequent und aufmerksam. Ein starker Abräumer. Möglicherweise genau das Element, das Werder gebraucht hat. Note 2,5
Leonardo Bittencourt (bis 86.): Gegen Schalke hatte er noch wegen einer Erkältung gefehlt, nun kehrte er in die Startelf zurück. Wie immer ein Mann, der unheimlich aktiv ist auf dem Platz. Sehr sehenswert zudem sein Flugkopfball zum 2:1. Note 2,5
Davy Klaassen: Kampfstark, giftig, wirkungsvoll. Und das über 90 Minuten. Note 2,5
Werder Bremen: Milot Rashica mit glänzt als Doppeltorschütze
Yuya Osako (bis 78.): Die zentrale Spitze im Bremer System. Osako arbeitete viel, holte sich die Bälle auch mal aus der Tiefe, hatte es aber gegen die Abwehrkanten Brooks und Bruma schwer. Osako zeigte nur selten die Strafraumpräsenz wie vor dem Elfmeter zur Bremer 1:0, als sein Schuss zum Handspiel durch Guilavogui führte. Einmal war er dann doch noch da, legte für Eggestein auf, der das frühere 3:2 verpasste. Note 3
Milot Rashica: Nun wissen wir‘s: Er schießt jetzt die Elfmeter! Und das ist auch richtig so. Ganz sicher verwandelte Rashica zum 1:0. Danach war es lange ein Spiel mit vielen guten Aktionen, aber ohne weitere große Momente. Bis zur 83. Minute, als er den Ball zum Siegtreffer einschob. Note 1,5
Josh Sargent (ab 76.): Stürmer für Abräumer – ein mutiger Wechsel beim Stand von 2:2. Kaum auf dem Platz war Sargent der Wegbereiter der Eggestein-Großchance. Note -
Claudio Pizarro (ab 78.): Kam für Osako und hielt ein, zwei Mal sehr geschickt den Ball. Note -
Michael Lang (ab 86.): Sollte das Ergebnis mit über die Ziellinie tragen, das gelang ihm. Note -
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Zur letzten Meldung vom 30. November 2019:
Werder-Aufstellung gegen Wolfsburg: Langkamp und Sahin müssen weichen
Update (1. Dezember 2019, 17 Uhr): Die Startelf steht! So spielt Werder Bremen gegen den VfL Wolfsburg - alles in unserem Live-Ticker!
Es war schon ein ordentlicher Bock, den sich Sebastian Langkamp gegen den FC Schalke geleistet hat. Trotzdem wird der Innenverteidiger des SV Werder Bremen wohl auch am Sonntag beim Gastspiel beim VfL Wolfsburg (18 Uhr) in der Startformation stehen. Dagegen muss wahrscheinlich Philipp Bargfrede für den wiedergenesenen Leonardo Bittencourt weichen - oder vielleicht auch nicht?
Beim kurzen Spiel während des Abschlusstrainings am Samstagmittag hatte Werder-Coach Florian Kohfeldt die Mannschaften wieder bunt gemischt. Rückschlüsse auf seine erste Elf sind bei diesen finalen Einheiten vor einer Partie schon lange nicht mehr möglich. Allerdings stellt sich die Mannschaft ohnehin fast von allein auf, in der Krise sind dem Coach durch die namhaften Ausfälle von Niklas Moisander, Ömer Toprak, Kevin Möhwald und Niclas Füllkrug ohnehin etwas die Hände gebunden. Immerhin könnte der Coach endlich mal wieder dieselbe Viererkette wie in der Vorwoche aufbieten, falls er Sebastian Langkamp weiter vertraut.
Werder Bremen: Sebastian Langkamps Vorteil gegenüber Christian Groß - die Größe!
Der 31-Jährige hatte sich gegen Schalke von Benito Raman den Ball abjagen lassen und damit das vorentscheidende 0:2 zu verantworten. Christian Groß wäre eine Alternative. Aber zwei Sachen sprechen gegen den 30-Jährigen: Er hat seit über einem Monat nicht mehr gespielt, und er ist neun Zentimeter kleiner als Langkamp. Auf die Größe könnte es gerade gegen Wolfsburgs Stürmer Wout Weghorst (1,97 Meter) durchaus ankommen. Langkamp misst 1,91 Meter, Groß nur 1,82. Milos Veljkovic liegt mit seinen 1,88 Meter in der Mitte, ist aber aktuell als Abwehrchef gesetzt. Gleiches gilt für Theodor Gebre Selassie (1,81) und Ludwig Augustinsson (1,81) auf den Außenbahnen.
Festgelegt hat sich Kohfeldt schon im Fall Leonardo Bittencourt, der gegen Schalke wegen einer Erkältung nicht fit genug war. Jetzt soll er wieder spielen. Aber wer muss für ihn weichen? Philipp Bargfrede oder Nuri Sahin? Bargfrede gilt als erster Kandidat, weil er nach seiner langen Verletzungspause gegen Schalke zum ersten Mal in der Startelf stand und noch nicht hundertprozentig fit wirkt.
Werder Bremen gegen VfL Wolfsburg: Wohl Nuri Sahin statt Philipp Bargfrede in der Startelf
Andererseits ist der 30-Jährige ein Kämpfer, den Mannschaften in dieser schwierigen Situation gut gebrauchen können. Nuri Sahin kommt als Sechser mehr über den spielerischen Ansatz. Aber darauf legt Kohfeldt bekanntlich auch viel Wert. In dieser Saison war Sahin zudem bislang unantastbar, verpasste nur die Partie gegen Leipzig wegen einer Gelb-Rot-Sperre. Deshalb wird er seinen Platz wohl auch behalten.
Bei allen weiteren Positionen gibt es auch gegen den VfL Wolfsburg keine Diskussion: Davy Klaassen, Maximilian Eggestein, Yuya Osako und Milot Rashica werden genauso beim Anpfiff in der Volkswagen-Arena auf dem Platz stehen wie Jiri Pavlenka.