Bremen – Erst eine kleine Niederlage auf dem Transfermarkt, dann eine bittere Pleite in der Bundesliga – die vergangenen Tage liefen bei Werder Bremen nicht gerade gut. Doch Sportchef Frank Baumann zeigt sich davon wenig beeindruckt, gibt sich ziemlich selbstbewusst und kündigt quasi schon einen Transfer an.
„Wir wollen und wir werden noch einen Außenverteidiger holen“, sagt Frank Baumann im Gespräch mit der DeichStube. Das Transfer-Vorhaben ist nicht neu, die letzten Tagen haben aber noch einmal die Bedeutung dieser Personalie verstärkt. Bei der 1:3-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf zum Bundesliga-Auftakt hätte ein weiterer Außenverteidiger im Kader von Werder Bremen gewiss nicht geschadet. Marco Friedl hat zwar seine Sache als Ersatz des verletzten Ludwig Augustinsson ganz ordentlich gemacht – mehr aber auch nicht. Er ist offensiv einfach noch zu vorsichtig.
Auf der anderen Seite agiert Theodor Gebre Selassie nach der Ausleihe von Felix Beijmo (Malmö FF) ohne Konkurrenz. Fällt der Tscheche aus, bekommt Florian Kohfeldt richtig große Probleme. Der Trainer setzte zwar zuletzt schon seine Allzweckwaffe Maximilian Eggestein außen in der Viererkette ein und brachte den 22-Jährigen anschließend sogar als echte Alternative ins Gespräch, aber eine Dauerlösung ist der Mittelfeldspieler dort gewiss nicht.
Transfermarkt: SV Werder Bremen sucht einen vielseitigen Außenverteidiger
Außerdem steht noch in den Sternen, wann Augustinsson ins Training mit der Mannschaft zurückkehrt. Angekündigt wurde es schon häufiger, doch dann musste sich der Schwede wegen seiner Überbelastung im linken Bein weiter gedulden. Inzwischen ist die Ausfallzeit mit fast vier Wochen schon so lang, dass Augustinsson auch nicht sofort wieder einsatzfähig wäre, sondern erst noch im Training die nötige Wettkampfhärte bekommen müsste.
Werder Bremen sucht auf jeden Fall einen dynamischen Außenverteidiger, der möglichst schon Bundesliga-Erfahrung vorweisen kann oder zumindest in einer anderen Topliga gespielt hat. Benjamin Henrichs war dabei der Wunschkandidat. Doch der Ex-Leverkusener hat Werder inzwischen abgesagt und den Bremern damit zumindest eine kleine Niederlage auf dem Transfermarkt beschert. Die Verpflichtung Henrichs wäre – ehrlich gesagt – schon ein kleiner Coup gewesen.
Werder Bremen hat noch zwei Wochen Zeit für Transfers
Wahrscheinlich wird der begehrte 22-Jährige bei der AS Monaco bleiben, aber ein Wechsel bis zum Ende der Transferzeit am 2. September soll nicht ausgeschlossen sein, heißt es. Nur Werder ist dabei eben nicht mehr im Rennen. Dafür möglicherweise der FC Bayern, RB Leipzig oder der FC Schalke, die sich auch um den U21-Nationalspieler bemüht haben sollen.
Werder Bremen muss sich derweil umorientieren. Die Zeit drängt. Keine zwei Wochen bleiben Baumann noch, nach Ömer Toprak einen weiteren Abwehrspieler zu verpflichten. Der Innenverteidiger war aus Dortmund geholt worden – per Leihe mit Kaufverpflichtung. Ähnlich könnte es auch bei einem Außenverteidiger laufen. Denn das Geld für eine hohe Ablösesumme haben die Bremer nicht.
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Während offenbar Borussia Mönchengladbach Werder Bremen die letzte Hoffnung im Transfer-Poker um Michael Gregoritsch nimmt, könnte in eine andere Personalie Bewegung kommen. Schalke 04 wartet auf ein Angebot von Werder Bremen für Nabil Bentaleb. Wechselt der 24-Jährige an die Weser? Unterdessen verarbeiten die Grün-Weißen die Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf. Das Rezept von Werder-Trainer Kohfeldt: Loben, nicht toben.