Vorfahrt für die Vorsicht: Keine „Chaos-Situationen“ für Theo

Theodor Gebre Selassie darf bei Werder Bremen weiterhin nur in Übungen ohne Körperkontakt mitmachen.
 ©gumzmedia

Bremen – Alles läuft normal – bis das Programm auch Zweikämpfe vorsieht. Dann ist für Theodor Gebre Selassie Schluss. „Chaos-Situationen“, sagt Trainer Florian Kohfeldt von Werder Bremen, will er bei seinem Rechtsverteidiger auch eineinhalb Wochen nach dessen Testspiel-Crash im Zillertal immer noch vermeiden.

„Chaos-Situationen“ – das wären harte Zweikämpfe, Luftduelle, Situationen also, in denen es wieder rappeln könnte. Theodor Gebre Selassie soll ihnen noch aus dem Weg gehen. Denn die neurologischen Tests, die bei ihm im Moment täglich durchgeführt werden, seien noch nicht im Normbereich, so Kohfeldt: „Dicht dran zwar, aber nicht ganz okay.“ Deshalb wird weiter der Vorsicht die Vorfahrt gegenüber der Vollbelastung eingeräumt bei Gebre Selassie.

Im Training sieht das so aus: Werder Bremen wärmt sich auf – Theo macht mit. Werder übt Pass- und Positionsspiel ohne Körperkontakt – Theo macht mit. Werder spielt Elf gegen Elf – Theo übt individuell. Kohfeldt sagt, dass er wohl anders verfahren würde, wenn das Team schon im Spielbetrieb statt in der Vorbereitung stecken würde. Denn gravierend seien die Probleme bei Gebre Selassie nicht: „Er hatte keine Gehirnerschütterung. Aber wir sind lieber vorsichtig. Das Gute ist aber, dass er konditionell voll belastbar ist.“

Werder Bremen: Theodor Gebre Selassie beim Test in Lohne dabei?

Die täglichen Checks werden extra nicht vom Teamarzt, sondern von einem externen Mediziner durchgeführt und die Ergebnisse mit den vor Vorbereitungsstart ermittelten Normalwerten verglichen. Solange da keine Übereinstimmung herrscht, wird Gebre Selassie aus den „Chaos-Situationen“ herausgehalten.

Allerdings könnte es damit schon am Wochenende vorbei sein. Kohfeldt schließt nicht aus, dass der 32-Jährige am Samstag zum Kader von Werder Bremen für das Test-Turnier in Lohne mit Spielen gegen den 1. FC Köln und VfL Osnabrück gehören wird.

Auch interessant: Wir haben den Coach beim Training mal ganz besonders beobachtet: Der (F)Einschleifer - so akribisch arbeitet Florian Kohfeldt mit seinem Team bei Werder Bremen.

Zur letzten Meldung vom 7. Juli 2019:

Theo nach zehn Sekunden auf den Brettern - Kohfeldt entsetzt: „Eine Frechheit“

Zell – „Da habe ich gleich im ersten Testspiel wieder Puls.“ Zitat Florian Kohfeldt. Und es sollte nichts anderes heißen, als dass der Trainer von Werder Bremen nach nur wenigen Sekunden der Partie gegen die WSG Swarovski Tirol auf 180 war.

Grund war ein Kopfballduell zwischen Theo Gebre Selassie und WSG-Akteur Felix Adjei, das einen klaren Ausgang nahm: Der Bremer ging k.o., der Tiroler nicht. Über dessen Einsatz mokierte sich Kohfeldt anschließend heftig. „Entschuldigung, aber das war eine Frechheit. Das Spiel ist zehn Sekunden alt, und er springt da rein, als ob es das WM-Finale wäre. Das ist nicht lustig gewesen“, schimpfte der Werder-Trainer, der sich nun Sorgen um Gebre Selassie machen muss.

Der Rechtsverteidiger konnte nicht weiterspielen, hatte am Kopf etwas abbekommen. „Er hat im Mundraum geblutet. Aber ihm ist nicht schlecht oder schwindlig. Er weiß auch alles, reagiert auf alles. Alle Tests sind bislang positiv“, berichtete Kohfeldt nach der Partie. Eine Gehirnerschütterung ist zunächst also nicht wahrscheinlich. Dennoch bleibt die Kritik an Adjeis Einsatz bestehen. „In einem Testspiel musst du so nicht so in den Gegner hineinspringen. Da musste ich mich schon zusammenreißen“, meinte Kohfeldt.

Werder Bremen: Droht Theodor Gebre Selassie eine Pause?

Das Foul (das nicht einmal als solches geahndet wurde) hatte sich genau vor der Bremer Trainerbank zugetragen, und der Werder-Coach malte sich aus, was alles hätte passieren können. „Genau daneben ist die Bande. Wenn Theo da unkontrolliert reinkracht...“ Ist zum Glück nicht passiert, und Gebre Selassie ist vermutlich glimpflich davongekommen. Eine Trainingspause könnte es für ihn trotzdem geben. „Bei Kopfverletzungen“, sagte Kohfeldt, „ist immer höchste Vorsicht geboten. Aber Genaues wissen wir wohl erst morgen.“

Adjei langte übrigens noch mal hin. In der zweiten Halbzeit senste der Ghanaer auch Gebre Selassies Ersatzmann Benjamin Goller rüde um. Dafür gab es dann Gelb, und Neuzugang Goller behielt auf dem Oberschenkel „ein kleines Tattoo“ (Kohfeldt) als Andenken an sein erstes Spiel im Werder-Trikot zurück. Das Spiel gewann am Ende übrigens Werder Bremen mit 1:0 gegen Swarovski Tirol.

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