Schon lange wird darüber spekuliert, dass Werder Bremen in der Innenverteidigung einen Wechsel vornimmt. Dabei geht es um Milos Veljkovic. Nun hat der „kicker“ Timo Baumgartl vom VfB Stuttgart als Nachfolger ins Gespräch gebracht. Nach Informationen der DeichStube ist der 23-Jährige aber kein Thema bei Werder, ein Wechsel von Veljkovic aktuell nicht geplant.
Die Personalie Milos Veljkovic ist eine ganz spezielle bei Werder Bremen. Vor einem Jahr wurde der Vertrag mit dem Serben extra vor der WM in Russland verlängert, um sich abzusichern. Dafür bekam Sportchef Frank Baumann Lob von allen Seiten.
Weil Milos Veljkovic schwächelte sondierte Werder Bremen den Markt
Milos Veljkovic spielte zwar keine überragende WM, kehrte aber durchaus gestärkt zu Werder Bremen zurück. Der 23-Jährige wirkte viel selbstbewusster, übernahm mehr Verantwortung in der Abwehr. Es schien so, als sollte er den erhofften nächsten Schritt in der Entwicklung nehmen. Doch dann schwächelte der Serbe, der in der Schweiz aufgewachsen ist. Zwischenzeitlich verlor er sogar seinen Stammplatz an Sebastian Langkamp. Der 31-Jährige ist ein solider Verteidiger - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Eigentlich der perfekte Backup.
Also sondierte Werder Bremen den Markt, schaute nach einem möglichen Ersatz für Milos Veljkovic. Doch die finanziellen Möglichkeiten sind begrenzt. Das vorhandene Geld wurde in Stürmer Niclas Füllkrug (Hannöver 96/Ablöse 6,5 Millionen Euro) gesteckt. Zudem wurde Abwehrspieler Marco Friedl für 3,5 Millionen Euro fest vom FC Bayern München gekauft. Nun haben zwei Personalien Priorität: Werder Bremen will Angreifer Michael Gregoritsch vom FC Augsburg loseisen und Mittelfeldspieler Marko Grujic vom FC Liverpool ausleihen. Das wird schon ein finanzieller Kraftakt.
Werder Bremen: Keine konkreten Anfragen für Milos Veljkovic
Bleibt nur eine Möglichkeit: Milos Veljkovic muss erst verkauft werden, bevor ein neuer Innenverteidiger kommt – und von der Ablöse her muss sich das die Waage halten. Für Veljkovic stehen die Interessenten nach seiner durchwachsenen Saison allerdings nicht gerade Schlange. Er hätte bei den Länderspielen im Juni für sich Werbung machen können, doch der inzwischen geschasste Nationalcoach Mladen Krstajic setzte ihn nicht ein. Trotzdem: Es gibt durchaus einen Markt für Veljkovic. Der FC Watford aus der Premier League soll sich laut „Bild“ mit Milos Veljkovic beschäftigt haben. Auch spanische Clubs haben angeblich ein Auge auf den Serben geworfen. Konkrete Anfragen gibt es aber nicht.
Also hält sich Werder Bremen zurück. Stand jetzt wird fest mit Milos Veljkovic geplant. Werder hofft, dass der Serbe ohne die Strapazen der WM und mit einer fast kompletten Vorbereitung in den Beinen einen großen Schritt nach vorne macht – quasi mit einem Jahr Verspätung.
Ist Stuttgarts Timo Baumgartl besser als Milos Veljkovic von Werder Bremen?
Bei Timo Baumgartl stellt sich ohnehin die Frage: Ist er überhaupt besser als Milos Veljkovic? Werder-Coach Florian Kohfeldt hat den Stuttgarter immerhin mal als „einen der kommenden deutschen Verteidiger überhaupt“ bezeichnet. In der Rückrunde verlor Baumgartl beim VfB Stuttgart allerdings seinen Stammplatz nach einer Gehirnerschütterung, kam kaum noch zum Einsatz und konnte somit den Abstieg nicht verhindern. Trotzdem nominierte ihn Stefan Kuntz für die U21-EM und stellte ihn im ersten Spiel gegen Dänemark (3:1) gleich ins Abwehrzentrum. Timo Baumgartl überzeugte, wenn er auch etwas unglücklich per Handspiel den Strafstoß zum dänischen Ehrentreffer verursacht hatte. Sein Vertrag läuft noch bis 2022, die geforderte Ablöse wird auf zehn Millionen Euro geschätzt.
Werder Bremen wollte Kaan Ayhan nicht
Zum Vergleich: Werder Bremen hätte bis Ende Mai den Düsseldorfer Kaan Ayhan holen können, für eine festgeschriebene Ablösesumme von 4,5 Millionen Euro. Doch Milos Veljkovic wurde stärker eingeschätzt als der 24-jährige Innenverteidiger aus Düsseldorf. Deshalb verzichtete Werder auf einen Transfer – und deshalb ist auch Timo Baumgartl bei Werder kein Thema.