Bayer Leverkusen verpasst Punkte gegen den VfL Bochum. Während Lukáš Hrádecký deutliche Worte findet, sorgt eine Statistik für Unruhe.
Leverkusen – Lothar Matthäus bezeichnete Bayer Leverkusen als einzigen ernstzunehmenden Titelrivalen für den FC Bayern, doch davon sind die Rheinländer weit entfernt.
Hrádecký spricht nach Remis von „Schlag ins Gesicht“
Während der FC Bayern am Samstagnachmittag gegen den FC St. Pauli mit 1:0 gewonnen hat, kam die Werkself nicht über ein 1:1-Remis gegen den VfL Bochum hinaus. Nach nun fünf Unentschieden - darunter gegen den Tabellenführer aus München - aus den vergangenen sechs Bundesligaspielen ist der Rückstand auf neun Punkte angewachsen.
„Es ist ein herber Schlag ins Gesicht“, sagte Torhüter und Kapitän Lukáš Hrádecký gemäß Vereinsmedien über den Umstand, zum zweiten Mal gegen ein Kellerkind der Bundesliga einen Sieg verpasst zu haben. Bereits am sechsten Spieltag ärgerten sich die Leverkusener über ein 2:2 gegen Holstein Kiel, da man angesichts einer 2:0-Führung nach acht Minuten lange Zeit auf Siegkurs war.
Leverkusen verspielt viele Punkte
Auch gegen Bochum lag Leverkusen in Front, Patrik Schick erzielte in der 18. Minute das Führungstor. Jedoch gelang Koji Miyoshi in Minute 89 der Ausgleich für den Tabellenletzten, der seit dieser Woche von Dieter Hecking trainiert wird. „Wir lassen den Bochumern die Möglichkeit, dass so ein Tor passiert. Ich bin sehr enttäuscht, wir wollten die drei Punkte mitnehmen“, betonte Hrádecký.
Obwohl die Mannschaft von Xabi Alonso lediglich zwei Pflichtspiele verloren hat, ist spürbar der Wurm drin. Der letzte Bundesligasieg stammt vom 19. Oktober (2:1 gegen Eintracht Frankfurt, d. Red.), erst am 23. November besteht gegen den 1. FC Heidenheim die nächste Chance auf einen Dreier.
Leverkusens größtes Problem in der Bundesliga ist das Verhalten nach Führungen. So ging Leverkusen neunmal in Führung, die einzige Ausnahme war das torlose Remis gegen den VfB Stuttgart am neunten Spieltag. Der Ertrag fällt mit vier Siegen, vier Unentschieden und einer Niederlage jedoch gering aus.
Schwache Ausbeute nach Führungen
Insgesamt sammelte Leverkusen 16 von 27 möglichen Punkten und ließ bereits elf Zähler nach Führungen liegen. Mit einem Durchschnitt von 1,78 gewonnenen Punkten nach einem Vorsprung belegt die Werkself im Liga-Vergleich Platz 15. Nur die TSG Hoffenheim (1,75 Punkte im Schnitt), der VfL Wolfsburg (1,17) und Bochum (0,33) schneiden noch schwächer ab.
In der Meistersaison ließ die Alonso-Elf keinen einzigen Punkt nach Führungen liegen und brachte stattdessen jeden Sieg über die Ziellinie. Selbstverständlich war kaum zu erwarten, dass diese Leistung wiederholt würde - doch um dem FC Bayern tatsächlich Paroli zu bieten, braucht es mehr Konstanz.