Ein Spieler von Borussia Mönchengladbach hat trotz geringer Einsatzchancen einen Transfer ausgeschlossen. Er bleibt damit in einer Sackgasse.
Mönchengladbach – Jeder Profifußballer strebt danach, am Wochenende auf dem Platz zu stehen. Das gilt umso mehr, je häufiger er auf der Bank sitzt. Das trifft bei Borussia Mönchengladbach allen voran auf einen Spieler zu.
Neuhaus bleibt trotz Bankplatz in Gladbach
Hinter Florian Neuhaus liegen eineinhalb Jahre, deren Verlauf kaum jemand erwartet hat. Im Sommer 2023 erfolgte die Vertragsverlängerung bis 2027, der Mittelfeldspieler stieg zum Vizekapitän auf und erhielt die Rückennummer 10.
Da Gerardo Seoane auf der Doppelsechs jedoch mit Julian Weigl einen Taktgeber hat und daneben einen aggressiven Spielertypen wie Rocco Reitz bevorzugt, bleibt für Neuhaus seit Beginn der vergangenen Saison nur der Platz auf der Ersatzbank.
Mehrfach ist Neuhaus mit einem Wechsel in Verbindung gebracht worden, auch im frisch abgelaufenen Wintertransferfenster. Der VfL Bochum soll laut Sport Bild trotz des öffentlichen Dementis Interesse an einer Leihe signalisiert haben, Gladbach sei zudem bereit gewesen, darüber zu verhandeln, das mutmaßliche Jahresgehalt von bis zu vier Millionen Euro komplett zu übernehmen.
Der 27-Jährige habe einen Transfer jedoch abgelehnt.
Hat Neuhaus einen Wechsel nach Bochum abgelehnt?
Bereits im Winter und Sommer 2024 hat sich Neuhaus deutlich zu Borussia bekannt. Seit 2017 steht er in Gladbach unter Vertrag, in der Saison 2018/19 gelang ihm unter Dieter Hecking der Durchbruch.
Der Ex-Coach stellte damals für Neuhaus sein System auf ein 4-3-3 um, als linker Achter spielte sich der gebürtige Landsberger in den Blickpunkt der deutschen Nationalmannschaft und absolvierte insgesamt zehn Länderspiele.
Angesichts von 157 Einsatzminuten in dieser Saison wären Abschiedsgedanken mehr als nachvollziehbar, zumal Sport Bild berichtet, Neuhaus sei frühzeitig vom Verein mitgeteilt worden, er habe geringe Chancen auf Startelfeinsätze.
Umso verwunderlicher erscheint es, wenn es heißt, er habe umgehend abgewunken. Auf der Bank verschwendet Neuhaus sein unbestrittenes Potenzial, zudem befindet er sich im besten Fußballer-Alter. Bei aller Wertschätzung für Borussia müsste die oberste Priorität lauten, regelmäßig zu spielen.
Florian Neuhaus steckt bei Borussia Mönchengladbach in der Sackgasse
Sollte jedoch einzig Bochum Interesse an einem Transfer signalisiert haben, wäre die Absage nachvollziehbar. Neuhaus dürfte nach höheren Aufgaben als den Abstiegskampf streben, auch wenn beim VfL Hecking auf der Trainerbank sitzt.
Der 60-Jährige will das Ruder mit aller Macht herumreißen, nach 20 Spieltagen rangieren die Bochumer allerdings mit zehn Punkten auf dem letzten Tabellenplatz und haben acht Zähler Rückstand auf Platz 15.
Neuhaus steckt in einem ähnlichen Dilemma wie Nico Elvedi. Der Innenverteidiger hat vor Saisonbeginn betont, sich Gedanken über eine Luftveränderung zu machen, Gladbach aber nur bei einem attraktiven Angebot verlassen zu wollen.
Wie schon im Sommer 2023 galten die Wolverhampton Wanderers als interessiert, in die West Midlands zog es Elvedi aber ebenso wenig wie zu Leeds United, das vor geraumer Zeit als Abnehmer ins Spiel gebracht worden war.
Für Elvedi und Neuhaus gilt gleichermaßen die Frage, ob im Sommer reizvolle Angebote eintreffen werden. Erstgenannter hat immerhin die Gewissheit, zum Stammpersonal zu gehören und wöchentlich auf dem Platz zu stehen, wenn er fit ist.
Für Neuhaus ist Spielzeit hingegen eine Rarität. Ein Ausweg aus der Sackgasse wirkt in der Rückrunde unwahrscheinlich.