Gladbach strebt nach Niederlage gegen Bayern den nächsten Schritt an

Beim 0:1 gegen den FC Bayern offenbarte sich eine Schwäche im Spiel von Borussia Mönchengladbach. Diese soll nun verbessert werden.

Mönchengladbach – Es waren viele Emotionen, die Spieler und Verantwortliche von Borussia Mönchengladbach nach dem Heimspiel gegen den FC Bayern am Samstagabend greifbar gemacht haben.

Gladbach zwischen Frust, Ärger und Enttäuschung

Einerseits stach der Ärger über den Elfmeter für Bayern in der 66. Minute und andere knifflige Entscheidungen von Referee Felix Zwayer heraus, andererseits war Borussia stolz auf die Defensivleistung. „Gegen so eine individuell starke Mannschaft so gut gegen den Ball zu spielen, das habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Die Leistung der Mannschaft war defensiv hervorragend“, frohlockte Sport-Geschäftsführer Roland Virkus in der Mixed Zone.

Auch Cheftrainer Gerardo Seoane sprach auf der Pressekonferenz nach dem Abpfiff über eine „unglaublich gute“ Abwehrleistung, wobei er sich primär auf die ersten 45 Minuten bezog („Wir haben nur eine zufällige Torchance zugelassen“). Stolz herrschte aber auch über das Engagement nach dem Seitenwechsel, „man hat gesehen, dass wir auch Power und Intensität haben, um das Spiel offen zu gestalten“, sagte der Schweizer.

Borussia in Halbzeit eins „vielleicht nicht mutig genug“

Gleichwohl schwang auch Kritik und Enttäuschung mit, weil das Gefühl in der Luft lag, eine Chance auf ein Remis gegen den Rekordmeister verpasst zu haben. Wie beim 2:1-Sieg gegen 1899 Hoffenheim vor der Weihnachtspause geriet Gladbach auch gegen den FC Bayern mehrfach in Bedrängnis, weil Entlastung fehlte.

Die langen Zuspiele in die Spitze wurden binnen weniger Sekunden von der Münchner Defensive abgefangen, und war der Ball mal in der gegnerischen Hälfte, so mangelte es im Übergang ins letzte Drittel an Präzision. „Es ist schade, dass wir im Ballbesitz nicht so gut waren. Es gab Möglichkeiten und Räume, die wir hätten bespielen können“, sagte Virkus, „wir waren zu unpräzise und vielleicht nicht mutig genug.“ Das habe sich erst in Durchgang zwei gebessert, als Borussia höhere Ballgewinne verzeichnet hat und häufiger ins letzte Drittel vorgedrungen ist.

Sicherheit im Ballbesitz ist ein Punkt, an dem Seoane in den kommenden Wochen ansetzen wird. Schon seit Saisonbeginn ist Gladbach um mehr Spielkontrolle bemüht, wirkte aber nur beim 2:0 gegen den VfL Bochum am zweiten Spieltag so richtig dominant mit Ball.

„Fehler passieren, wenn der Gegner Druck auf den Ball bringt. Es ist beeindruckend, wie Bayern gegen den Ball spielt, du hast wenig Zeit, sie verwickeln dich schnell in Duelle“, sprach Seoane dem Kontrahenten aus München ein Lob aus und appellierte zugleich: „Sich dort zu behaupten und zu lösen, ist ein Punkt, in dem wir uns verbessern müssen.“

Ging Gladbach ein zu großes Risiko ein?

Verbesserungswürdig ist zudem die Balance, wenn das Risiko im Spiel erhöht wird. Auch wenn Gladbach die eine oder andere Chance auf den Ausgleich hatte, so gehörte es genauso zur Wahrheit, dass der FC Bayern mehrere hochkarätige Konter ungenutzt ließ und an Moritz Nicolas scheiterte. „Man hat gesehen, wenn man Bayern mehr Platz gibt, erlebt man in Umschaltsituationen ganz extreme Momente, in denen man die individuelle Qualität und das Tempo sieht“, so Seoane, der „einen unfassbar guten Torhüter“ in seinen Reihen zu schätzen weiß.

Insofern wird es Zeit dauern, ehe Borussia die Spitzenmannschaften der Bundesliga wieder ärgern kann. Die Heimspiele gegen Bayern, Bayer Leverkusen und den VfB Stuttgart wurden allesamt verloren. Im Vergleich zur Vorsaison aber ist es ein großer Schritt, der Seoane und seinem Trainerteam gelungen ist. Es gilt, diesen Weg fortzusetzen, um die im Sommer geäußerten Ambitionen zu untermauern.

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