Warum Gladbachs Sieg in Hoffenheim nicht zur Regel werden darf

Borussia Mönchengladbach genießt den ersehnten zweiten Bundesligasieg. Das 2:1 gegen Hoffenheim muss jedoch als Ausreißer betrachtet werden.

Mönchengladbach – Fußballromantiker mögen von einem kleinen Weihnachtswunder sprechen, bei vielen Fans von Borussia Mönchengladbach machte sich ein Gefühl der Erlösung breit. Endlich hat die Fohlen-Elf wieder zwei Bundesligaspiele in Folge gewonnen.

Ein Sieg auf Messers Schneide

Allen voran dank Innenverteidiger Ko Itakura und des zuverlässigen Torhüters Moritz Nicolas setzte sich Gladbach mit 2:1 gegen 1899 Hoffenheim durch. Angesichts von 18:5 Abschlüssen für die Kraichgauer war es ein Sieg der Effizienz, erstmals nach langer Zeit, so das Gefühl im Fan-Umfeld, war das Spielglück wieder auf der Gladbacher Seite.

Dass es überhaupt so spannend wurde, dafür war Borussia selbst verantwortlich. Der Matchplan, nach Ballgewinnen in der eigenen Hälfte über Franck Honorat oder Robin Hack umzuschalten und den Ball mit schnellen, direkten Pässen über wenige Stationen ins letzte Drittel zu befördern, wurde früh ersichtlich. Die Umschaltsituationen wurden vor dem Führungstor durch Philipp Sander (23.) jedoch schwach ausgespielt - Honorat ließ in mehreren Momenten Präzision im Passspiel vermissen - und nach dem Treffer zur Rarität.

Zu wenig Entlastung für die Fohlen

Der Sieg gegen Hoffenheim muss insofern aus spielerischer Sicht eine Ausnahme bleiben. Die Herangehensweise erinnerte an die 3:4-Niederlage gegen die Kraichgauer im April dieses Jahres, als Gerardo Seoane eine Mehrzahl an defensivorientierten Spielern aufstellte und primär darauf fokussiert war, keine Gegentore zu kassieren.

Am vergangenen Samstag hat Gladbach nach Balleroberungen mutiger zu agieren versucht, wirklich gefährlich wurde es nach Sanders Tor aber nur, als Hack in der 61. Minute einen langen Ball auf Alassane Pléa schlug, der zwei Gegenspieler im Strafraum austanzte und das 2:1 erzielte.

Mit zunehmender Spieldauer ließ sich Borussia tiefer in die eigene Hälfte drücken, auffallend waren die Probleme von Joe Scally gegen Jacob Bruun Larsen und Alexander Prass. Hinzu kam, dass Gladbach viele Duelle um den zweiten Ball verloren oder das Spielgerät zu schnell hergeschenkt hat.

Gladbach hat (noch) keinen Rückfall erlitten

Wie in vielen Spielen der Vorsaison schuf Borussia wenig Entlastung, weil der Ball mit zunehmendem Druck wahllos weggeschlagen wurde. Nur sequenziell gelang es der Seoane-Elf, das Spiel über längere Ballbesitzphasen zu beruhigen und den Hoffenheimer Druck in Schach zu halten.

Nun darf die Partie aber nicht als Rückfall in alte Zeiten gewertet werden. Das Pokal-Aus in Frankfurt am 30. Oktober war der Tiefpunkt der Hinrunde, seither trat Borussia mit einer anderen Energie und Haltung auf und verlor einzig am 30. November in Freiburg (1:3). Die Partie gegen Hoffenheim hingegen wurde trotz ausbaufähiger Leistung gewonnen - doch zu viele dieser Spiele kann sich Gladbach auf Dauer nicht leisten.

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