Tim Kleindienst wird seine Premiere in der deutschen Nationalmannschaft feiern. Julian Nagelsmann legte am Donnerstag seine Entscheidung dar.
Mönchengladbach – Schon in den vergangenen Wochen hatte sich angedeutet, was am Mittwoch durchgesickert war und am Donnerstag offiziell verkündet wurde: Borussia Mönchengladbach stellt wieder einen deutschen Nationalspieler.
Gladbach-Star Kleindienst fährt zur Nationalmannschaft
Tim Kleindienst, der im Sommer vom 1. FC Heidenheim verpflichtet worden und für die neue Spielidee unter Gerardo Seoane von zentraler Bedeutung ist, wurde erstmals von Bundestrainer Julian Nagelsmann für Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft nominiert.
Am 11. Oktober gastiert die DFB-Elf bei Bosnien und Herzegowina, wo seit April der frühere Bundesliga-Stürmer Sergej Barbarez an der Seitenlinie steht. Am 14. Oktober treffen Nagelsmann und die Seinen in der Allianz Arena erneut auf die Niederlande, nachdem das Hinspiel im September mit 2:2 geendet war.
Nagelsmann begründet Nominierung von Kleindienst
Kleindienst ist Teil der neuen Offensive der deutschen Nationalmannschaft, die von Kai Havertz, Deniz Undav und Rückkehrer Serge Gnabry komplettiert wird. Der 29-Jährige habe „in Heidenheim über ein Jahr hinweg gute Leistungen in der Bundesliga gezeigt, auch bei seinem neuen Verein Borussia Mönchengladbach ist er gut eingeschlagen“, erläutert Nagelsmann auf der Verbandswebsite des DFB die erstmalige Nominierung.
Kleindienst sei „defensiv sehr verlässlich“ und habe sich die Einladung verdient, profitiere aber auch von Niclas Füllkrugs Ausfall (Achillessehnenreizung). „Die Verletzung von Niclas Füllkrug ist eine gute Gelegenheit, Tim zu testen, er kann sich jetzt beweisen.“
Zahlen untermauern Stellenwert von Kleindienst
Bereits am Donnerstag lieferte Gladbach-Coach Gerardo Seoane auf der Pressekonferenz vor dem Gastspiel beim FC Augsburg (Freitag, 20.30 Uhr) eine Steilvorlage für Nagelsmann.
„Er beschäftigt die gegnerische Abwehr viel, reißt auch Räume auf, in denen sich unsere kreativen Spieler aufhalten können“, hob Seoane Kleindiensts Rolle als Fleißarbeiter hervor. „Er ist unermüdlich, geht keinem Zweikampf aus dem Weg und zieht die ganze Mannschaft mit.“
Datendienstleister Opta stützt diese Beobachtungen mit Zahlen. Seit der Saison 2023/24 hat Kleindienst in den Trikots von Heidenheim und Borussia sowohl die meisten Zweikämpfe (622) als auch die meisten Sprints (1216) aller Bundesligaspieler bestritten. Das ist das Verdienst von Franck Schmidt, der den 1,94 Meter langen Stürmer zu einem - für Gegenspieler - unangenehmen Stürmer entwickelt hat. Neben Gladbach will auch die Nationalmannschaft davon profitieren.
