Hat ausgerechnet das Pokal-Aus die Wende von Gladbach eingeläutet?

Borussia Mönchengladbach präsentiert sich in der laufenden Saisonphase in verbesserter Form. Hat das Scheitern im DFB-Pokal dazu beigetragen?

Mönchengladbach – Im Oktober war der Druck bei Borussia Mönchengladbach enorm. Die Ergebnisse blieben aus, der Druck auf Gerardo Seoane stieg. Binnen eines Monats hat sich das Blatt jedoch gewendet.

Gladbach plötzlich im Aufwärtstrend

Die Fohlen-Elf sammelte in den vergangenen drei Bundesligaspielen sieben Punkte, ist in der Liga seit nunmehr fünf Partien ungeschlagen und hat vorübergehend den sechsten Tabellenplatz erobert. Die Fans zeigen sich versöhnlich, statt Pfiffen gegen Seoane und vereinzelte Spieler wurden jüngst die Heimsiege gegen Werder Bremen (4:1) und St. Pauli (2:0) genossen.

Die Gründe für den Aufschwung sind vielschichtig. Einerseits hat die Mannschaft mit weniger Verletzungsproblemen zu kämpfen als im Vorjahr, weil beispielsweise Tim Kleindienst die erhoffte Stabilität in der Sturmspitze bringt und Innenverteidiger Ko Itakura erstmals eine Hinrunde durchspielt.

Das Bekenntnis zum 4-2-3-1 mit der Achse um Moritz Nicolas, Itakura, Julian Weigl, Alassane Pléa und Kleindienst führt zu Automatismen und Vertrauen innerhalb der Mannschaft. Darüber hinaus belebt der Konkurrenzkampf die Arbeit auf dem Trainingsplatz.

War das Pokal-Aus der Schlüsselmoment?

Dennoch lässt sich im Spielplan ein Schlüsselereignis ausmachen, das das Fass zum Überlaufen brachte und augenscheinlich die Wende einleitete. Am 30. Oktober verlor Borussia in der zweiten DFB-Pokal-Runde trotz 75-minütiger Überzahl mit 1:2 gegen Eintracht Frankfurt.

Eine Niederlage gegen den Tabellenzweiten der Bundesliga ist keine Schande, die Art und Weise störte Kleindienst jedoch enorm. Der deutsche Nationalspieler legte in der Mixed Zone den Finger in die Wunde, klagte über das harmlose Angriffsspiel und die defizitäre Abwehrarbeit. Vorne gelang Gladbach wenig, hinten kassierte Nicolas jene Gegentore, die im Vorfeld analysiert wurden.

Angesichts der vorausgegangenen - und ebenfalls dürftigen - Auswärtspartien gegen Augsburg (1:2) und Mainz (1:1) entlud sich im Fan-Umfeld der Frust. Doch offenbar hat das Pokal-Aus auch innerhalb der Kabine etwas bewirkt. In den vergangenen drei Partien kassierte Borussia nur ein einziges Gegentor und hatte in Leipzig (0:0) mehrere Chancen auf den ersten Auswärtssieg seit dem 2:0 in Bochum am 31. August.

Gladbach legt nach Pokal-Aus den Schalter um

Während Marvin Friedrich dazu beigetragen hat, die Abwehr zu stabilisieren, greifen die Räder in der Offensive immer besser ineinander. Robin Hack und Franck Honorat stehen auf den Flügeln für Tempo und Tiefgang, Pléa bleibt das kreative Element hinter Kleindienst, der sich in jeden Zweikampf wirft und gegen St. Pauli sein siebtes Saisontor erzielte.

Von Borussia geht eine neue Energie aus, eine neue Intensität. Selbstverständlich hätten die Resultate gegen Leipzig und St. Pauli in Anbetracht der zweiten Halbzeiten anders ausfallen können, insgesamt aber zeigt Gladbach ein anderes Gesicht als vor der Pokalniederlage.

Im März dieses Jahres blieb dieser Effekt aus, vielmehr zog die Viertelfinal-Pleite gegen Saarbrücken den Stecker. Offenbar ist es Seoane dieses Mal gelungen, den Schalter umzulegen und die ersehnten Fortschritte mit der Mannschaft zu erzielen.

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