Lösen Gladbachs Neuzugänge ein weiteres Problem der Fohlen-Elf?

Die Neuzugänge sollen Borussia Mönchengladbach mehr Widerstandsfähigkeit gegen den Ball verleihen. Löst das Trio auch ein weiteres Problem?

Mönchengladbach – In der vergangenen Saison hatte Borussia Mönchengladbach nicht nur mit Konstanz auf Ebene der Ergebnisse zu kämpfen. Auffallend war auch, dass Cheftrainer Gerardo Seoane zwischen mehreren Spielen sowie innerhalb eines Spiels mehrfach die Grundformation veränderte und in aller Regelmäßigkeit das Personal austauschte.

Gladbach hatte mit Verletzungen zu kämpfen

Ob 4-2-3-1, 3-4-2-1, 4-3-3 oder 3-5-2 – Seoane bediente sich vieler Formationen, und ging der Matchplan nicht auf, wurde Plan B aus der Schublade geholt. Zum Teil waren die regelmäßigen Änderungen aber auch der Verletzungsanfälligkeit der Fohlen-Elf geschuldet.

Ko Itakura absolvierte wegen einer Knöchelverletzung im Herbst 2023 und des anschließenden Asien-Cups nur 20 Bundesligaspiele; Manu Koné startete wegen einer Verletzung bei der U21-Europameisterschaft verspätet in die Saison, hatte im Frühjahr mit einem Muskelfaserriss zu kämpfen und kam auf 22 Bundesligaspiele; Jordan absolvierte wegen Verletzungen 26 Partien, aber nur 18 von Beginn an; Tomáš Čvančara wurde noch häufiger zurückgeworfen, sammelte 21 Bundesligaspiele und 7 Startelfeinsätze; Alassane Pléa pausierte zwischen Januar und März 2024 wegen einer Knochenprellung und absolvierte 27 Bundesligaspiele.

Besonders das Offensivpersonal entwickelte sich zur Problemzone. Zu häufig fielen Čvančara und Jordan gleichzeitig aus, doch Shio Fukuda noch Grant-Leon Ranos stellten keine ernsthaften Alternativen dar. Sobald Pléa hinter den Spitzen fehlte, blieb mit Florian Neuhaus nur ein Kreativspieler. Der einzige Lichtblick war Rocco Reitz, das Eigengewächs absolvierte im Mittelfeldzentrum alle 34 Bundesligaspiele.

Sander, Stöger und Kleindienst sind Dauerbrenner

Auch aufgrund der regelmäßigen Ausfälle hat Gladbach das Dreigespann Philipp Sander, Kevin Stöger und Tim Kleindienst verpflichtet. Bei einem Blick auf die Einsatzzeiten seit der Saison 2021/22 wird vor allem eines deutlich: Alle drei Spieler verkörpern Verlässlichkeit.

So absolvierte Sander 76 von 102 möglichen Spielen für Holstein Kiel in der 2. Bundesliga. Der 26-Jährige musste sich nach der Rückkehr vom SC Verl im Sommer 2021 zunächst durchsetzen und hatte ab November 2021 einen festen Platz, wurde im März allerdings von den Folgen einer Coronavirus-Infektion außer Gefecht gesetzt. Nach 32 Spielen in der Saison 2022/23 absolvierte Sander im Aufstiegsjahr 25 Spiele, weil er im Januar wegen eines infizierten Hämatoms im Unterschenkel operiert wurde.

Stöger kommt hingegen auf 87 von 102 Bundesligaspielen für Mainz 05 und den VfL Bochum. Der Österreicher war in Mainz keine feste Größe, fand sich regelmäßig auf der Bank wieder – in Bochum war er jedoch unverzichtbar, absolvierte in zwei Jahren jeweils 32 Bundesligaspiele.

Die meisten Spiele hat derweil Kleindienst absolviert. Der Stürmer stand für den 1. FC Heidenheim in 95 der vergangenen 102 Partien in der 2. Bundesliga und Bundesliga auf dem Feld, verpasste drei der sieben Spiele wegen Gelbsperren. Lediglich im Februar 2022 setzte Kleindienst verletzungsbedingt aus, als das Sprunggelenk an zwei Spieltagen einen Einsatz verhinderte.

Findet Gladbach zu mehr Konstanz?

Seoane wird aller Voraussicht nach weiterhin auf eine variable Grundordnung setzen, die Dreier- und Viererkette dürften gleichermaßen in seinem Repertoire bleiben. Je robuster aber die Spieler sind, umso weniger Personalwechsel sind zu erwarten und umso konstanter wird die Mannschaft. Das ist wiederum wichtig, um Automatismen zu bilden; und davon war in der abgelaufenen Saison nicht immer etwas zu sehen.

Die Verantwortlichen um Sport-Geschäftsführer Roland Virkus dürften auch bei weiteren Transfers auf die Verletzungshistorie achten. In den beiden vergangenen Jahren stand Polyvalenz weit oben auf der Liste, mittlerweile ist Zweikampfhärte hinzugekommen. Die Profile werden geschärft, doch es bleibt auch wegen der Frage nach Spielerverkäufen abzuwarten, wer dem Kader bis Transferschluss weiteren frischen Wind verleihen wird.

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