Neben Kleindienst & Co.: Blüht Honorat in Gladbachs Offensive auf?

Beim 2:0-Sieg gegen Bochum rückte Franck Honorat in den Fokus. Profitiert der Franzose vom neuen System der Gladbacher Borussia?

Mönchengladbach – Franck Honorat erlebte eine Saison 2023/24 mit Licht und Schatten. In seinem Debütjahr bei Borussia Mönchengladbach überzeugte der Franzose mit elf Vorlagen, selbst trug sich Honorat aber nur dreimal in die Torschützenliste ein. Das hing unter anderem mit dem System der Fohlen-Elf zusammen.

Gladbachs Offensive wird zunehmend forscher

Gerardo Seoane wechselte häufig zwischen Vierer- und Dreierkette, wobei Honorat in letztgenannter Anordnung als rechter Schienenspieler agierte und deutlich defensiver positioniert war. Der pfeilschnelle Franzose hatte eine große Entfernung bis zum Tor, konnte seine Stärken im Abschluss und bei Flanken daher kaum ausspielen und blieb überwiegend bei Standardsituationen gefährlich.

In dieser Saison soll aber Schluss sein mit passivem und defensivem Fußball. Wie von Seoane angekündigt, positioniert sich die Fohlen-Elf höher, geht aggressiver auf den Ball und schafft es mittlerweile wieder, unangenehme Mannschaften wie den VfL Bochum mit dem Ball zu dominieren. Tim Kleindienst und Kevin Stöger nehmen in diesem System zentrale Rollen ein, auffallend war auch das Zusammenspiel zwischen Stöger und Alassane Pléa. Am Wochenende rückte Honorat aber genauso in den Vordergrund.

Honorat trumpft in Bochum auf

Der Flügelspieler profitiert von der forscheren Herangehensweise, die Seoane und sein Trainerteam während der Vorbereitung erarbeitet haben. Aufgrund der kürzeren Distanz zum Tor hält sich Honorat häufiger in gefährlichen Zonen auf, kann zudem regelmäßig die Tiefe attackieren.

Dem Spiel in Bochum drückte Honorat nach dem Seitenwechsel seinen Stempel auf. In der 52. Minute erzielte er das Abseitstor, drei Minuten später scheiterte er aus spitzem Winkel am Pfosten. In der 67. Minute lieferte Honorat dann die Vorlage zum 1:0 durch Kleindienst, in Minute 78 erzielte er den vorentscheidenden zweiten Treffer selbst.

Erreicht Honorat sein persönliches Saisonziel?

Wird der Treffer im DFB-Pokalspiel gegen Erzgebirge Aue (3:1) hinzugerechnet, war Honorat an drei der sieben Pflichtspieltore von Borussia vor der Länderspielpause beteiligt. Selbstverständlich ist es noch zu früh für ein erstes Fazit, da die Saison gerade erst begonnen hat, doch Seoanes Maßnahmen tragen erste Früchte.

Am Willen, sich zu verbessern, mangelt es Honorat ohnehin nicht. Im Trainingslager kündigte der Außenbahnspieler an, je zehn Tore und Assists liefern zu wollen. Bleibt Gladbach so mutig wie bisher und schafft es nach langer Zeit wieder, einen Lauf zu entwickeln, erscheint diese Marke keineswegs unrealistisch. An Potenzial mangelt es Honorat und seinen Mitspielern ohenhin nicht - seit 2021 lautet die große Frage vielmehr, warum es nach Marco Rose keinem Trainer gelungen ist, dieses zu entfalten.

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