Nathan Ngoumou steht gegenwärtig bei Borussia in der Kritik. Gerardo Seoane gibt nun seine Meinung zu dem Franzosen preis.
Mönchengladbach – Nathan Ngoumou erlebte bei der 1:3-Niederlage von Borussia Mönchengladbach gegen den VfB Stuttgart am vergangenen Samstag einen dieser Tage, die es schnellstmöglich abzuhaken gilt.
Ngoumou kassiert Häme von Gladbach-Fans
Der Flügelspieler wurde in der 29. Minute für den verletzten Alassane Pléa eingewechselt, konnte dem Spiel aber kaum seinen Stempel aufdrücken. Mit 16 Ballverlusten, vier Abseitsstellungen und sechs Fehlpässen, von denen einer fast im vierten Gegentor mündete - Chris Führich scheiterte beim anschließenden Konter am Pfosten (81.) - zählte Ngoumou zu den schwächsten Fohlen.
Im Sommer 2022 war Ngoumou für stolze acht Millionen Euro vom FC Toulouse verpflichtet worden. Doch anders als Manu Koné, der ein Jahr zuvor aus Südfrankreich an den Niederrhein wechselte und in diesem Sommer für etwa 20 Millionen Euro an die AS Rom verkauft wurde, wartet Wirbelwind Ngoumou weiterhin auf den Durchbruch.
Bei Teilen der Fans herrschen seit längerer Zeit große Zweifel, ob Ngoumou über die notwendige Qualität verfügt, um sich in der Bundesliga zu etablieren und für Borussia eine wichtige Rolle zu spielen. In den sozialen Netzwerken äußerten am Samstag etliche User Spott und Häme über den 24-Jährigen, der mit fünf Bundesligatoren in der Saison 2023/24 einen wichtigen Schritt gemacht zu haben schien.
Seoane: „Glaube daran, dass Nathan das noch schafft“
Langsam, so der Eindruck, schwindet bei einigen Fans jedoch die Hoffnung auf eine nachhaltige Entwicklung. Einen anderen Eindruck vermittelt Cheftrainer Gerardo Seoane, der Ngoumou sein Vertrauen ausspricht. „Ich glaube daran, dass Nathan das noch schafft. Was ich jetzt schon gut finde ist, dass er weiter in die Eins-gegen-Eins-Situationen geht – auch, wenn es bei ihm mal nicht so gut läuft“, zitiert die Bild-Zeitung den Schweizer.
Ferner attestiert Seoane Ngoumou, dessen Vertrag bis 2027 gültig ist, „wirklich sehr gute“ Trainingsleistungen. Diese könne der Rechtsaußen jedoch „noch nicht optimal in der Bundesliga umsetzen.“ Es handele sich um einen mentalen Prozess, den der Franzose bewältigen müsse, um „die Leistung auch unter Druck abrufen zu können.“
Ngoumou winkt eine erneute Chance
Allerdings ist es während des Sommers für Ngoumou keinesfalls einfacher geworden, Druck im Konkurrenzkampf zu machen. Aufgrund der Verpflichtung von Tim Kleindienst genießen auf der rechten Außenbahn nun Franck Honorat und Tomáš Čvančara den Vorzug, auf dem linken Flügel haben Pléa und Robin Hack - vergangene Saison mit zehn Treffern bester Torschütze - die Nase vorn.
Da Hack in der Vorbereitung von einem hartnäckigen Infekt zurückgeworfen wurde und hinter Pléa ein Fragezeichen steht, kann Ngoumou gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 18.30 Uhr) eine weitere Chance erhalten. Damit hätte er gleich die Chance auf Wiedergutmachung – auch bei den Fans. Doch es gilt auch, sein Potenzial konstant unter Beweis zu stellen.