Diese Gefahren drohen autonomen Autos

Die Versicherung AXA Winterthur führte unter dem Motto "Autonomes Fahren - Mensch gegen Maschine" Crashtests durch.
 ©EQ Images

Es ist ein großes Anliegen der Automobilindustrie: Das autonome Fahren für den Straßenverkehr salonfähig zu machen. Im Crashtest wurden Gefahrenquellen erörtert.

Experten sind sich einig: Mit dem autonomen Fahren wird der Straßenverkehr in Zukunft um einiges sicherer. Die Zahl der Unfallopfer soll durch "intelligente" Fahrzeuge, die unter anderem mit Sensoren ausgestattet sind, erheblich gesenkt werden.

Autonome Fahrzeuge im Crash-Test: Unfälle unvermeidlich

Die Versicherung AXA Winterthur hat unter dem Motto "Autonomes Fahren - zwischen Mensch und Maschine" einige Crash-Tests auf dem Militärflugplatz Dübendorf in der Schweiz durchgeführt. Dabei wurden drei mögliche Gefahrenquellen geprüft, die auch in Zukunft schwer auszumerzen sein werden. Denn manche Unfälle sind einfach nicht zu vermeiden.

Wie reagiert das Auto bei einem Hacker-Angriff?

Einer der größten Gründe, warum Menschen dem autonomen Fahren misstrauen, ist wohl die Angst vor einer versagenden Technik. In einer Umfrage stellte AXA fest, dass rund die Hälfte der Befragten in Deutschland es einem Computer nicht zutraut, sich im Verkehr richtig zu verhalten.

Doch die hohe Vernetzung der Fahrzeuge gibt auch Hackern die Möglichkeit in den Straßenverkehr einzugreifen. Im Crash-Test beschleunigte ein langsam fahrendes Auto (rund 30 km/h) plötzlich unkontrolliert als es einem Hacker-Angriff ausgesetzt war und verursachte einen Auffahrunfall.

Warum die Technik im Wagen auf diese Weise reagierte, kann sich noch niemand erklären: "Die heute zur Verfügung stehenden Datenrekorder im Auto reichen nicht aus, um zu rekonstruieren, wieso das Auto kurz vorm Unfall beschleunigt hat und wer zu diesem Zeitpunkt die Verantwortung hatte. Nur dass es das getan hat, lässt sich über Beschleunigungssensoren erfassen", berichtet Bettina Zahnd, Leiterin der Unfallforschung und Prävention der AXA, laut Bild.de.

Können Assistenzsysteme einem Steinschlag ausweichen?

Im zweiten Test ließ man einen 120 Kilogramm schweren Felsbrocken auf einen PKW fallen, der mit 50 km/h unterwegs war. Wie zu erwarten, konnten die Assistenzsysteme den Steinschlag nicht vorhersehen, weshalb der Fels ungehindert die Windschutzscheibe einschlug - ein Unfallrisiko mit dem man wohl weiterhin leben muss. Plötzlich eintretende Naturereignisse sind eine Gefahrenquelle, die kaum zu beherrschen sind.

Unausweichlicher Zusammenstoß: Wie soll das Auto reagieren?

Es ist ein Frage, auf die es keine leichte Antwort gibt: Wie soll ein autonomes Fahrzeug reagieren, wenn eine Kollision mit Personenschaden nicht zu vermeiden ist?

Im AXA-Test wurde eine Situation nachgestellt, in der ein Quad-Fahrer beim Überholvorgang auf der Gegenfahrbahn frontal auf ein selbstfahrendes Auto zufährt. Das autonome Fahrzeug entschied sich die Spur zu halten - anstatt in den Gegenverkehr zu fahren und dort Verkehrsteilnehmer zu gefährden - und der Dummy auf dem Quad wurde beim Aufprall über das Fahrzeug geschleudert. In einer realen Situation hätte der Quadfahrer schwerste Verletzungen erlitten - doch in dieser Situation ging der Selbstschutz vor.

Im Video erhalten Sie ein paar Eindrücke von den Crash-Tests:

Vom herkömmlichen zum autonomen Fahren - die Risiken

Neben diesen drei Gefahrenquellen muss außerdem ein anderes Problem bedacht werden. "Es ist zudem denkbar, dass in einer Übergangsphase, in der automatisierte, teilautomatisierte und herkömmliche Autos sowie andere Verkehrsteilnehmer gleichzeitig im Verkehr anzutreffen sind, die Unfallquote ansteigen wird, da der Mischverkehr neue Herausforderungen für alle Beteiligten mit sich bringt", bestätigt Zahnd. Ein reibungsloser Übergang ist also kaum möglich.

Trotzdem ist Zahnd der Meinung, dass das autonome Fahren längerfristig Leben retten wird: "Über 90 Prozent aller Unfälle werden heute nach wie vor vom Menschen verursacht. Mit einer verbesserten Technik, ausgereifteren Sensoren und weiterentwickelten Systemen bin ich überzeugt, dass das automatisierte Fahrzeug die Sicherheit deutlich erhöhen wird."

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Von Franziska Kaindl

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