Future Bus: Der Bus der Zukunft braucht keinen Fahrer

Mercedes-Benz zeigt seinen "Future Bus" mit automatischem CityPilot.
 ©Daimler

Auf der Bus2Bus-Konferenz stellt Daimler seinen ersten autonom fahrenden Stadtbus vor. Der „Future Bus“ zeigt eine neue Vision des öffentlichen Nahverkehrs.

Wie sieht der Bus im Jahr 2025 aus? Welche Themen treiben die Entwicklung voran? Wie können Technologie-Innovationen, Infrastruktur-Konzepte und neue Services zukünftige Kundenansprüche zielgenau bedienen? Diese Fragen stellen sich die Veranstalter des so genannten Future Forum auf dem Bus2Bus Kongress in Berlin (25.-26.April). Dabei stehen die Themen „Nachhaltige Mobilität“, „Autonome Fahrkonzepte“ und „Innovative Services“ im Vordergrund.

CityPilot ermöglicht autonomes Fahren

Im Bereich autonomer Fahrkonzepte sorgt Mercedes-Benz mit seinem spektakulären Exponat „Future Bus“ für ausreichend Gesprächsstoff. Der Stadtbus ist mit einem „CityPilot“ ausgestattet, der autonomes Fahren ermöglicht. Durch eine Vielzahl an Kameras und Radarsystemen erkennt der Bus, ob eine Strecke sich für eine automatisierte Fahrt eignet und signalisiert es entsprechend dem Fahrer. Dieser kann per Knopfdruck den CityPilot aktivieren, doch auch jederzeit wieder eingreifen. Die Technik des CityPilot im Future Bus basiert auf dem 2014 vorgestellten autonom fahrenden Lkw Mercedes-Benz Actros

Hindernisse werden problemlos erkannt

Daimler hat die Technologie jedoch für den spezifischen Einsatz in einem Stadtbus entscheidend weiterentwickelt und mit zahlreichen Funktionen ergänzt. So kann der Bus eigenständig Ampeln erkennen und mit ihnen kommunizieren, Kreuzungen überqueren und Tunnel durchfahren. Zudem erkennt er Hindernisse und vor allem Fußgänger auf der Fahrbahn, bremst selbstständig, fährt automatisch an Haltestellen heran, öffnet und schließt dort die Türen. 

Diese Disziplinen absolvierte der Future Bus bei seiner Weltpremiere auf einer knapp 20 km langen Strecke in Amsterdam, einem Teilstück der längsten BRT-Linie Europas. BRT steht für Bus Rapid Transit und ist mit engen Kurven, Tunnels und zahlreichen Haltestellen versehen. Der Bus meisterte souverän die Anforderungen bei einer Geschwindigkeit bis zu 70 Stundenkilometern auf freier Strecke. Somit ist es der weltweit erste Stadtbus, der im realen Verkehrsgeschehen automatisiert gefahren ist

Völlig neues Designkonzept

Doch der Bus zeigt vielmehr als nur ein Konzept fürs autonome Fahren. Das Daimler-Team hat dafür eine eigene Vision für den öffentlichen Personennahverkehr entworfen, die mit Konventionen bricht. So weist Mercedes durch asymmetrische Linienführung und ein offen gestaltetes Interieur völlig neue Wege im Design von Stadtbussen. Zum Beispiel ist der Innenraum des der rund zwölf Meter langen Busses in unterschiedliche Zonen eingeteilt, abhängig der Verweildauer. In Fahrernähe ist der Bereich „Service“ angesiedelt, in der Mitte in Türnähe der Bereich „Express“ für kurze Strecken mit Schwerpunkt auf Stehplätze und schnellen Fahrgastfluss und hinten befindet sich die „Lounge“ für längere Fahrten. WLAN und moderne LED-Beleuchtungen sind ebenso selbstverständlich wie das überdimensionale Info-Display für die Passagiere und ein elektronisches Ticketsystem, das den Fahrer entlastet.

von Julia Gershovych

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