Tempo 130 auf Autobahnen: Tempolimit-Befürworter erzielen großen Erfolg

Der Verkehrssicherheitsrat spricht sich für ein generelles Tempolimit auf Autobahnen aus.
 ©picture alliance/Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

In der Diskussion um ein generelles Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen hat sich nun ein großer Auto-Verband für die Geschwindigkeitsbegrenzung ausgesprochen.

  • Auf den Bundesautobahnen könnte bald ein generelles Tempolimit eingeführt werden.
  • Über diese Entscheidung wird auch in der Politik kontrovers diskutiert.
  • Jetzt hat sich ein wichtiger Automobil-Verband für die Geschwindigkeitsbegrenzung ausgesprochen.

Bis zur Einführung eines generellen Tempolimits von 130 km/h auf Deutschlands Autobahnen scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Befürworter für die Geschwindigkeitsbegrenzung haben nun einen wichtigen Verbündeten gewinnen können.

Deutscher Verkehrssicherheitsrat ist für ein generelles Tempolimit

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) hat sich nun ebenfalls für das Tempolimit* von 130 km/h ausgesprochen. In einem vom DVR veröffentlichten Beschluss heißt es, dass die Autobahnen zwar verhältnismäßig als sicherster Straßentyp gelten, aber aufgrund der hohen Geschwindigkeiten der Fahrzeuge Unfälle umso schwerwiegendere Folgen hätten. Durch das generelle Tempolimit soll die Zahl der Todesfälle auf den Autobahnen sinken.

Der Präsident des DVR, Walter Eichendorf erklärt auf der Webseite: "Die Strategie des DVR ist die Vision Zero (Das Ziel von 0 Verkehrstoten; Anm. d. Red.). Demnach ist es unsere Aufgabe, uns für all die Maßnahmen einzusetzen, die Verkehrsunfälle mit Getöteten und Verletzten verhindern. Dazu zählt auch das generelle Tempolimit auf Bundesautobahnen."

Der Beschluss setzt sich aus drei übergeordneten Teilen zusammen:

  • Die Einführung des generellen Tempolimits auf den Bundesautobahnen von 130 km/h.
  • Verstärkter Einsatz von intelligenter Verkehrsbeeinflussung: Je nach situativen Bedingungen, etwa bei Witterung, Baustellen, Unfällen soll die zulässige Höchstgeschwindigkeit angepasst werden können.
  • Möglichkeit, die zulässige Höchstgeschwindigkeit in Ausnahmefällen mit besonderer Begründung anheben zu können.

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Beschluss des DVR hat viel politisches Gewicht

Bevor der DVR zu diesem Entschluss kam, soll es laut einer Sprecherin lange und kontroverse Diskussionen mit verschiedenen Experten gegeben haben (via Tagesschau). Insgesamt sollen die Gespräche ein Jahr lang gedauert haben. Der DVR setzt sich aus Vertretern von über 200 wichtigen Automobil-Verbänden zusammen. Zu den Mitgliedern zählen auch der ADAC*, der Verband der Automobilindustrie sowie die für den Verkehr zuständigen Ministerien der Bundesländer. Aus diesem Grund hat die Entscheidung des DVR viel Gewicht in der Diskussion um das Tempolimit.

Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Kirsten Lühmann, glaubt, dass der DVR nun einen Umdenkprozess einleiten könne. "Die Kraft, die von einem Tempolimit überzeugt werden müsste, ist die CSU", erklärt Lühmann gegenüber dem Spiegel.

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ök

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