Das Model S von Tesla wurde von der Liste förderfähiger Elektroautos gestrichen. Angeblich bot der Autobauer ein Basismodell an, das gar nicht zu kaufen war.
Noch in diesem Jahr erhalten Käufer eines förderfähigen Elektroautos eine Prämie von 4.000 Euro vom Staat. Diese wird zur Hälfte vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und vom jeweiligen Autohersteller getragen.
Dazu darf das erworbene E-Fahrzeug allerdings nicht mehr als 60.000 Euro kosten. Tesla wird nun beschuldigt, ein Basismodell angeboten zu haben, das preislich unter die Grenze fällt, jedoch überhaupt nicht zu erwerben ist - nur um den Umweltbonus abzuräumen.
"Auto Bild" macht den Test: Betrug aufgedeckt?
"Auto Bild" will den Tricksereien von Tesla auf die Schliche gekommen sein, als sich Redakteure online ein Basismodell bestellten. Anschließend meldete sich ein Tesla-Mitarbeiter telefonisch, um zu erklären, dass es das Model S 75D nicht ohne Extras gäbe. Angeblich gehe es nur darum "den Umweltbonus mitzunehmen".
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So gehören zu der Sonderausstattung, die im Basismodell nicht vorhanden ist, wichtige Elemente wie eine Rückfahrkamera, der Spurenhalteassistent oder Parksensoren. Dieses Komfortpaket lässt sich für 13.101 Euro brutto dazukaufen - das sei aber optional. Laut "Auto Bild" sollen sich auch schon andere Kunden beschwert haben, dass Bestellungen des Model S 75 D ohne Extras storniert oder zum Basispreis - aber mit Komfortausstattung - geliefert worden seien.
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BAFA reagiert - Tesla wehrt sich gegen Anschuldigungen
Nun reagierte das BAFA auf die Vorwürfe und strich das Tesla-Fahrzeug von der Liste förderfähiger Autos. Außerdem prüfe man andere Schritte.
Eine Tesla-Sprecherin hingegen wies in einem Statement die Anschuldigungen zurück. So könne jeder in Deutschland ein Tesla Model S-Basismodell ohne Komfortpaket bestellen. Solche Autos seien auch schon an Kunden ausgeliefert worden. Zudem hält der Autohersteller entgegen, dass die Preisgrenze zur Umweltprämie mit Absicht von der deutschen Regierung so festgelegt wurde, dass Tesla-Modelle an der Qualifikation scheiterten. Tesla plante deshalb, sich an die EU-Handelskommission zu richten, weil dieses Vorgehen gegen EU-Vorschriften verstoße.
Stattdessen einigte man sich auf einen Kompromiss, der es Tesla erlaubte ein Modell anzubieten, das für den Umweltbonus infrage kommt. Kunden könnten das E-Fahrzeug auf Wunsch nachträglich upgraden.
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Von Franziska Kaindl