Theoretische Prüfung: Immer mehr Fahrschüler fallen durch

Die Zahl vermasselter Theorieprüfungen steigt stetig an.
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Die Zahl verhauener Theorieprüfungen steigt stetig an. 2016 fielen allein in NRW 125.000 Fahrschüler durch. Woran liegt das? Sind die Prüfungen schwerer geworden? 

Früher war alles besser, heißt es ja oft. Darüber lässt sich sicher streiten. Anscheinend waren aber zumindest Theorieprüfungen in der Vergangenheit einfacher - oder Fahrschüler besser vorbereitet. Anders lässt sich wohl nicht erklären, warum die Zahl der Führerscheinanwärter, die durch die theoretische Prüfung rasseln, seit 2014 kontinuierlich ansteigt. In Nordrhein-Westfalen waren es im vergangenen Jahr rund 125.000 - von insgesamt 375.000 abgelegten Prüfungen.

Theorieprüfung verhauen: Was sind die Gründe?

Laut des Berichts in der Westfälischen Rundschau schafften 32,9 Prozent der Prüflinge in NRW die Theorie nicht beim ersten Versuch. 2015 hatte die Zahl noch bei 31,3 und 2014 bei 30,3 Prozent gelegen. In Sachsen-Anhalt war die Zahl mit 43,5 Prozent nicht bestandener Prüfungen 2016 sogar noch höher, in Hessen mit 29,3 Prozent im bundesweiten Vergleich am niedrigsten, in Bayern mit 33,6 Prozent etwas darüber. Die genauen Zahlen für jedes Bundesland lassen sich beim Kraftfahrtbundesamt einsehen.

Doch woran ist dieser deutliche Abwärtstrend festzumachen? Ein wesentliches Problem seien die neuen 15 Sekunden langen Videos, die seit 2014 fester Bestandteil der Prüfungen sind. Der Fahrschüler bekommt dabei alltägliche Verkehrssituationen vorgeführt und muss anschließend entsprechende Fragen beantworten. "Die Anforderungen steigen damit. Das kann man nicht auswendig lernen", sagt Friedel Thiele vom Fahrlehrer-Verband Westfalen.

Ideale Vorbereitung mit Lern-App

Die Prüfungen sind also tatsächlich schwieriger geworden. Es gibt aber noch ein zweites Problem. Es liegt in der Kommunikation zwischen Schüler und Lehrer beziehungsweise Sprachdefiziten begründet. Vielen aus dem Ausland kommenden Fahrschülern fallen die Prüfungen aufgrund von Sprachproblemen so schwer. Außerdem ändert sich auch die Zusammensetzung des amtlichen Fragenkatalogs immer mal wieder. Seit 1. April 2017 sind bei den Fragen einige Veränderungen in Kraft, auf die sich Fahrschüler dank einer Lern-App aber auch sehr gut vorbereiten können.  

Führerscheinprüfung: Die meisten Autofahrer würden heute durchfallen

Nicht zuletzt ändern sich teilweise auch die Verkehrsregeln an sich. Ein 2014 von der Augsburger Allgemeinen interviewter Fahrlehrer schätzte damals, dass 90 Prozent der Autofahrer ihren Führerschein deswegen heute ebenfalls nicht mehr schaffen würden. Gott sei Dank muss man den Lappen nur einmal machen, werden sich jetzt die meisten denken. Und das sollte Ansporn genug für die zukünftigen Autofahrer sein.  

Um die hohen Durchfallquoten zu senken, empfiehlt der Fahrlehrer-Verband übrigens den Führerschein ab 17. Die Begleitung durch Erwachsene steigere bei den jungen Fahranfängern die Motivation, wodurch wiederum die Durchfallquote niedriger sei.

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