Coronavirus in Deutschland: Die Zahlen steigen wieder. Einer ganzen Region droht der Lockdown. Für Schüler in NRW gibt es eine gute Nachricht. Alle Infos im News-Ticker.
- In Deutschland steigen seit Monaten erstmals wieder die Zahl der Corona-Neuinfektionen (Update vom 20. Juni; 8.29 Uhr).
- NRW erlaubt Abi-Partys unter bestimmten Voraussetzungen (Update vom 20. Juni; 9.03 Uhr)
- Hier finden Sie die grundlegenden Fakten zum Coronavirus* sowie die aktuellen Fallzahlen in Deutschland als Karte*. Derzeit gelten zudem folgenden Empfehlungen zu Corona-Schutzmaßnahmen*. Alle Infos zum Thema gibt es auch auf unserer Facebook-Seite Corona-News.
+++ Dieser Ticker ist beendet. Alle aktuellen Informationen zur Corona-Lage in Deutschland finden Sie in unserem neuen News-Ticker. +++
Update vom 20. Juni, 15.53 Uhr: In Deutschland sind laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) in den vergangenen sieben Tagen neben dem Kreis Gütersloh (NRW) in Verden (Niedersachsen), Magdeburg (Sachsen-Anhalt), Berlin und Warendorf (NRW) viele Neuinfektionen gemeldet worden.
Coronavirus in Deutschland: Polizei räumt Düsseldorfer Altstadt
Update vom 20. Juni, 15.34 Uhr: Die Stadt Düsseldorf hat Bereiche in der Düsseldorfer Altstadt räumen lassen, berichtet Deutschlandfunk.de. Abstand halten war am Freitagabend im beliebten Ausgehviertel nicht möglich. Zu viele Menschen seien unterwegs gewesen. Die Polizei habe dem zuständigen Ordnungsdienst Amtshilfe geleistet, heißt es dort weiter. Störungen habe es laut Polizei keine gegeben.
Nach Corona-Ausbruch in Fleischfabrik: Zahl der positiven Tests steigt auf mehr als 1000
Update vom 20. Juni, 15.23 Uhr: Der Corona-Ausbruch bei der Fleischfabrik Tönnies weitet sich immer mehr aus. Bislang wurden 1029 Tönnies-Mitarbeiter positiv getestet. Der Kreis Gütersloh und der Arbeitsschutz mussten sich den Zugriff auf die Personalakten der Firma Tönnies verschaffen.
Coronavirus in Deutschland: Droht Lockdown nach dem massiven Corona-Ausbruch
Update vom 20. Juni, 9.54 Uhr: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) schließt nach dem massiven Coronavirus-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies mit Hunderten Infizierten einen regionalen Lockdown nicht mehr aus. Das Infektionsgeschehen könne noch lokalisiert werden. „Sollte sich dies ändern,
kann auch ein flächendeckender Lockdown in der Region notwendig werden“, sagte Laschet am Freitagabend in Düsseldorf. Er sprach von einem massiven Ausbruchsgeschehen: „Das größte, bisher nie dagewesene Infektionsgeschehen in Nordrhein-Westfalen.“
Nach Auftreten des Virus in dem Tönnies-Werk ist im Kreis Gütersloh bereits die Schließung von Schulen und Kitas angeordnet worden. Einen Lockdown will der Kreis nach bisherigen Angaben aber mit diesen und weiteren Maßnahmen abwenden. Am Freitagabend gab er bekannt, dass sämtliche Mitarbeiter am Standort Rheda-Wiedenbrück in Quarantäne müssen. Das betreffe auch die Verwaltung, das Management und die Konzernspitze, teilte der Kreis Gütersloh am Freitagabend mit.
Das NRW-Landeskabinett will sich am Sonntag in einer Sondersitzung mit dem Corona-Ausbruch bei Tönnies beschäftigen. Dort werde die Landesregierung die Lage erneut bewerten, sagte Laschet.
Corona in Deutschland: NRW erlaubt Abi-Feiern
Update vom 20. Juni, 9.03 Uhr: Abitur oder Abschlussprüfung trotz Corona in der Tasche - aber keine Party? NRW hat seine Corona-Verordnung eigens abgeändert und erlaubt nun auch „ausschließlich interne und jeweils einmalige selbst organisierte Feste von Schulabgangsklassen oder -jahrgängen außerhalb von Schulanlagen und Schulgebäuden“, wie im §13 unter der der Überschrift „Veranstaltungen und Versammlungen“ heißt.
Abschluss- und Abi-Partys sind demnach wieder erlaubt. Allerdings nur die Mitglieder der Abschlussjahrgänge - also keine Eltern oder Verwandschaft. Minderjährige müssen eine Einverständniserklärung ihrer Erziehungsberechtigten mitbringen. Jede Party muss mindestens zwei Tage vorher bei den Gesundheitsbehörden angemeldet werden. Diese können die Feiern bei einem lokalen Corona-Ausbruch auch verbieten.
Coronavirus in Deutschland: Zahl der aktiven Corona-Fälle steigt weiter
Update vom 20. Juni, 8.29 Uhr: Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 601 neue Fälle (Datenstand 20. Juni; 8.37 Uhr). Am Vortag waren es noch 770 Corona-Fälle. Zuletzt war der Wert am 20. Mai so hoch (797 Neuinfektionen). „Die Zunahme der Fallzahlen gegenüber dem Vortag ist insbesondere auf größere Ausbrüche in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Berlin zurückzuführen“, hieß es vom RKI.
- Nach RKI-Angaben gibt es derzeit 5.552 aktive Covid-19-Fälle in Deutschland.
- 189.135 Coronavirus-Infektionen wurden bisher in Deutschland registriert.
- 8.883 Menschen starben in Zusammenhang mit Covid-19. Darunter sind elf Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.
- 174.700 Corona-Patienten sind nach RKI-Schätzung genesen.
Die Reproduktionszahl - kurz R-Wert - lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 19. Juni, 0.00 Uhr bei 1,06 (Vortag: 0,86).
Nach RKI-Schätzungen stieg demnach das 7-Tage-R auf 1,17 (Vortag: 1,0). Der 7-Tage-R-Wert spiegelt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Dass die geschätzten Reproduktionszahlen (R-Wert und 7-Tages R-Wert) leicht über 1 liegen zeige, dass die Anzahl der Neuerkrankungen momentan nicht weiter zurückgehe, hieß es vom RKI.
Dies hänge mit den lokalen Häufungen zusammen. „Da die Fallzahlen in Deutschland insgesamt auf niedrigem Niveau liegen, beeinflussen diese Ausbrüche den Wert der Reproduktionszahl relativ stark.“ Ein genereller Anstieg sei daraus bisher nicht abzuleiten.
Die Zahl der aktiven #Coronavirus-Fälle ist laut RKI-Daten seit 2 Monaten mit bemerkenswerter Stetigkeit rückläufig. Ausreißer nach oben währten jeweils nur einen Tag lang.
— Olaf Gersemann (@OlafGersemann) June 20, 2020
Nach dem #Toennies-Schocker aber steigt die Zahl der aktiven Fälle nun schon den 3. Tag in Folge.@welt pic.twitter.com/vhkF33wtiZ
Coronavirus: Hotspots in Deutschland drohen drastische Konsequenzen
Update vom 19. Juni, 20.16 Uhr: Deutschland schien die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen, doch die erneuten Ausbrüche in Berlin-Neukölln, Rheda-Wiedenbrück, Göttingen, Augsburg oder Kassel verdeutlichen eindrucksvoll, „dass die Pandemie nicht vorbei ist“, wie Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann (SPD) erklärte.
Allen voran die beiden erstgenannten Situationen in den Berliner Wohnblöcken und der Tönnies-Fabrik machen sich unterdessen auch in der bundesweiten Statistik bemerkbar. So kommt Berlin in den letzten fünf Tagen mittlerweile auf 1,8 Fälle pro 100.000 Einwohnern und Nordrhein-Westfalen auf 1,0. Der deutsche Durchschnitt liegt nach neuesten Angaben bei 0,6. Das kleinste Bundesland, das Saarland, steht aktuell bei nur 0,04 Infektionen pro 100.000 Menschen.
Am prekärsten ist die Lage derweil im Kreis Gütersloh, wo in Rheda-Wiedenbrück der Tönnies-Skandal ein immer größer werdendes Ausmaß einnimmt. Der Landkreis meldete in den letzten sieben Tagen mehr Corona-Fälle als elf Bundesländer zusammen.
Gemeldete #Coronavirus-Fälle in den letzten 7 Tagen:
— Olaf Gersemann (@OlafGersemann) June 19, 2020
Baden-Württemberg
+ Brandenburg
+ Bremen
+ Hamburg
+ Mecklenburg-Vorp.
+ Rheinland-Pfalz
+ Saarland
+ Sachsen
+ Schleswig-Holstein
+ Sachsen-Anhalt
+ Thüringen
= 591
Kreis Gütersloh
= 661
Quellen: RKI, @risklayer@welt pic.twitter.com/akkQiLvBdP
Update vom 19. Juni, 19.32 Uhr: Auch in Bayern ist Covid-19 noch nicht gebannt. In Augsburg gab es nun einen neuen Corona-Ausbruch.
Update vom 19. Juni, 15.50 Uhr: Der erneute Corona-Ausbruch in Göttingen mit einer Quarantäne für einen gesamten Gebäudekomplex stellt die betroffenen Bewohner und die Stadt vor große Herausforderungen. „Wir müssen jetzt hoffen, dass alle in dieser Ausnahmesituation einen kühlen Kopf bewahren“, sagte Christian Hölscher von der Jugendhilfe Göttingen am Freitag. Es handele sich um eine völlig neue einschneidende Situation.
Innerhalb von zwei Tagen seien knapp 120 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt worden, teilte die Stadt am Freitag mit. Nach Bekanntwerden der neuen Infektionswelle hatten die Behörden die Wohnanlage in der Innenstadt am Donnerstag vollständig unter Quarantäne gestellt und abgeriegelt. Rund 700 Bewohner sind betroffen.
Corona in Deutschland: Massenausbruch in Schlachterei
Update vom 19. Juni, 13.15 Uhr: Nach Hunderten von Corona-Fällen im Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück werden Auswirkungen auch in angrenzenden Regionen deutlich. In der kreisfreien Stadt Hamm wurden drei Schulklassen in Quarantäne geschickt, weil unter den Schülern drei positiv auf Corona getestete Kinder von Tönnies-Mitarbeitern seien. Das teilte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann am Freitag in Hamm mit.
Betroffen von der Quarantäne sind laut Mitteilung eine Grund-, eine Real- und eine Hauptschule. Wieviele Tönnies-Mitarbeiter mit ihren Familien genau in Hamm wohnen, sei offen - die Stadt vermutet 50 bis 100.
Bereits am Mittwoch hatte die Stadt Oelde im Kreis Warendorf Schulen und Kitas vorsorglich geschlossen. Am Montag soll der Betrieb wieder aufgenommen werden. Laut Mitteilung der Stadt liegen jetzt Informationen zu rund 40 Tönnies-Mitarbeitern vor, die in Oelde wohnen. Die Kinder dieser Familien sollen vom Schul- und Kitabesuch ab Montag befreit werden.
Corona in Deutschland: Sprunghafter Anstieg der Infektionen in Berlin - nächstes Hochhaus betroffen
Update vom 19. Juni 2020, 9.10 Uhr: Nachdem sich die Zahl der Neuinfektionen in der vergangenen Woche auf einem stabilen Wert zwischen etwa 200 und 300 eingependelt hatte, scheint diese nun wieder leicht zu steigen. Wie das Robert Koch-Institut am Freitagmorgen erklärt, wurden in den vergangenen 24 Stunden 770 Neuinfektionen registriert.
379 Infektionen wurden aus NRW gemeldet, vermutlich könnte dies mit dem Massenausbruch in Gütersloh zusammenhängen. 128 Infektionen zählt Berlin, 63 Neuinfektionen wurden aus Hessen gemeldet.
Ob die hohe Zahl der Neuinfizierten in Berlin mit einer Demo am 31. Mai zusammenhängen könnte, ist noch nicht bekannt. Dort hatten sich rund 400 Boote und 3.000 Menschen auf der Spree versammelt.
Ein weiterer neuer Corona-Hotspot ist in Oberbayern hinzugekommen: Eine Besucherin aus Franken wird zur Superspreaderin - sogar die Polizei ist eingeschalten*.
Corona in Deutschland: Nächster Ausbruch in Hochhaus - diesmal in Hessen
Update vom 18. Juni 2020, 21.52 Uhr: In einem weiteren Wohnhaus - diesmal in Kassel - haben sich mindestens 20 Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Coronavirus infiziert. Darunter sind auch zwei Grundschulkinder. Am Freitag (19. Juni) bleibt ihre Schule und ein Hort deshalb aus Sicherheitsgründen geschlossen. Die Schule befindet sich im Stadtteil Bettenhausen. Weitere Menschen würden getestet werden, hieß es. Die Stadt kündigte für Freitagvormittag eine Pressekonferenz an.
Corona/Deutschland: Neuer Ausbruch in Göttingen - Hunderte betroffen
Update, 21.20 Uhr: Erhebliche Fortschritte bei der Suche nach einem Coronavirus-Medikament in Deutschland. Marburger Forscher erzielen bei der Behandlung einer Covid-19-Patientin* einen „bemerkenswerten“ Erfolg.
Update, 20.45 Uhr: Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) befindet sich die Reproduktionszahl auf dem Vortagsniveau. In Zahlen bedeutet dies, dass der Wert aktuell bei 0,86 liegt. Im Durchschnitt steckt ein Infizierter also weniger als einen weiteren Menschen an.
Anders sieht es da bei dem vom RKI vorgelegten Sieben-Tage-R aus. Inzwischen ist der Wert wieder deutlich angestiegen und liegt derzeit bei 1,0. Am Vortag war dieser noch bei 0,89 gelegen. Da sich das Sieben-Tage-R auf einen längeren Zeitraum bezieht, unterliegt es somit auch weniger tagesaktuellen Schwankungen.
Corona/Deutschland: Virus trifft Berlin heftig - neuer Ausbruch in Göttingen - Hunderte betroffen
Update, 18.50 Uhr: Einzig der Begriff ruft in der Corona-Krise in Deutschland schon große Sorgen hervor: die zweite Welle. China erlebt diese in der Coronavirus-Pandemie gerade - und riegelt deshalb einen ganzen Bezirk nahe der Millionenstadt Peking ab.
Update, 14.48 Uhr: Sieht so unsere Zukunft aus? Das dürften sich einige beim Anblick von Bildern aus Düsseldorf und Köln fragen.
Am Düsseldorfer Flughafen werden derzeit Roboter getestet, die sich um die Desinfektion kümmern:
Konzertfreunden dürfte bei einem Blick in die Kölner Lanxess-Arena das Herz höher schlagen - oder auch aussetzen. Hier werden - vor einem Konzert von Vincent Weiss - Sitzgelegenheiten mit Abstand und Plexiverglasung eingerichtet.
Coronavirus in Deutschland: Infektionsgeschehen ruhig - doch RKI-Zahlen dürften sich ändern
Update, 14.28 Uhr: Insgesamt zeigt sich das Infektionsgeschehen in Deutschland weiter ruhig, wie die dpa berichtet - doch die offiziellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts dürften sich in den nächsten Tagen ändern.
Unter den zuletzt von den Gesundheitsämtern erfassten 589 Neuinfektionen befinden sich nämlich noch nicht alle der - inzwischen landläufig als Massenausbrüche bezeichneten - Fallhäufungen in Berlin, Göttingen und Gütersloh (Westfalen), die im Zusammenhang mit zwei unter Quarantäne stehenden Hochhäusern sowie der Fleischproduktion Tönnies stehen. Eine Aussage in Bezug auf den Fall in dem Schlachtbetrieb bereitet zudem NRWs Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) Probleme.
Leicht erhöhte Fallzahlen weisen außerdem Verden, Greiz, Magdeburg und Warendorf auf. Aber es gibt auch weitere gute Nachrichten: In 142 (von 412) Landkreisen in Deutschland gab es gar keine Neuinfektionen innerhalb der letzten Woche.
Corona in Deutschland: 700 Menschen in Göttingen unter Quarantäne gestellt
Update, 12.09 Uhr: Nach 100 weiteren bekannten Neuinfektionen in einem Göttinger Hochhaus wurde eine sofortige Quarantäne für alle Bewohner angeordnet. Es sollen etwa 700 Menschen von der Maßnahme betroffen sein.
Corona in Deutschland: Betrug mit Schutzartikeln beschäftigt Behörden und Justiz
Update, 09.47 Uhr: Die Corona-Krise bringt auch neue Formen des Verbrechens hervor. Alleine in Bayern wurden 771 Verfahren wegen Corona-Betrugs eingeleitet - darunter fallen Erpresser-Mails, aber ebenso bezahlte, aber nicht gelieferte Waren zum Schutz gegen das Coronavirus. Ein besonders dreister Corona-Betrugsfall beschäftigt die Justiz in München*, wie tz berichtet.
Corona in Deutschland: R-Wert sinkt wieder unter die Marke von 1,0
Update vom 18. Juni, 7.45 Uhr: Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 580 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 187.764 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI meldete (Datenstand 18.6., 0.00 Uhr).
8856 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 26 im Vergleich zum Vortag. Etwa 174.100 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, sank nach RKI-Schätzungen unter die kritische Marke von 1,0 auf 0,86.
Corona in Deutschland: 370 Berliner Haushalte in Quarantäne - Ampel springt auf rot
Update vom 17. Juni, 19.53 Uhr: Die Berliner Corona-Ampel zeigt beim Indikator „R-Wert“ Rot an: Die Reproduktionszahl lag am Mittwoch (17. Juni) bei 1,23 und somit zwar niedriger als der Wert von 1,49 am Dienstag (16. Juni), jedoch lag er insgesamt dreimal in Folge über 1,2. Insgesamt ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Berlin um 73 auf 7474 gestiegen.
Grün blieb die Ampel stattdessen bei der Zahl der Neuinfektionen pro Woche. Sie liegt unverändert bei 8,78. Genauso wie der Anteil der Plätze, die auf Intensivstationen für Covid-19-Patienten benötigt werden: Derzeit sind dies 3,6 Prozent. Wenn zwei der drei Indikatoren auf der Corona-Ampel Gelb zeigen, müssen Maßnahmen vorbereitetet werden. Maßnahmen zur Eindämmung der Infektion müssen erst umgesetzt werden, wenn sie zweimal Rot anzeigt.
Corona/Deutschland: Ausbruch in Berlin: 370 Haushalte in Quarantäne - Infiziertenzahl steigt
Update vom 17. Juni, 15.53 Uhr: Weil sie die Quarantäneregeln missachtet haben, drohen rund 80 Menschen Ordnungswidrigkeits- und Strafverfahren.
Nach dem Tod einer mit dem Coronavirus infizierten 49-jährigen Frau hatten sie sich verbotenerweise zu einer Trauerfeier im niedersächsischen Nordenham getroffen. Wie der Landkreis Wesermarsch am Mittwoch mitteilte, waren darunter auch Personen, die vom Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt worden waren. „Dieses Fehlverhalten ist nicht akzeptabel“, sagte Landrat Thomas Brückmann (parteilos) mit Blick auf die Veranstaltung.
Corona in Deutschland: 370 Berliner Haushalte in Quarantäne - Infizierten-Zahl steigt - Gesundheitsamt „ratlos“
Erstmeldung vom 17. Juni, 14.32 Uhr: Berlin - Von Ischgl in die Neuköllner Mietskasernen: So hat es der Bezirksbürgermeister umrissen. Das Coronavirus* greift nach den allgemeinen Lockerungen noch einmal um sich - und gipfelt in puncto Ausmaß in mehreren Wohnblöcken im Berliner Stadtteil Neukölln.
Die Zahl der Infizierten in den unter Quarantäne* gestellten Wohnblöcken mit rund 370 Haushalten ist weiter gestiegen. Inzwischen seien mit Stand Dienstagabend 70 Fälle bekannt, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) bei radioeins. Am Tag zuvor hatte der Bezirk von 57 Fällen gesprochen. Die Fälle seien auf die Haushalte verteilt, schilderte Hikel. Die Situation sei nicht einfach. In den Wohnungen leben teils bis zu zehn Menschen auf engem Raum zusammen.
Coronavirus in Deutschland: Ausbruch in Berlin-Neukölln - „Corona ist nicht vorbei“
In der Allgemeinbevölkerung lasse die Disziplin beim Einhalten der Corona-Regeln nach, moniert der SPD-Politiker: „Insofern ist es natürlich in der jetzigen Situation noch mal schwieriger, Menschen zu verdeutlichen, dass Corona eben nicht vorbei ist und dass auch das Einhalten von einer Quarantäne bedeutet, andere Menschen zu schützen.“
Coronavirus in Deutschland: 370 Haushalte unter Quarantäne - „stehen ein bisschen ratlos da“
Die vom Ausbruch betroffenen Gruppen seien sehr arme und zum großen Teil auch bildungsferne Menschen, die „uns sehr vertraut sind im Gesundheitsamt“, sagte Patrick Larscheid, Leiter des Gesundheitsamts Reinickendorf, im rbb-Inforadio. Sie seien schwer zu schützen. Manchen könne man die grundlegenden Dinge im Infektionsgeschehen schlicht nicht vermitteln. „Das ist die reale Arbeit in den Gesundheitsämtern, damit kämpfen wir und dem stehen wir auch ein bisschen ratlos gegenüber hier und da“, sagte Larscheid.
Der Corona-Ausbruch stellt alles in allem aber wohl eher kein Risiko für die Allgemeinbevölkerung dar. Trotz Querverbindungen in andere Bezirke sei die Wahrscheinlichkeit, dass ein berlinweites Problem entstehe, „nicht besonders groß.“
Larscheid begründete dies auch mit den Erfahrungen von den Ausbrüchen in Fleischzerlegebetrieben in anderen Bundesländern: Die Betroffenen dort hätten so abgeschottet gelebt, dass das Virus nicht übergeschwappt sei - ähnlich scheine es auch aktuell in Berlin zu sein. In Reinickendorf gibt es Corona-Fälle, bei denen Bezüge nach Neukölln vermutet werden.
Coronavirus in Deutschland: Nach Ausbruch in Berlin - Corona-App nur ein „Spielzeug für die digitale Oberschicht“?
Die neue staatliche Corona-Warn-App, die beim Nachverfolgen der Kontakte helfen soll, wertete Larscheid in Anbetracht des akuten Falls als „Spielzeug für die digitale Oberschicht“. Bei Gruppen wie den nun Betroffenen könne man sich davon keine Vorteile erhoffen.
as/dpa
Derweil spitzt sich die Corona-Lage in Brasilien zusehends zu. Das liegt auch an Präsident Jair Bolsonaro, der in der Krise einen schlechten Part abgibt.
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