Wie gefährlich sind Großveranstaltungen während der Corona-Pandemie? Eine Studie belegt nun einen enormen Anstieg an Corona-Infektionen und Covid-19-Todesfällen.
- Das Coronavirus* schränkt das öffentliche Leben weiterhin ein.
- Besonders Großveranstaltungen werden noch für eine längere Zeit untersagt sein.
- Eine neue Studie belegt, wie gefährlich Großveranstaltungen wie Sportevents in der Halle sein können.
- Hier finden Sie die grundlegenden Fakten zum Coronavirus* und die bisherigen Corona-News aus Deutschland. Außerdem bieten wir Ihnen in einer Karte die aktuellen Fallzahlen in Deutschland*. Derzeit gibt es die folgenden Empfehlungen zu Corona-Schutzmaßnahmen*.
Linz - Während Forscher händeringend nach einem Impfstoff* gegen das Coronavirus Sars-CoV-2* suchen, ist besonders auch die Frage wo und wie sich Menschen mit dem Virus anstecken von großer Bedeutung.
Auch Deutschland kämpft weiterhin mit Covid-19 - das beweisen die Kreise Gütersloh und Warndorf, die beide die Auswirkungen rund um den Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik Tönnies* zu spüren bekommen.
Besonders die Frage, wann Großveranstaltungen wie etwa Fußball- oder Basketballspiele wieder mit Fans stattfinden werden, drängt sich auf. Einige Fans sehnen Lockerungen* in diesem Bereich der Corona-Auflagen herbei. Eine aktuelle Studie macht darauf allerdings keine allzu großen Hoffnungen.
Coronavirus: Studie belegt verheerende Auswirkungen von Großveranstaltungen
Die Ökonomen Alexander Ahammer, Martin Halla und Mario Lackner der Universität Linz haben in ihrem Arbeitspapier „Mass gatherings contributed to early COVID-19 spread: Evidence from US sports“ (Massenversammlungen haben zur frühen Verbreitung von COVID-19 beigetragen: Beweise aus dem US-Sport“) aufgezeigt, welche Auswirkungen öffentliche Wettbewerbe auf die Ausbreitung des Coronavirus* Sars-CoV-2 haben. Die Arbeit ist in einer Dropbox öffentlich zugänglich.
Besonderes Augenmerk der Studie liegt auf Wettbewerben, die in der Halle ausgetragen werden. Grundlage für die Studie waren Daten von insgesamt 78 Spielen der National Basketball Association (NBA) und 57 der National Hockey League (NHL), die im Zeitraum vom 1. bis 11. März stattgefunden haben.
Bis der Spielbetrieb in den jeweiligen Ligen am 12. März abgebrochen wurde, so heißt es in der Arbeit, hätten pro Tag bis zu zwölf Spiele vor durchschnittlich 18.000 Zuschauern stattgefunden. Alle Spiele fanden in Hallen statt und zählen somit zu „Super-Spreading-Events“. Insgesamt wurden 242 Daten aus den umliegenden Regionen der Spielstätten untersucht.
Yes, we – @HallaMartin, Mario Lackner, and me – also wrote a #COVID19 paper. Ever wondered how much mass gatherings actually contributed to early spread of the virus? We look at county-level variation in NBA and NHL games, which comes exclusively from the leagues' schedules. /1 pic.twitter.com/qTdABjq1kT
— Alexander Ahammer (@AhammerAlex) June 12, 2020
Coronavirus: Studie zeigt, dass Massenversammlungen Zahl der Infektionen und Todefälle erhöht
„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass eine zusätzliche Massenversammlung in Form eines NBA- oder NHL-Spiels im Zeitraum zwischen dem 1. und 11. März die [...] Zahl der Covid-19-Fälle erhöhte [...]“, schreiben die drei Ökonomen in ihrer Arbeit.
So habe eine einzige Massenversammlung die Zahl der Corona-Infizierten* um 380 Menschen pro eine Million Einwohner erhöht. Umgerechnet ergibt das einen Anstieg von 13 Prozent. Auch die Zahl der Covid-19-Todesfälle stieg um 16 in die Höhe, was laut Studie einem Wert von 11 Prozent entspricht.
Besonders Fans von Hallensport wie Basketball dürfte diese Studie also keine große Hoffnung darauf machen, dass in naher Zukunft auch Zuschauer wieder live vor Ort dabei sein können.
Angesichts der verheerenden Folgen, die das Coronavirus weltweit nach sich zieht, ist es nicht verwunderlich, dass in Deutschland Großveranstaltungen noch in weiter Ferne liegen und Sportevents, die als Grundlage für die Studie verwendet wurden, noch ohne Fans stattfinden.
RKI und WHO wollen eine bedeutsame Entdeckung nicht wahrhaben. Eine Münchener Epidemiologin hatte bereits im Januar eine wichtige Erkenntnis gemacht.
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