Gewalt in den USA eskaliert: Lkw rast in Menschenmenge - Trump vorübergehend in Bunker gebracht

Der Afroamerikaner George Floyd stirbt bei einem Polizeieinsatz in Minnesota - es kommt USA-weit zu Protesten und Unruhen. Der News-Ticker.

  • Der 47-jährige Afroamerikaner George Floyd stirbt nach brutalem Vorgehen im Rahmen eines Polizeieinsatzes im Bundesstaat Minnesota. 
  • Ein Video, welches das Vorgehen der Beamten zeigt, hat in den USA einen Sturm der Entrüstung ausgelöst und für Proteste gesorgt. 
  • Präsident Donald Trump drohte den Demonstranten mit „der unbegrenzten Macht des Militärs“ - in zahlreichen Städten kam es zu Verletzten, zwei Menschen starben.
  • Dieser News-Ticker ist nun beendet. Alle aktuellen Entwicklungen nach dem Tod von George Floyd lesen Sie in unserem neuen Ticker.

Update vom 2. Juni: Auf Instagram setzen nun zahlreiche Stars ein Zeichen gegen Rassismus. Unter dem Hashtag „#blackoututesday protestieren unter anderem Jerome Boateng, Lena Meyer-Landrut, Stefanie Giesinger oder Rihanna

Update vom 1. Juni 2020, 7.39 Uhr: In der US-Metropole Minneapolis (Minnesota) ist am Sonntagabend offenbar ein Lkw in eine Menschenmenge gerast, die wegen des Todes von George Floyd demonstrierte. Gegen 18 Uhr (Ortszeit) fuhr das Fahrzeug über einen Highway, der offiziell wegen der Proteste gesperrt war. Die Menschen konnten dem Fahrzeug, das hupend durch die Menge fuhr, offenbar ausweichen. Laut Polizeiangaben wurde niemand verletzt.

Videoaufnahmen zeigen, wie Personen versuchten, den Fahrer aus dem Lkw zu ziehen, berichtet Bild.de. Dieser wurde von der Polizei verhaftet und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Noch ist unklar, warum der Mann in die Menschenmenge fuhr und wie er auf den abgesperrten Highway kam. 

Und auch in der US-Hauptstadt Washington zogen Demonstranten am Sonntagabend (Ortszeit) erneut vor das Weiße Haus. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. CNN vermeldete, dass US-Präsident Donald Trump bereits am Freitag wegen der Proteste vor seinem Wohnsitz für knapp eine Stunde in einen Bunker gebracht worden sei. 

Während die Proteste in den USA zunehmend eskalieren, gibt es auch weitere Konsequenzen für den Polizisten, der für den brutalen Vorfall hauptsächlich verantwortlich ist. Er verlor seinen Job, wurde wegen Mordes angeklagt und am Montag wurde nun zudem bekannt, dass seine Frau sich von ihm scheiden lässt.  

Auch in Deutschland wird gegen Polizeigewalt demonstriert. Nicht zu Unrecht, wie nun ein schockierender Vorfall aus dem Saarland zeigt: Bundespolizisten sollen an der Grenze brutal gegen einen 65-Jährigen vorgegangen sein - eine Kamera filmte mit.* Grünen-Politiker Cem Özdemir erwartet unterdessen nicht, dass die Eskalationen um die Polizeigewalt in den US-Staaten ein jähes Ende finden - im Gegenteil: Donald Trump persönlich werde sie weiter befeuern. Unterdessen wird in den USA aber eine Polizeireform geplant.

Proteste in den USA dauern an - Trump lobt Nationalgarden für ihren Einsatz

Update vom 31. Mai, 18.53 Uhr: Während die Proteste in den USA nach dem Tod von George Floyd eskalieren, lobte US-Präsident Donald Trump auf Twitter die Nationalgarden, die erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota mobilisiert wurden, um die Demonstrationen unter Kontrolle zu bringen - der zuständige Gouverneur sprach von 13.000 Einsatzkräften.

Trump gratulierte der Garde zu ihrem „super Job“ und fügte hinzu: „Die von der Antifa angeführten Anarchisten wurden schnell ruhig gestellt. Das hätte schon in der ersten Nacht geschehen sollen, dann hätte es keinen Ärger gegeben!“ 

Zudem kündigte Trump auf Twitter an, die Antifa-Bewegung in den USA als Terrororganisation einstufen. Weitere Einzelheiten nannte er nicht. Trump und andere US-Regierungsvertreter machen linksradikale Gruppen für die teils gewalttätigen Ausschreitungen in zahlreichen US-Städten verantwortlich, ohne jedoch Belege dafür zu liefern.

Gewalt in den USA eskaliert: Polizeiauto pflügt durch Menschenmenge - Trump droht mit „boshaften Hunden“

Update vom 31. Mai, 17.46 Uhr: Wegen der Proteste nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd wurden in mehr als 25 US-Städten Ausgangssperren verhängt. Das berichtet die britische Zeitung Telegraph. Betroffen sind demnach unter anderem Los Angeles, Chicago, San Francisco, Philadelphia und Miami.

Update vom 31. Mai, 16.08 Uhr: Auch international bekommt die „Black Lifes Matter“-Bewegung jetzt Unterstützung. So gingen unter anderem in London, Kopenhagen und in Berlin Menschen auf die Straße, um gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt zu demonstrieren.

Die Demonstration in Berlin richtete sich vor allem an die US-Botschaft:

Die Proteste in den USA gehen weiter - trotz der in vielen Metropolen verhängten Ausgangssperren. Es seien Polizeiautos in Brand gesetzt worden und Geschäfte geplündert, berichten Agenturen. In New York kam es zu einem schlimmen Vorfall: Amateurvideos im Netz zeigen, wie ein Polizeiauto durch eine Menschenmenge pflügt. In Minnesota sollen etwa 2500 Mitglieder der Nationalgarde zum Einsatz gekommen sein, insgesamt wurden 10.000 Einsatzkräfte mobilisiert.

Auch vor dem Weißen Haus kam es zu Protesten - und im Zuge dessen griff die Bürgermeisterin von Washington D.C. Präsident Donald Trump scharf an:

Sie machte auf Twitter darauf aufmerksam, dass die Polizei alle Bürger der Stadt beschützen würde, egal zu welchem politischen Lager sie gehörten. Dies war wohl eine Anspielung an Aussagen von Trump, der hatte erklärt: Falls Demonstranten über den Zaun des Regierungssitzes gekommen wären, hätten ihnen dort allerdings „boshafte Hunde und die bedrohlichsten Waffen“ gedroht, schrieb Trump am Samstag auf Twitter. Dann wären sie „mindestens schwer verletzt“ worden, warnte er. 

Dies erinnerte die Bürgermeisterin nach eigenen Worten an „Zeiten, als Weiße wirklich Hunde auf Schwarze hetzten“.

Nach dem Tod von George Floyd: Proteste in den USA gehen weiter - Trump stichelt gegen Demokraten

Update vom 31. Mai, 10.36 Uhr: Der Schalker Fußballprofi Weston McKennie hat mit einem Armband Solidarität zum verstorbenen George Floyd ausgedrückt. Sogar die „New York Times“ berichtet darüber.

Update vom 31. Mai, 09.44 Uhr: Die „Black Lives Matter“-Demonstrationen in den USA gehen weiter. Über Nacht werden in vielen amerikanischen Metropolen Ausgangssperren verhängt, um weitere Gewaltspiralen zu verhindern.

Bei US_Präsident Donald Trump kommt die Botschaft der Bewegung anscheinend nicht an. Ganz im Gegenteil: Auf Twitter reagiert er mit einem weiteren Tweet, der neues Öl ins Feuer gießt und noch mehr Menschen gegen sich aufbringt:

Er schreibt, die Nationalgarde sei in Minneapolis „freigelassen“ worden, um den Job zu übernehmen, den der demokratische Bürgermeister nicht tun konnte. Das hätte man schon vor zwei Tagen sollen, um zu verhindern, dass das Polizeihauptquartier zerstört werde. Die Nationalgarde „werde keine Spiele spielen“.

Während einige User auf Twitter ihm zustimmen, dass man früher auf die Proteste hätte reagieren sollen, wird eine andere Forderung immer lauter. Über 410.000 Mal wurde der Hashtag #trumpresignnow inzwischen genutzt - Trump solle jetzt zurücktreten, wird damit gefordert.

Mit welcher Gewalt auf die Proteste reagiert wird, zeigen unter anderem Bilder eines blutüberströmten Medienvertreters, der in Minneapolis nach Einsatz von Gummigeschossen und Tränengas verletzt worden sein soll.

Auch der Bruder des verstorbenen George Floyd erhebt weitere Vorwürfe gegen Trump. Im US-Magazin Buzzfeed berichtet er davon, dass seine Familie zwar tatsächlich vom US-Präsidenten angerufen worden war, wie Trump am Samstag in einer Pressekonferenz gesagt hatte. Dabei habe er zwar sein Beileid ausgesprochen, sich jedoch nicht anhören wollen, was der Bruder zu sagen hatte. Als er versucht habe zu sagen, dass er Gerechtigkeit wolle, sei er von Trump mehrfach abgewiesen worden, mit Worten ähnlich wie: „Ich will nicht hören, was du sagst.“

Nach Tod von George Floyd: Proteste in Minneapolis - 19-Jähriger tödlich verletzt

Update vom 30. Mai 21.35 Uhr: Die Demonstrationen nach dem Tod von George Floyd toben in den USA. Zwischenzeitlich ist die Zahl der dortigen Todesopfer auf zwei gestiegen. In beiden Fällen fielen Schüsse. 

In Oakland gerieten zwei Männer der Federal Protective Service unter Beschuss. Einer der Beamten verstarb an den Verletzungen (s. unten). Ein zweiter Todesfall ereignete sich in Detroit. Ein Verdächtiger soll aus einem fahrenden Wagen auf eine Gruppe Demonstranten gefeuert haben. In der Menge traf er unter anderem einen 19-Jährigen tödlich. Eine Sprecherin der Behörden teilte später mit, die Schüssen seien nicht aus einer Polizeiwaffe gekommen.

US-Präsident Donald Trump versucht indes den Unruhen auf seine Art Herr zu werden. Über Twitter meldete er sich vehement zu Wort. „Die liberalen Gouverneure müssen viel härter werden oder die Regierung wird einschreiten und tun, was getan werden muss“, droht er, „und das beinhaltet den Gebrauch der unbegrenzten Macht unseres Militärs und viele Verhaftungen.“ Der Bundesstaat Minnesota aktivierte nun die Nationalgarde.

Nach Tod von George Floyd: Schüsse auf Polizisten - Biden wirft Trump „aufwieglerische Tweets“ vor

Update vom 30. Mai, 14.45 Uhr: Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz haben in New York mehrere Tausend Menschen gegen Rassismus protestiert. In der Nacht zu Samstag kam es dabei in den Stadtteilen Manhattan und Brooklyn zu Ausschreitungen. Dem Fernsehsender CNN zufolge nahm die Polizei mindestens 72 Menschen fest. Auf beiden Seiten soll es Verletzte gegeben haben.

Viele Demonstranten trugen Plakate mit der Aufschrift „I can't breathe“ („Ich kann nicht atmen“). Das waren die Worte, die Floyd kurz vor seinem Tod zu den Polizisten sagte, die während der Festnahme in der Großstadt Minneapolis auf ihm knieten. Es war die zweite Nacht in Folge, dass es in New York zu Protesten kam. Eine Überwachungskamera fing die Szenen vor der Verhaftung von George Floyd ein.

Bürgermeister Bill de Blasio schrieb am späten Freitagabend auf Twitter, es gehe darum, „diese Situation zu deeskalieren und die Menschen sicher nach Hause zu bringen“. Er versprach eine „vollständige Überprüfung der Ereignisse“ und fügte an: „Wir wollen nie wieder eine solche Nacht erleben.“ Auch in anderen US-Städten kam es in der Nacht zu Samstag zu teils heftigen Protesten.

Nach Tod von George Floyd: Schüsse auf Polizisten - Biden wirft Trump „aufwieglerische Tweets“ vor

Update vom 30. Mai, 14.45 Uhr: Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA ist bei einer Protestdemonstration in Minneapolis auf Polizisten geschossen worden. Dies teilte Minnesotas Gouverneur Tim Walz am Samstag mit. "Hier geht es nicht um Georges Tod. Hier geht es um Chaos", sagte der Gouverneur mit Blick auf die Ausschreitungen in Minneapolis und anderen Städten.

Angesichts der Lage verkündete die Nationalgarde die Entsendung weiterer Einsatzkräfte nach Minneapolis und in die Nachbarstadt Saint-Paul. Insgesamt seien nun 1700 Soldaten vor Ort. US-Präsident Donald Trump hatte das Pentagon zuvor aufgefordert, weitere Armeeeinheiten in Alarmbereitschaft zu versetzen.

Trumps mutmaßlicher Herausforderer bei der Präsidentschaftswahl, Joe Biden, forderte einen entschlossenen Kampf gegen „systematischen Rassismus“ in den USA. „Durch unser Schweigen, durch unsere Selbstgefälligkeit sind wir Komplizen der Fortsetzung des Kreislaufs der Gewalt“, sagte er in einer Videobotschaft. „Leute: Wir müssen aufstehen. Wir müssen uns bewegen. Wir müssen uns ändern.“

In Anspielung auf die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump fügte er hinzu, in einer solchen nationalen Krise brauche Amerika keine „aufwieglerischen Tweets“, sondern „wirkliche Führung“.

Tod von George Floyd: Trump spricht von „Anarchie und Chaos“ - und ändert nun den Tonfall

Update vom 30. Mai, 8.50 Uhr: Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis haben die Proteste in der US-Großstadt trotz Ausgangssperre angedauert. Reporter des Senders CNN berichteten in der Nacht zu Samstag, weder Soldaten der Nationalgarde noch Polizisten seien zu sehen. An den Protesten beteiligten sich demnach Schwarze ebenso wie Weiße. Fernsehbilder zeigten, wie Demonstranten in der Stadt auf einer Schnellstraße marschierten. Sie trugen Schilder mit Aufschriften wie „Bin ich der nächste?“ und „Ohne Gerechtigkeit kein Frieden“.

Auch in anderen US-Städten kam es in der vierten Nacht in Folge zu Protesten, die vereinzelt in Gewalt ausarteten. In Atlanta griffen Demonstranten das Hauptquartier des Senders CNN an. Der Sender zeigte Live-Bilder aus der eigenen Zentrale, auf denen zu sehen war, wie Demonstranten von außerhalb Objekte auf Polizisten im Eingangsbereich des Senders warfen. Auch aus New York, Los Angeles, Dallas, Louisville und anderen Orten wurden Proteste gemeldet. Vor dem Weißen Haus in Washington versammelten sich ebenfalls Demonstranten. Einige von ihnen stießen Barrikaden um.

US-Präsident Donald Trump zeigte sich am Freitag zuversichtlich, dass die Nationalgarde weitere Ausschreitungen in Minneapolis verhindern werde. Trump sagte im Weißen Haus, er habe mit Angehörigen Floyds gesprochen. „Großartige Leute.“ Trump forderte zugleich ein sofortiges Ende der Ausschreitungen. Man könne nicht erlauben, dass die Lage weiter in „Anarchie und Chaos“ abgleite, sagte der Präsident. Er sprach von einer „furchtbaren, furchtbaren Situation“.

Trump hatte zuvor für eine Kontroverse gesorgt, als er auf Twitter mitteilte: „Habe gerade mit Gouverneur Tim Walz gesprochen und ihm gesagt, dass das Militär ganz an seiner Seite steht. Wenn es Schwierigkeiten gibt, werden wir die Kontrolle übernehmen, aber wenn die Plünderungen beginnen, beginnt das Schießen.“ Twitter versah den Tweet mit einem Warnhinweis, weil der Beitrag gegen das Verbot von Gewaltverherrlichung bei dem Dienst verstoße.

Mit seinem Satz zu möglichen Schüssen auf Plünderer zitierte Trump einen Satz aus dem Jahr 1967, mit dem der damalige Polizeichef von Miami ein hartes Vorgehen gegen die schwarze Bevölkerung angekündigt hatte. Trump relativierte seine Aussage am Freitag in einem weiteren Tweet. Er teilte mit, er habe nur gemeint, dass Plünderungen zu Waffengewalt führen könnten, was ein Fakt sei. Später sagte er, er habe das Ursprungszitat aus Miami gar nicht gekannt.

Fall George Floyd: Polizist des Mordes angeklagt

Einer der vier an dem Einsatz beteiligten Polizisten wurde am Freitag des Mordes angeklagt. In dem am Freitag veröffentlichten Haftbefehl hieß es, der Mann habe sein Knie insgesamt acht Minuten und 46 Sekunden auf den Nacken Floyds gedrückt. In den letzten zwei Minuten und 53 Sekunden habe Floyd keine Lebenszeichen mehr gezeigt. Polizisten müssten auf Basis ihrer Ausbildung wissen, dass diese Art des Festhaltens eines Verdächtigen grundsätzlich gefährlich sei.

Im Haftbefehl hieß es weiter, der Gerichtsmediziner gehe nach vorläufigen Erkenntnissen davon aus, dass Floyd nicht erstickt sei. Der 46-Jährige habe unter anderen gesundheitlichen Problemen gelitten, die gemeinsam mit der Festsetzung und möglichen Rauschmitteln in seinem Blut vermutlich zu seinem Tod geführt hätten. Dem Ex-Polizisten werden Mord und Totschlag vorgeworfen. Ihm drohen nach den Gesetzen in Minnesota insgesamt bis zu 35 Jahre Haft.

USA: Nach Tod von George Floyd - Ausgangssperre in Minneapolis

Update vom 29. Mai, 22.42 Uhr: In Minneapolis ist eine Ausgangssperre erlassen worden. In der Proklamation von Bürgermeister Jacob Frey hieß es, diese gelte jeweils in der Nacht zu Samstag und Sonntag von 20.00 Uhr (Ortszeit/3.00 Uhr MESZ) bis 6.00 Uhr. Begründet wurde die Ausgangssperre mit möglichen weiteren Unruhen.

Update vom 29. Mai, 20.51 Uhr: Einer der an dem brutalen Einsatz beteiligten und inzwischen entlassenen Polizisten ist wegen Mordes angeklagt worden. Alle notwendigen Beweise lägen nun vor, der Polizist sei festgenommen und werde wegen Mordes und Totschlags angeklagt, sagte der zuständige Bezirksstaatsanwalt Mike Freeman bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Die Fälle der anderen drei beteiligten Polizisten würden noch untersucht.

Minneapolis: New Yorks Gouverneur solidarisiert sich mit Demonstranten

Update vom 29. Mai, 20.33 Uhr: New Yorks demokratischer Gouverneur Andrew Cuomo spricht den Demonstranten seine Unterstützung aus. „Ich stehe - im übertragenen Sinn - auf der Seite der Demonstranten und ich denke, dass alle wohlmeinenden Amerikaner auf der Seite der Demonstranten stehen“, sagte Cuomo am Rande einer Pressekonferenz zur Corona-Krise in New York. „Genug ist genug. Dieses Land ist besser als das.“ Gewalt der Demonstranten oder kriminelle Handlungen wie Plünderungen unterstütze er allerdings nicht, betonte Cuomo.

Update vom 29. Mai, 19.56 Uhr: Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd in der US-Großstadt Minneapolis ist einer der an dem brutalen Einsatz beteiligten Polizisten festgenommen worden. US-Medien berichteten am Freitag übereinstimmend, es handle sich um den Polizisten, der sein Knie minutenlang an den Hals Floyds gedrückt hatte. Floyd hatte mehrfach um Hilfe gefleht, bevor er das Bewusstsein verlor, wie ein Video festgehalten hatte. Der 46-Jährige starb dann im Krankenhaus.

George Floyd/USA (Minneapolis): Obama: Rassismus dürfe nicht „normal“ sein

Update vom 29. Mai, 18.57 Uhr: Der frühere US-Präsident Barack Obama spricht sich gegen anhaltenden Rassismus und die Benachteiligung Schwarzer aus. Für Millionen Amerikaner sei es auch im Jahr 2020 noch „schmerzhaft und zum Verrücktwerden ‚normal‘, wegen ihrer Hautfarbe anders behandelt zu werden“, erklärte Obama via Twitter. Das sei der Fall im Umgang mit dem Gesundheitssystem, mit der Justiz oder auch nur beim Joggen oder beim Beobachten von Vögeln, erklärte Obama unter Anspielung auf Fälle, die jüngst für Aufsehen gesorgt hatten.

„Das darf in Amerika im Jahr 2020 nicht ‚normal‘ sein“, sagte Obama, der sich nur noch selten zu aktuellen politischen Themen äußert. Es sei nun die Aufgabe aller Amerikaner, aber insbesondere auch der Sicherheitskräfte, gemeinsam einen neuen Normalzustand zu schaffen, in dem „das Erbe von Fanatismus und Ungleichbehandlung nicht mehr unsere Institutionen oder unsere Herzen vergiftet“.

Update vom 29. Mai, 18.40 Uhr: Nach den erneuten Ausschreitungen in der US-Großstadt Minneapolis hat der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, Demonstranten eindringlich zum Gewaltverzicht aufgerufen.

Probleme wie systematischer Rassismus müssten angegangen werden, dies könne aber nicht passieren, solange noch „Anarchie auf den Straßen herrscht“, sagte Walz bei einer Pressekonferenz. 

Der Gouverneur teilte das Entsetzen über den Vorfall. „Das Kapitel, das diese Woche geschrieben wurde, ist eines unserer dunkelsten Kapitel“, sagte er. Mit Blick auf die afroamerikanische Gemeinde fügte er hinzu, diese wolle er als Weißer, der keine Diskriminierung erfahren habe, nicht bevormunden. Er verstehe, dass Misstrauen gegenüber den Sicherheitskräften auf den Straßen herrsche. „Aber ich bitte Sie, uns zu helfen.“ Die Straßen müssten wieder zu einem Ort werden, auf denen sich friedliche Demonstranten Gehör verschaffen könnten.

Nach Tod von George Floyd: Trump droht den Demonstranten

Update vom 29. Mai, 16.49 Uhr: Im von Protesten gegen Polizeigewalt erschütterten Minneapolis haben 500 Angehörige der US-Nationalgarde Stellung bezogen. Die Lage in der Stadt im US-Bundesstaat Minnesota werde von ihnen sowohl am Boden als auch aus der Luft überwacht, erklärte die Nationalgarde. “Unsere Truppen sind dafür ausgebildet, Leben zu schützen, Eigentum zu bewahren und das Recht der Menschen auf friedliche Demonstrationen zu sichern.“

Update vom 29. Mai, 14.41 Uhr: Ein Team von Journalisten des Nachrichtensenders CNN ist bei den Protesten in der US-Großstadt Minneapolis während einer Live-Übertragung festgenommen worden. Nach Ausschreitungen am Freitagmorgen (Ortszeit) nahmen Polizisten zunächst Korrespondent Oscar Jimenez fest, dann seine Kollegen. „Sowas habe ich noch nie gesehen“, sagte ein CNN-Moderator zu der Szene. 

Zu sehen war in der Live-Aufnahme, wie Jimenez die heranrückende Polizei mehrmals fragte, ob das Team seinen Standort wechseln solle. „Wir können dahin zurückgehen, wohin ihr wollt. Wir sind gerade live. Wir sind zu viert, wir sind ein Team“, sagte Jimenez, der dunkelhäutig ist. Kurz darauf wurde er ohne Angabe von Gründen festgenommen, dann auch sein Team. „Wir sind alle von CNN“, sagte jemand zu den Polizisten. 

Minneapolis: CNN-Team bei Live-Übertragung festgenommen - Sender fordert sofortige Freilassung der Journalisten

Laut Jimenez berichtete das Team von einem Ort aus, wo Demonstranten ein Gebäude in Brand gesetzt hatten. Dutzende Polizisten in voller Montur waren in den Live-Aufnahmen zu sehen. CNN forderte in einer Stellungnahme die sofortige Freilassung des Teams. Die Festnahme stelle eine Einschränkung der Pressefreiheit dar. Weiter hieß es auf der Webseite des Senders, ein weißhäutiger CNN-Kollege, Josh Campbell, der sich mit einem anderen Team in dem Gebiet befand, sei von der Polizei respektvoll behandelt und nicht festgenommen worden. 

Bis Freitagnachmittag (MEZ) wurden Jimenez und seine Kollegen wieder freigelassen, teilte der Sender CNN über seinen Twitter-Account mit. Der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, entschuldigte sich demnach für die Festnahme. „Es war total inakzeptabel“, sagte er laut einem Tweet von CNN.

Update vom 29. Mai, 12.20 Uhr Uhr: Nachdem der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis zu Protesten geführt hat, hat US-Präsident Donald Trump via Twitter auf diese Entwicklungen reagiert und dabei mit Konsequenzen gedroht. „Habe gerade mit Gouverneur Tim Walz gesprochen und ihm gesagt, dass das Militär ganz an seiner Seite steht. Wenn es Schwierigkeiten gibt, werden wir die Kontrolle übernehmen, aber wenn die Plünderungen beginnen, beginnt das Schießen“, twitterte Trump. Der Nachrichtendienst Twitter stufte diesen Post mittlerweile als gewaltverherrlichend ein

Minneapolis: Trump wirft Bürgermeister nach Protesten „Führungslosigkeit“ vor - dieser wehrt sich

In der Nacht zum Freitag kam es in der Großstadt Minneapolis im Bundesstaat Minnesota erneut zu Ausschreitungen. „Diese Schlägertypen entehren das Andenken an George Floyd, und das werde ich nicht zulassen“, schrieb Trump in Reaktion auf die Vorfälle außerdem. Er warf dem Bürgermeister der Stadt „völlige Führungslosigkeit“ vor. „Entweder kriegt der sehr schwache Bürgermeister der Radikalen Linken, Jacob Frey, die Kurve und bringt die Stadt unter Kontrolle, oder ich schicke die Nationalgarde rein und erledige den Job richtig“, drohte Trump. 

Frey wies die Kritik in einer Pressekonferenz zurück. „Schwäche ist es, in einer Krise mit dem Finger auf jemand anderen zu zeigen. Donald J. Trump weiß nichts über die Stärke von Minneapolis. Wir sind verdammt stark“, sagte der Bürgermeister, der Mitglied einer den Demokraten nahestehenden Partei ist. „Sie können sich verdammt sicher sein, dass wir das durchstehen werden“, betonte Frey.

Unterdessen hatte der Gouverneur des Bundesstaats, Tim Walz, am Donnerstag die Nationalgarde mobilisiert und einen Notstand für Minneapolis ausgerufen. Mehr als 500 Soldaten seien in die Region entsandt worden, teilte Minnesotas Nationalgarde mit. Sie hätten die Aufgabe, Leben und Eigentum zu schützen und friedliche Demonstrationen zu gewährleisten. 

Minneapolis: Erneute Proteste nach brutalem Tod eines Afroamerikaners bei einem Polizeieinsatz

Update vom 29. Mai, 8.39 Uhr: In Minneapolis kam es wegen des Todes eines Afroamerikaners bei einem brutalen Polizeieinsatz erneut zu Protesten. Dabei setzten Demonstranten eine Polizeiwache in Brand. Hunderte durchbrachen am Donnerstagabend Absperrungen vor der Wache, warfen Fensterscheiben ein und verschafften sich so Zugang zu dem Gebäude, das die Beamten zuvor verlassen hatten. Auch an anderen Orten gab es Proteste, Plünderungen und Brandstiftungen.

Am Nachmittag hatte es einen friedlichen Protestzug gegeben. Tausende Demonstranten hatten sich vor der Polizeiwache versammelt. Um die Sicherheit der Beamten zu gewährleisten, wurde die Wache geräumt. In der Nachbarstadt St. Paul kam es bei Protesten ebenfalls zu Plünderungen und Brandstiftungen. Der Gouverneur des Bundesstaats Minnesota, Tim Walz, mobilisierte auf Wunsch beider Städte die Nationalgarde. Hunderte Soldaten sollen nun die Polizei unterstützen.

Afroamerikaner stirbt nach Polizeieinsatz in den USA: „Das ist der jüngste in einer langen Reihe von Morden...“

Update 28. Mai, 20.15 Uhr: Die UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet hat sich zum Fall „George Floyd“ geäußert und ruft die Behörden der Vereinigten Staaten dabei zum Handeln auf. Es müssten „ernsthafte Maßnahmen“ ergriffen werden, „um solche Morde zu stoppen und Gerechtigkeit sicherzustellen, wenn sie geschehen.“

"Das ist der jüngste in einer langen Reihe von Morden an unbewaffneten Afroamerikanern durch US-Polizisten", so Bachelet weiter.

Afroamerikaner stirbt nach brutalem Polizeieinsatz in den USA - weitere Demonstrationen und Ausschreitungen

Update 28. Mai, 15.52 Uhr: Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd kam es in der US-amerikanischen Metropole Minneapolis, Minnesota zu Demonstrationen und Ausschreitungen. Unter anderem versammelte sich eine Menschenmenge vor dem Polizeirevier, in dem die Beamten gearbeitet hatten, bei deren Einsatz der 46-Jährige ums Leben kam. 

Neben Demonstrationen kam es aber auch zu Ausschreitungen und Plünderungen in der Stadt. Videos von den Ausnahmezuständen wurden auf Twitter gepostet und verbreitet. Auch in anderen US-Bundesstaaten, wie in Kalifornien kam es zu Demonstrationen durch die Bewegung „Black Lives Matter“, die sich gegen Polizeigewalt gegenüber Schwarzen einsetzt.

USA/Minneapolis: Afroamerikaner stirbt nach Polizeieinsatz - Trump spricht Angehörigen sein Mitgefühl aus

Update 28. Mai, 10.30 Uhr: Die Untersuchung des Polizeieinsatzes, bei dem der 46-jährige Afroamerikaner George Floyd ums Leben gekommen war, erhalten jetzt oberste Priorität. Wie US-Präsident Donald Trump via Twitter bekannt gab, befinden sich FBI und Justizministerium auf die Anordnung des Präsidenten schon mitten in den Ermittlungen. Trump bezeichnete den Tod Floyds als „sehr traurig und tragisch.“

USA/Minneapolis: Schwarzer stirbt nach Polizeieinsatz - Präsident Trump kündigt schnelle Untersuchungen an

Darüber hinaus habe der US-Präsident die zuständigen Behörden darum gebeten, die Untersuchungen mit oberster Priorität beschleunigt durchzuführen. Den Freunden und der Familie von George Floyd sprach er sein Mitgefühl und versprach, dass die Gerechtigkeit siegen werden würde. Der Vorfall hatte starke Demonstrationen in den USA allgemein und vor allem im Bundesstaat Minnesota ausgelöst. 

George Floyd war an den Folgen der Gewalt gestorben, die ein Polizeibeamter bei einem Einsatz gegen ihn auswirkte. Auf einem Video, das den Einsatz zeigt, ist zu sehen, wie der Polizist minutenlang auf dem Hals von Floyd kniete, während dieser um Luft rang. Es war bereits der zweite Vorfall innerhalb weniger Monate, bei dem ein Afroamerikaner getötet wurde. Der 25-jährige Ahmaud Arbery wurde Ende Februar beim Joggen von zwei Männern erschossen, die ihn für einen Einbrecher hielten. Erst Videoaufnahmen von der Tat, die später veröffentlicht wurden, führten zu der Festnahme der Täter. 

Brutaler Polizeieinsatz in den USA: „Du hast den Mann einfach getötet“ - Video grausame Szene

Originalmeldung vom 27. Mai 2020

Minneapolis/USA - Und es ist wieder passiert: in den USA stirbt ein Afroamerikaner durch die Hand eines weißen Polizisten. Nachdem vor wenigen Wochen ein Dunkelhäutiger Mann beim Joggen gejagt und anschließend erschossen wurde, setzt ein nun aufgetauchtes Video die USA* und die ganze Welt nun erneut in Aufruhr. 

Der Grund für den Zugriff: wie amerikanische Medien berichten wurden die Polizisten in die Straße gerufen, da sie einem Fälschungsdelikt in einem Geschäft nachgehen sollten. Doch da die Beschreibung des gesuchten Mannes auf George Floyd zu passen schien, der während des Einsatzes in der Straße in einem Auto saß, entschlossen sich die Beamten, den Mann festzunehmen. 

USA/Minneapolis: Schwarzer stirbt bei Polizeieinsatz - Video entsetzt die Öffentlichkeit

Doch das Video zeigt den überaus brutalen Zugriff. George Floyd steigt zunächst auf Bitte der Polizisten freiwillig aus dem Auto. Dann wird er von einem der Polizisten auf den Boden gedrückt, mit dem Knie gegen den Hals. Obwohl der Mann lautstark darauf hinweist, dass er schlecht Luft bekommt, drückt der weiße Polizist mit seinem Knie weiterhin auf den Hals des Mannes. „Bitte, bitte, bitte, ich kann nicht atmen“, sagt der verzweifelte George Floyd.

Auch mehrere Passanten machen die Polizisten auf ihr brutales Vorgehen aufmerksam. Eine weibliche Passantin weist laut CBS-News darauf hin, dass George Floyds Nase blutet. Ein männlicher Passant zeigt sich entsetzt, wirft dem Polizisten vor, dass er die Szene genieße. Während George Floyd sichtbar um Luft ringt und deutlich macht, dass er keine Luft mehr bekommt, setzten die brutalen Polizisten ihr Vorgehen weiter durch. Auch nachdem Floyd zusichert, freiwillig mit auf die Wache zu kommen, wird er ignoriert. Dann verliert der am Boden liegende Mann das Bewusstsein.

„Du hast den Mann gerade einfach getötet, Bro“, sagt der männliche Passant laut CBS nach mehreren Minuten der Diskussion.

Minneapolis/USA: Mann stirbt bei Polizeieinsatz - Polizist drückte ihm die Luft ab

Fast sieben Minuten kniete der Polizist auf dem Hals des Mannes. Während das Video den Todeskampf des Mannes aufzeichnet, alarmieren Passanten den Notruf. Erst dann lassen die Polizisten von ihm ab, George Floyd wird mit einem Krankenwagen in eine Klinik transportiert. Doch Ärzte können für den Mann nichts mehr tun, er stirbt kurz darauf im Krankenhaus. 

Kurz nachdem das Video in den sozialen Netzwerken in den USA* viral geht, äußert sich die Polizei Minneapolis. Demnach seien die vier Polizisten, die an dem Einsatz beteiligt waren, entlassen worden. Der Bürgermeister der Stadt, Jacob Frey, erklärt, dass der Vorfall nun sogar vom FBI untersucht werde. „Es wollte in Amerika kein Todesurteil sein, schwarz zu sein“, zeigt sich Frey von dem Einsatz entsetzt. 

Bereits vor Jahren erschütterte ein ähnlicher Fall die Welt. In Wilmington im US-Bundesstaat* Delaware erschossen Polizisten am helllichten Tag einen schwarzen Rollstuhlfahrer.

In den USA ist ein Auto ein eine Demonstration gerast. Dabei starb eine Frau, einer weitere wurde verletzt.

Ein DFB-Nationalspieler mischt bei einer Anti-Rassismus-Demo mit und wird dabei zum Vorsänger.

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