Die einen fahren Umwege, die anderen halten sich nicht an die Verkehrsregeln - brisante Taxi-Fahrten hat wohl jeder schon mal erlebt. Doch Bei einem ADAC-Test der Verkehrsdienstleister bekam die Mehrzahl gute Noten.
München - Bei Taxifahrten kommen Fahrgäste in der Regel schnell und verlässlich an ihr Ziel. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine Stichprobe des ADAC in acht deutschen Großstädten. Für 146 Touren von insgesamt 160 Fahrten vergaben die Tester ein positives Urteil.
Der ADAC hat in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart jeweils tagsüber und nachts fünf verschiedene Strecken anhand von 50 Prüfkriterien getestet. Zwei Drittel (105 Fahrten) hat der ADAC mit "sehr gut" bewertet. 30 Touren schnitten "gut" ab, während 11 "ausreichend" waren. 10 Fahrten waren in den Augen der Tester "sehr mangelhaft". Die beste Wertung erhielten die Testfahrten in Berlin mit vier Mal "sehr gut" und ein Mal "gut".
Abwertungen in der Kategorie "Routentreue"
Hinsichtlich der Routenkenntnis fielen allerdings Defizite auf. Fast ein Viertel der Fahrer (23 Prozent) kannte unter anderem das Ziel nicht und musste es etwa in ein Navi eingeben oder auf einem Stadtplan suchen. Das führte zu Abwertungen, wenn dadurch beispielsweise Zeitverzögerungen aufgetreten sind. Genauso für die Weigerung, den Fahrgast mit EC- oder Kreditkarte zahlen zu lassen, was in 12 Prozent der Fahrten vorgekommen ist. Bei 11 Prozent der Fahrten ist der Fahrer von der Idealroute abgewichen.
Taxigewerbe ist längst nicht so schlecht wie sein Ruf
"Taxifahren ist verlässlich", sagt Alexander Möller, Geschäftsführer des ADAC e.V. "Wir haben bei diesem Testbewusst noch einmal die klassische Taxi-Welt betrachtet. Denn an vielen Stellen in Bund und Ländern wird über Veränderungen des Personenbeförderungsrechts nachgedacht."
Etwa 90 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Taxen sind Diesel-Fahrzeuge. Mit der Initiative "Eco-Taxi" in den Städten München, Frankfurt oder Nürnberg fördert der ADAC daher schon seit Jahren eine umweltschonendere Art der Beförderung. Insgesamt sind derzeit bundesweit 350 Taxen als sogenannte Eco-Taxi zertifiziert.
Taxis müssen nicht immer beige sein
In Deutschland müssen Taxis nicht immer beige sein. Zwar ist der traditionelle Farbton Hellelfenbein, wie Frederik Wilhelmsmeyer vom Deutschen Taxi- und Mietwagenverband erklärt. Der ist aber nicht in allen Bundesländern verpflichtend. "Beispielsweise in Niedersachsen, Schleswig-Holstein oder Baden-Württemberg ist die Farbwahl den Taxiunternehmern freigestellt." Viele Kollegen griffen dort aber dennoch wegen des hohen Wiedererkennungswertes auf diesen beigen Ton zurück, wenn sie keine eigene Firmenfarbe nutzen.
Weiteres verpflichtendes Taximerkmal ist das in Aussehen und Größe genormte Taxischild auf dem Dach. Als drittes Erkennungszeichen dient die rechts an der Heckscheibe angebrachte Ordnungsnummer, anhand derer sich das Taxi eindeutig zuordnen lässt. Im Innenraum sind unter anderem ein Taxameter und ein Schild mit dem Namen und der Anschrift des Taxiunternehmers vorgeschrieben.
dpa