Weil sie zu schlechte Quoten bekamen, ist Drehstopp. Gleich von drei RTL-Serien wird es keine weiteren Staffeln mehr geben. Was ist schiefgelaufen?
Update vom 26.04.2019: Nicht eine, nicht zwei, sondern gleich drei Serien setzt RTL ab. Der Grund: Zu schlechte Einschaltquoten. So bekommt weder „Beck is back!“ noch die neue Serie „Die Klempnerin“, die in Essen spielt, eine dritte Staffel. Auch „Beste Schwestern“ mit Mirja Boes in der Hauptrolle endet nach der zweiten Staffel. Die Marktanteile lagen lediglich zwischen zehn und elf Prozent in der Zielgruppe, wie dwdl.de in einer Grafik zeigt.
„Wir sind bei 'Beck is back' mit der Erwartungshaltung ins Jahr gestartet, den Aufwärtstrend aus der ersten Staffel fortsetzen zu können. Das hat sich leider nicht erfüllt, was wirklich schade ist“, sagt Philipp Steffens, RTL-Fictionchef, gegenüber dem Branchenmagazin. Das sei vermutlich auch der Grund, warum „Die Klempnerin“, die RTL direkt im Anschluss spielte, schlechter als erwartet lief.
Auch die ARD setzt eine Kultserie ab - und das, obwohl die neuen Folgen schon im Kasten sind. Eine Hauptdarstellerin hat nun einen üblen Verdacht über die Gründe geäußert.
Nach sechs Jahren holt RTL altbekannte Gesichter zurück
Doch es gibt auch gute Nachrichten: RTL wartet dafür mit einigen neuen Sendungen auf. Ab Ende April geht es mit den „Nachtschwestern“, der zweiten Staffel von „Sankt Maik“ sowie „Jenny – echt gerecht“ los. Außerdem wird es eine zweite Staffel von „Sekretärinnen – Überleben von 9 bis 5“ geben, was sicher einige Fans freuen dürfte. Die sechs Jahre alte Comedyserie fuhr 2013 zwar ebenfalls schlechte Quoten ein, als sie 2016 jedoch direkt nach dem Dschungelcamp ausgestrahlt wurde, hatte sie überragende Zuschauerquoten von 25 Prozent. Deshalb gibt‘s mit der zweiten Staffel nun eine neue Chance für die Büroserie.
RTL benennt Sender um und ändert Format - Das dürfte Verwirrung stiften
Ursprünglicher Artikel vom 24.04. 2019: Wer ab sofort TV Now aufruft und nach dem Sender „Now Us“ Ausschau hält, sucht vergeblich. In seiner gewohnten Form gibt es den Kanal nämlich nicht mehr. Ab jetzt heißt er nur noch „Now!“ und wird zudem internationaler. Denn anders als zuvor, werden dort nicht mehr ausschließlich US-Serien ausgespielt, sondern beispielsweise auch kanadische wie „Motive“ und „King“, deutsche wie „Weinberg“ oder auch multinationale Koproduktionen wie „Transporter“, „Ransom“, „Humans“ oder „Liar“.
„Free-TV-Sender“ bei RTL-Plattform gegen Gebühr zu sehen
Viele werden wohl aber noch nie von dem Sender gehört haben, schließlich gibt es ihn ausschließlich bei TV Now. RTL preist ihn zwar als „Free-TV-Sender“ an, verlangt jedoch eine Gebühr von 4,99 Euro als „technisches Zugangsentgelt“. Wie alle Live-Streams gibt es den Sender dort dann nur linear empfangbar.
Dass der Sender im März 2018 überhaupt ins Leben gerufen wurde, hatte vor allem lizenzrechtliche Hintergründe, wie dwdl.de berichtet. Denn bei den großen Sendergruppen liegen dank Deals mit Hollywood-Studios viele Serien sozusagen auf Vorrat, die bei der Ausstrahlung auf klassischen Sendern schon gefloppt sind oder von vornherein nicht für quotensteigernd befunden wurden.
Zuschauer von Now! müssen auf reguläre Ausstrahlung der Serien warten
Mediengruppen zeigen diese Sendungen dann eher auf Streaming-Plattformen, um diese weiter auszubauen. Häufig gelten für solche Serien aber nur lineare Ausstrahlungsrechte mit anschließender Online-Verwertung. Das heißt, erst muss die reguläre Ausstrahlung stattfinden, bevor die Serie auf Now US oder künftig Now! angesehen werden kann.
Auch ein anderer deutscher TV-Sender macht im Juni dicht - das hat auch Folgen für RTL. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Ein bemerkenswerter TV-Sender kommt nach Deutschland - sein Start gilt unter Fernsehjunkies als „Paukenschlag“!
Ein anderer deutscher Free-TV-Sender ist übrigens insolvent.