Was ist eigentlich Bitcoin? Alles über die Kryptowährung im Check

Viele wissen gar nicht richtig, was Bitcoin eigentlich ist - wir klären Sie auf.
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Bitcoin ist derzeit in aller Munde: Doch was steckt eigentlich hinter der Kryptowährung? Wie funktionieren Bitcoin und was kann man damit verdienen?

Vor einem Jahr hätten es Kritiker der Kryptowährung vermutlich nicht zugetraut, die 13.000-Euro-Marke zu knacken – doch genau das gelang dem Bitcoin im Dezember. Mittlerweile ist der Kurs etwas abgesunken, erholt sich allerdings langsam wieder.

Der Bitcoin scheint immer mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung zu treten und weckt auch Interesse bei Unternehmen. Doch viele sind noch relativ unvertraut mit der digitalen Währung. Was genau ist also der Bitcoin und wie funktioniert er?

Was genau ist Bitcoin?

Wie oben erwähnt, handelt es sich bei Bitcoinum keine physisch gedruckte Währung, sondern um ein digitales Zahlungsmittel, welches elektronisch geschaffen und verwahrt wird. Dieser Vorgang nennt sich im Fachjargon "Mining" oder "Schürfen". Das heißt: Computer berechnen die Währung mit starker Verschlüsselung über komplizierte Formeln. An einem normalen PC und für den Laien lässt sich so etwas jedoch kaum bewerkstelligen – aufgrund dessen schließen sich mehrere Rechner zu einem Verbund zusammen, um die Bitcoins zu generieren.

Wer Bitcoins in seinem Besitz hat, kann damit wie mit anderen Zahlungsmitteln Güter und Dienstleistungen erwerben oder sogar Finanzmarktgeschäfte durchführen. Was Bitcoin allerdings von anderen Währungen wie Euro oder Dollar unterscheidet, ist seine Dezentralität. Keine staatliche Institution wie zum Beispiel die Zentralbank kann in das System eingreifen und Geldmengen steuern oder Rahmenbedingungen festlegen. Das Netzwerk kontrolliert sich selbst.

Wer hat Bitcoin erfunden?

Ein Softwareentwickler mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto hat das Konzept der digitalen Währung 2008 auf einem Internet-Nachrichtenbrett vorgestellt und im Januar 2009 wurden die ersten 50 Bitcoin-Blöcke berechnet. Wer jedoch hinter dem Pseudonym steckt, weiß bis heute keiner so genau. Zwischenzeitlich wurden kluge Köpfe wie der Tesla-Chef Elon Musk als Bitcoin-Erfinder gehandelt – dieser dementierte die Gerüchte jedoch.

Wie funktioniert Bitcoin?

Bitcoins basieren rein auf Mathematik und lassen sich mithilfe einer Software generieren. Diese Software ist eine Open-Source-Software, was so viel heißt wie: Jeder kann nachvollziehen, wie genau sie funktioniert und ob sie auch ihren Zweck erfüllt.

Hinter dem Bitcoin steckt eine sogenannte Blockchain-Technologie, die großes Interesse in Unternehmen und Regierungen weckt. Sie wird auch gern als digitaler Kontoauszug bezeichnet, da in den miteinander verketteten Blöcken alle Transaktionen, die jemals getätigt wurden, verschlüsselt abgespeichert und von jedem einsehbar sind.

Im Unterschied zu anderen Währungen steht allerdings keine Institutionen hinter der digitalen Währung, die für eine Wertstabilität einstehen. Entscheidungen werden im Bitcoin-Netzwerk nur mit einem Konsens-Mechanismus getroffen, der durch einen Programmcode festgelegt ist.

Warum der Bitcoin abgestürzt ist - und ob er wieder steigt, das erfahren Sie hier.

Wie kaufe ich Bitcoins?

Bitcoins können Sie entweder mit einer herkömmlichen Währung an einer der zahlreichen Bitcoin-Börsen kaufen oder Sie erhalten welche als Zahlungsmittel für Waren und Dienstleistungen, die Sie erbringen. Die bekannteste Online-Börse ist bitcoin.de. Hier erfahren Sie genaueres darüber, wie Sie Bitcoin kaufen und verkaufen können.

Wer Bitcoins kauft, kann diese entweder an den Börsen liegen lassen und sie als eine Art Online-Konto verwenden oder sich eine digitale Wallet, also einen digitalen Geldbeutel, zulegen, der sich auf Computer oder Smartphone installieren lässt. Beispiele sind "Ledger", "Trezor" oder "Coinbase". In dieser App wird dann eine Bitcoin-Adresse hinterlegt.

Der Vorteil ist, dass Sie jederzeit ein Konto eröffnen können ohne irgendwelche Nachweise erbringen zu müssen. Außerdem sind den Konten keine Namen oder Wohnadressen zugeordnet, sodass Sie anonym Ihre Überweisungen tätigen können.

Sie haben zudem die Möglichkeit, Bitcoins selber zu "schürfen", also zu minen. Wie das geht, erfahren Sie hier.

Wo kann ich mit Bitcoins einkaufen?

Immer mehr Internet-Shops, aber auch Restaurants, Dienstleister oder Schulen akzeptieren die Kryptowährung als Zahlungsmittel. In Deutschland sind es mittlerweile rund 160 Unternehmen.

Wie viel ist der Bitcoin Wert?

Die Kryptowährung hat keinen festen Gegenwert, was heißt, dass sich sein Wert aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage ergibt. Im Anfangsstadium des Bitcoins war er nur wenige Cent wert – momentan liegt er bei rund 12.000 Euro.

Kritische Finanzexperten oder Vertreter von Regulierungsbehörden warnen jedoch stetig vor einem enormen Crash, weil es sich bei Bitcoin um ein "Spekulationsobjekt" handle oder er nur einen Tauschwert besitzt, von dem man bloß hoffen kann, dass er auch in Zukunft noch akzeptiert wird. Das hält viele Bitcoin-Interessenten jedoch nicht davon ab, auf den Zug aufzuspringen und sich selbst ein Stück vom Kuchen abzuschneiden.

Auch interessant: Das sind die besten Bitcoin Wallets - für Desktop, Smartphone oder Online.

Welche Vor- und Nachteile haben Bitcoins?

Wie bereits erwähnt, bringen Bitcoins im Vergleich zu herkömmlichen Währungen einige Vorteile mit sich. Dazu gehören folgende:

  • Bitcoins sind weitesgehend fälschungssicher
  • sie schützen die Anonymität der Besitzer
  • der Wert kann nicht durch den Staat oder Banken künstlich verfälscht werden
  • ein Bitcoin-Konto lässt sich ohne bürokratische Hürden erstellen
  • es entstehen kaum Transaktionskosten
  • Bitcoin-Zahlungen werden innerhalb weniger Minuten abgewickelt und brauchen keinen Mittelsmann wie bei einer Bank. Die Überweisung erfolgt ohne Umwege und erreicht direkt den Empfänger.

Interessieren Sie sich auch für Bitcoin Cash? Dann verraten wir Ihnen hier, wie Sie damit handeln können.

Doch die Freiheiten, die der Bitcoin erlaubt, machen ihn leider auch unberechenbar. Noch steigt der Kurs der digitalen Währung, allerdings lässt sich in der Zukunft kaum vorhersehen, wie sich die Kryptowährung hält. Daraus ergeben sich unvermeidbar auch Nachteile:

  • keine Institution kann für die Wertstabilität einstehen
  • ohne Computer lässt sich die Währung nicht benutzen
  • die Anonymität ruft eventuell Betreiber von zwielichtigen Geschäften auf den Plan
  • eine einmal getätigte Transaktion lässt sich nicht mehr rückgängig machen

Lesen Sie hier, wie viel Bitcoin laut eines Finanzgurus in zehn Jahren wert sein soll. Und hier, wie Sie eine Bitcoin Wallet erstellen können.

Von Franziska Kaindl

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