Der Bitcoin-Kurs ist Anfang Februar auf unter 7.000 Euro gefallen. Warum es zu diesem Tiefsturz gekommen ist und ob er wieder steigen wird, lesen Sie hier.
Viele Anleger sind fassungslos angesichts der Abwärtsfahrt, die Bitcoin seit Anfang 2018 hingelegt hat – schließlich sind sie noch von den Kurswerten Ende 2017 verwöhnt. Damals hatte die Kryptowährung ein Rekordhoch nach dem anderen geknackt: Am Ende war ein Coin stolze 12.000 Euro wert. Doch seitdem scheint der Bitcoin im Tiefsturz begriffen – wie konnte es nur soweit kommen?
Bitcoin auf unter 7.000 Euro gefallen - diese Gründe stecken dahinter
Sicherlich ist ein Grund, dass viele renommierte Finanzexperten aus dem traditionellen Geschäft in Bitcoin eine Gefahr sehen – zu wenig reguliert, zu unsicher, reines Spielgeld oder sogar "Betrug", wie es der Chef der US-Großbank JP Morgan Chase, Jamie Dimon, auf einer Konferenz jüngst benannte.
Doch immer mehr Finanzgurus und Investmentlegenden blasen in das gleiche Horn: Da wären Warren Buffet, Goldman-Sachs Experte Steve Strongin oder auch Markus Müller, weltweiter Leiter des Chief Investment Offices der Deutschen Bank. Letzterer erklärte kürzlich gegenüber dem US-Wirtschaftsportal Bloomberg: "Wir empfehlen das nicht. Das ist nur etwas für Anleger, die spekulativ investieren", erklärte er. "Es besteht das realistische Risiko eines Totalverlustes."
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Hinzu kommt, dass Bitcoin große Risiken berge – allen voran die extremen Kursschwankungen, fiese Preismanipulationen im "Pump-and-Dump"-Stil sowie Datenverlust bis hin zu –diebstahl. Doch auch die Krypto-Fangemeinde scheint sich im Hinblick auf Bitcoin immer mehr zu spalten – manche Anhänger kritisieren, dass das Digitalgeld veraltet sei und Transaktionen viel zu lange dauern würden. Zudem seien die Transaktionsgebühren unverhältnismäßig hoch gestiegen. Im vergangenen November war deshalb das SegWit2x-Update geplant gewesen, doch die Kryptogemeinde war sich uneinig, wie das ablaufen sollte. Damit sie sich nicht spaltet, wurde es nun auf unbestimmte Zeit verschoben.
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Ein weiterer Grund für die Talfahrt des Bitcoin könnte sein, dass die chinesische Regierung 2017 mitgeteilt hat, den Handel mit Bitcoin bremsen und sogenannte Initial Coin Offerings (ICO) verbieten zu wollen. Wer diese Anweisung missachte, dem drohen drakonische Strafen, hieß es weiter. Daraufhin hat die Chinas größte Krypto-Börse BTC China den Handel mit Bitcoin eingestellt und seine Pforten geschlossen. Kurz darauf sollen andere Handelsbörsen nachgezogen sein.
Die Crux daran: China ist eines der Länder weltweit, indem am meisten mit virtuellen Währungen spekuliert wird. Außerdem ist bekannt, dass dort die meisten Firmen sitzen, die Digitalgeld erzeugen – wegen des günstigen Kohlestroms. Wie das Manager Magazin berichtet, sollen etwa 70 Prozent der global zum Schürfen von Bitcoin verwendeten Rechenleistung aus dem Reich der Mitte stammen. Doch wann geht es wieder bergauf?
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Bitcoin & Co.: Kommt nun bald der Kursaufschwung?
Angeblich soll es nicht mehr lange dauern, wenn man dem Finanzportal finanzen.net Glauben schenken mag. Dieses behauptet, dass es sich dabei nur um eine vorübergehende Durststrecke handele, die vorherzusehen war. Schließlich sei es schon fast "Tradition", dass der Bitcoin-Kurs im Januar fällt. Der Grund dafür: Angeblich sei dies schon einmal im Januar 2016 geschehen. So soll die beliebte Kryptowährung noch im Dezember 2015 ein Hoch von fast 470 Dollar (etwa 380 Euro) erlebt haben – um einen Monat später nur noch bei 350 Dollar (circa 280 Euro) zu liegen.
Auch der 19-jährige Bitcoin-Millionär Erik Finman glaubt an die Zukunft der Digitalwährung. Gegenüber dem Businessinsider verriet er jetzt, warum er bei dem Thema so gelassen bleibt: "Es gibt immer Aufs und Abs auf dem Weg nach oben. Viele Menschen haben diesen Rückgang ja kommen gesehen. Es war fast so etwas wie eine selbsterfüllende Prophezeiung, nachdem bereits viele Experten von einer Blase gesprochen haben."
Dennoch ist er davon überzeugt, dass Bitcoin noch immer die "sicherste Digitalwährung, die es gibt" darstellt. Daher rät er Anlegern dazu, nicht nervös zu werden – schließlich sei es heutzutage nie einfacher gewesen, schnell reich zu werden. Dennoch sollte man den Markt stets im Auge behalten und wenn nötig – falls sich ein besserer, lukrativerer Coin auftue – zu wechseln. "Ich denke, so ist man stets auf der sicheren Seite", schließt Finman.
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jp