Immer mehr Negativstimmen erheben sich gegen den Bitcoin. Erst der Chef einer US-Großbank, nun ein mächtiger Investor. Haben sie am Ende Recht mit ihrer Kritik?
Es scheint, je stärker der Bitcoin-Kurs steigt, umso mehr Gegenwind erfährt er. Besonders aus der konservativen Finanzwelt muss er sich immer wieder Anfeindungen gefallen lassen – erst kürzlich von Jamie Dimon, dem Chef der US-Großbank JP Morgan Chase. Dieser bezeichnete die Kryptowährung als Betrug – und verbot sogar öffentlich den eigenen Bankmitarbeitern, damit zu handeln. Falls er jemand dabei erwische, werfe das kein gutes Licht auf das Unternehmen – und er würde sofort gekündigt werden.
Investor John Hathaway wettert nun auch gegen Bitcoin
Die Ohrfeige saß – und nachdem der Bitcoin nur wenige Wochen zuvor ein Allzeithoch erreicht hatte, stürzte er massiv auf ein Fünf-Wochen-Tief ab. Dennoch tat es dem Erfolg des Cybergelds keinen Abbruch. Finanzexperten glauben sogar, dass die Digitalwährung ihren Triumphzug weiter fortsetzen wird. Doch diese Meinung teilt die Investment-Größe John Hathaway nicht.
Er, der sich mit seinem Fondsmanagement Tocqueville Asset Management auf Gold spezialisiert hat, ließ sich während eines Interviews gehörig über Bitcoin aus. Das berichtet jetzt zumindest das Online-Portal btc-echo.de. Gegenüber Kitco, einer Newsseite für Edelmetalle, bezeichnete er die Digitalwährung sogar als "Müll". Auch er ist davon überzeugt, dass die Blase bald platzen könne. Dennoch gab er im Gespräch auch zu, dass schlaue Anleger zuvor noch viel Geld abräumen könnten, wenn sie frühzeitig abspringen. Seiner Meinung nach sei Gold immer noch lukrativer - allein schon deshalb, weil die Marktkapitalisierung des weltweiten Goldbestandes bei über 60 Billionen US-Dollar (etwa 50 Billionen Euro) liege, das entspricht dem 50-fachen des gegenwärtigen Kryptosektors.
Gold-Investor, Bankenchef: Ist das der Grund, warum sie sich von Bitcoin bedroht fühlen?
Zwar ist dieser Einwand gerechtfertigt – dennoch fällt auf: Die vielen Negativstimmen kommen immer aus einer Richtung. So scheint es, als ob sich viele Vertreter des konservativen Finanz- und Investmentgeschäfts von Bitcoin & Co. bedroht fühlen. Zu Dimon und Hathaway gesellt sich auch der Investor Peter Schiff, der ebenfalls mit dem guten, alten Gold handelt. Auch er prophezeite im Interview mit CNBC, dass der Bitcoin bloß eine Blase sei und deshalb seiner Ansicht nach völlig wertlos ist.
Zwar werden Angriffe aus diesem Lager immer wieder kommen – doch müssen sie auch ernstgenommen werden? Fakt ist: Sie sorgen dafür, dass der Bitcoin-Kurs einbricht – wenn auch nur für kurze Zeit. Daher sollten sich (Bitcoin-) Anleger nicht aus der Fassung bringen lassen, rät btc-echo.de.
jp