Rente von 77-Jähriger gepfändet - weil sie keine "GEZ" zahlen wollte

Eine elffache Mutter und 77-jährige Rentnerin weigerte sich, die Rundfunkgebühr zu zahlen. Mit drastischen Folgen.
 ©dpa

Einer 77-jährigen Rentnerin wurde jetzt die Rente gepfändet. Dabei hat die elffache Mutter noch nie einen Fernseher besessen.

Dass der allgemeine Beitragsservice von allen deutschen Haushalten verlangt, eine einheitliche Rundfunkgebühr zu bezahlen, scheint nicht jedem zu schmecken. Es wird immer von Fällen berichtet, wo Bürger die "GEZ" (Rundfunkbeitrag) boykottieren – und am Ende bei Gericht landen.

Denjenigen, die stur bleiben, droht nicht selten sogar die sogenannte Beugehaft. Diese darf der allgemeine Beitragsservice der Öffentlich-Rechtlichen sogar bis zu drei Monate ansetzen, wenn der "GEZ"-Verweigerer weiterhin nicht zahlen will.

77-jährige Rentnerin verweigert "GEZ" - nun soll ihre Rente gepfändet werden

Doch was sich nun im beschaulichen Wismar abgespielt hat, gleicht einem Drama. Dort wurde einer 77-jährigen Frau namens Ursula Gierke ein Teil ihrer Rente gepfändet, weil sie jahrelang keine Rundfunkgebühr entrichtet hat. Und das, obwohl sie weder Fernseher noch Radio besitzt.

Gierke zeigt sich fassungslos angesichts dieses Urteils: "Ich habe elf Kinder großgezogen und immer gearbeitet. Ich brauche keinen Fernseher", meint die Rentnerin gegenüber der Ostsee Zeitung. Sie sähe nicht ein, warum sie monatlich 17,50 Euro für eine Leistung bezahlen soll, die sie nie in Anspruch nehme.

Nun kam es unweigerlich zum Prozess – und das Gericht beschloss, dass die ausstehenden Gebühren solange von der Rente der Seniorin abgezogen werden sollen, bis sie beglichen sind. Dabei soll es sich laut der Zeitung um einen monatlichen Betrag von 95 Euro handeln.

Lesen Sie auch: Der Ärger wäre der älteren Dame wohl erspart geblieben - Senioren können sich nämlich rückwirkend drei Jahre von der Rundfunkgebühr befreien lassen.

Schließlich sollen aktuell in den nördlichen Bundesländern Deutschlands (Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg) etwa 308.000 Vollstreckungsverfahren gegen angeblich zahlungsunwillige Bürger laufen.

Auch interessant: Ist die Rundfunkgebühr bald Geschichte? Nun soll der EU-Gerichtshof darüber entscheiden.

jp

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