Rundfunkbeitrag: Droht uns jetzt die automatische Erhöhung?

Um die Höhe des Rundfunkbeitrags wird gerade mächtig diskutiert.
 ©dpa / Jens Kalaene

Ab 2020 soll eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags möglich sein. Diese könnte automatisch erfolgen, wenn ein Index-Modell der Länder eingeführt wird.

Die Diskussionen um eine mögliche Erhöhung des Rundfunkbeitrags reißen nicht ab: Seit dem KEF-Bericht wird über die künftige Höhe der ehemaligen "GEZ"-Gebühr diskutiert. So hatte KEF-Chef Heinz Fischer-Heidlberger bereits vor einiger Zeit erklärt, dass wohl eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags unvermeidlich wäre und man davon ausgehe, dass er in drei Jahren ein Euro mehr betrage.

Rundfunkbeitrag: Wird er bald um einen Euro teurer werden?

Diese könnte nun durch die Einführung eines möglichen Index-Modells der Länder zur Finanzierung konkrete Formen annehmen. So hat die Rundfunkkommission der Länder vorgeschlagen, dass der Rundfunkbeitrag vom 1. Januar 2023 "mittels eines Index angepasst werden" soll. Wie dieser allerdings genau aussieht und mittels welcher Faktoren die Beitragssteigerung ermittelt wird, ist noch nicht bekannt.

Allerdings hatte sich CSU-Chef Markus Söder bereits in einem früheren Interview für eine Angleichung an die Inflation ausgesprochen. So schlug er vor, dass der Rundfunkbeitrag "automatisch in gleicher Höhe wie die Verbraucherpreise steigt und damit die Inflation ausgleicht".

Index-Modell für Rundfunkbeitrag soll an Inflationsrate gekoppelt werden - zahlen die Bürger drauf?

Zum Vergleich: Aktuell müssen die Landesrundfunkanstalten der KEF alle vier Jahre mitteilen, wie viel Geld sie benötigen. Daraufhin macht die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten einen Vorschlag für die (zukünftige) Beitragshöhe. Anschließend entscheiden die Ministerpräsidenten über die Empfehlung der KEF, die einstimmiger Zustimmung bedarf. Aktuell beläuft sich die Höhe des Rundfunkbeitrags auf 17,50 Euro pro Monat.

Wird allerdings ein Index-Modell eingeführt, würde sich zwar der bürokratische Aufwand reduzieren, doch die Beitragshöhe könnte in Zukunft auch automatisch steigen. So würde Sie laut Focus Online jedes Jahr leicht (nach oben) angepasst werden, falls die Inflationsrate zunimmt. Außerdem wird Kritik laut, dass sich die Sender mit solch einer bequemen Lösung nur um längst überfällige Reformen drücken würden.

Rundfunkbeitrag: ARD-Chef sieht Vor- und Nachteile im Index-Modell

Der ARD-Chef Ulrich Wilhelm hält dagegen - er begrüße zwar die Idee des Index-Modells, ließ er in einem Interview verlauten, aber dieses könne dennoch nicht tatsächlichen Mehrkosten der Sender abdecken, sondern gibt zu bedenken, dass es am Ende sogar zu einer "stetigen Schrumpfung" führen könnte. "Die rundfunkspezifische Teuerung, die beispielsweise die Entwicklung der Kosten für Musik-, Film- oder Sportrechte berücksichtigt, lag zwischen 2009 und 2017 bei rund 17 Prozent, während die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum um 10,6 Prozent gestiegen sind."

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jp

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